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Allein gegen die Hölle

Allein gegen die Hölle

Titel: Allein gegen die Hölle
Autoren: Jack Slade
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heil aus der Sache herauszukommen. Er hatte jetzt nicht nur die Vollblutstute Sherilyn Channings an der Langleine am Sattelhorn, sondern auch die fünf Maultiere, doch die erwiesen sich als sehr willig, sodass er keine Schwierigkeiten hatte, ein anständiges Tempo vorzulegen.
    ***
    Sein Instinkt hatte ihm schon seit einiger Zeit verraten, dass er nicht mehr allein war. Er roch die Gefahr wie ein Wolf, der das Eisen der Falle witterte, ohne sie zu sehen.
    Er war bereits tief in der Sierra, hatte eine Schlucht durchritten und war nach einer etwa vier Meilen breiten flachen Ebene einen Serpentinenpfad hinaufgeritten. Jetzt lag der Sattel eines Bergeinschnitts vor ihm. Rechts und links stieg der Fels steil an.
    Seine Schrotflinte hatte er längst geladen. Er hielt die Zügel des Palominos in der rechten Hand, die linke war bereit, jeden Moment die Schrotflinte hochzuschwingen und beide Läufe abzudrücken.
    Er hatte den Bergsattel noch nicht ganz erreicht, da sah er die drei Banditen bereits. Sie hielten Gewehre in den Händen und hatten die Läufe auf ihn gerichtet. Es waren heruntergekommene Burschen, die er normalerweise nicht ernst genommen hätte, doch ihm war klar, dass sie zu Ben Colemans Bande gehörten.
    »Komm weiter!«, rief einer von ihnen. »Und halt die Hände schön ruhig, damit wir nicht nervös werden.«
    Lassiter hatte nicht einen Sekundenbruchteil gezögert und war ruhig weitergeritten. Der Bergsattel ging in ein kleines Plateau über, auf dem sich die Banditen in einer Reihe aufgebaut hatten. Ihre Pferde standen ein Stück entfernt im Schatten der Felswand.
    Der große Mann nickte den Kerlen zu.
    »Ihr solltet auch verdammt nervös sein«, sagte er rau.
    »He!«, knurrte der Sprecher. »Werd nicht frech, hombre ! Eine falsche Bewegung von dir, und wir pusten dich in die Hölle!«
    »Das solltet ihr euch gut überlegen«, gab Lassiter zurück, nachdem die Vollblutstute und auch alle fünf Maultiere den Bergsattel überwunden hatten. Er zügelte den Palomino und rutschte aus dem Sattel. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich die Männer duckten. Er wies mit einer Kopfbewegung hinter sich. »Ihr wisst, was sich in den Packen befindet?«
    Der Sprecher nickte. »Gewehre für Coleman«, sagte er. »Du bist an der richtigen Adresse. Du kannst uns die Maultiere übergeben und die Fliege machen.«
    Lassiter trat einen Schritt vom Palomino weg. Seine Hand lag am Abzug der Schrotflinte. Der Gedanke, dass er die drei Kerle in blutige Fetzen schießen müsste, behagte ihm nicht, aber er war bereit, es zu tun, um sein Leben zu retten.
    »Wenn ihr glaubt, ihr könnt mir die Maultiere abnehmen, täuscht ihr euch«, sagte er kalt.
    Er sah, wie die Augen des Sprechers zu flackern begannen. Sie waren jetzt nicht mehr auf sein hartes Gesicht gerichtet, sondern auf die großen Mündungen der Schrotflinte und den breiten Gurt vor seinem Leib, in dessen Schlaufen die Messingböden der Papppatronen in der Sonne blinkten. Vielleicht ahnte er in diesem Moment, dass er und seine beiden Kumpane am Abgrund des Todes standen, obwohl sie ihre Gewehre auf den großen Mann gerichtet hatten.
    Er trat einen Schritt vor und packte sein Gewehr noch fester.
    »Ich glaube nicht, dass wir uns täuschen«, krächzte er. »Wir haben dich vor unseren Mündungen. Du kannst nicht gegen drei Mann gewinnen – auch nicht mit deinem komischen Schrotschießer. Ein paar Bleistücke stecken wir locker weg. Du solltest jetzt deine Waffen ablegen, hombre .«
    »Nein«, sagte Lassiter.
    Der Mann starrte ihn an. Deutlich war ihm anzusehen, wie sich die Gedanken hinter seiner Stirn überschlugen und er überlegte, ob sein Gegner wirklich eine Chance gegen sie hatte.
    »Mann«, keuchte er, »willst du es zum Äußersten kommen lassen? Du wirst vielleicht noch unsere Mündungsfeuer sehen, aber dann wirst du tot sein.«
    »So wie ihr«, sagte Lassiter. »Ich würde es immer noch schaffen, das Ding an meiner Schulter auf euch abzufeuern. Ich kann euch versichern, dass von euch dreien nicht viel übrig bleiben würde. Die Geier und Coyoten würden sich nicht mehr die Mühe machen müssen, euch das Fleisch von den Knochen zu reißen.«
    Ein kleiner Stein fiel klickend von der Felswand links von Lassiter herab. Er blickte nach oben, ohne den Kopf zu bewegen, und erschrak, denn er hatte den Mann in der Felswand nicht gesehen.
    »Er ist tatsächlich allein!«, rief der Mann. Über ein schmales Felsband kletterte er geschickt herunter und stellte sich neben die
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