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Allein gegen die Hölle

Allein gegen die Hölle

Titel: Allein gegen die Hölle
Autoren: Jack Slade
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Pfiff aus und nickte dann heftig.
    »Sie scheinen was davon zu verstehen«, murmelte er. »Genauso hat es mir mein Bruder beschrieben.«
    »Was?«, fragte Lassiter.
    »Nun, wie der Vorbesitzer die Flinte gehandhabt hat. Mit einem kurzen Ruck am Riemen hat er die Läufe in die Waagerechte gebracht und innerhalb von Sekundenbruchteilen die Abzüge bedient. Damit soll er all seine Gegner überrascht haben.«
    Lassiter nickte. »Ich werde es ausprobieren, Mister Wheaton. Wie viel verlangen Sie für das Mordinstrument?«
    Der Gunsmith winkte ab. »Das hat Vince schon erledigt. Seien Sie vorsichtig mit dem Ding. Sie könnten damit leicht Unbeteiligten Schaden zufügen.«
    Vince Bennett fasste Lassiter am Arm und zog ihn auf die rückwärtige Tür des Ladens zu. Wheaton folgte ihnen, trat hinter seinen Verkaufstresen, holte einen Karton darunter hervor, den er auf den Tresen stellte, und griff nach einem breiten Gurt, der schon mit den dicken Patronen für die Schrotflinte bestückt war. Er füllte den Rest aus dem Karton in einen Jutesack mit einem Lederverschluss und reichte beides dem großen Mann, der sich mit einem Nicken bedankte.
    Dann verließen sie den Laden. Draußen wies Vince Bennett quer über die Border Street und sagte: »Ich hab Ihnen den besten Gaul besorgt, den ich auftreiben konnte.«
    Sie gingen hinüber, wo der Stallmann gerade fertig damit war, im Stallgang ein Tier zu satteln, das ihnen mit seinen großen braunen Augen neugierig entgegenzublicken schien. Es war ein ziemlich großer Hengst von unscheinbarer Farbe, die zwischen einem hellen Beige und einem verwaschenen Grau lag. Das Fell war nicht glatt. Fast sah es so aus, als wäre es ungepflegt. Doch dann sah Lassiter, dass der Hengst hervorragend in Schuss war.
    Als er seine Hand nach den Nüstern ausstreckte, blies ihm das Tier den warmen Atem in die Hand. Es wich nicht zurück, und Lassiter spürte, dass seine Witterung dem Hengst zusagte.
    »Er heißt Warrior und ist ein Palomino, obwohl er nicht so aussieht. Er hat mal ein Langstreckenrennen über fünfhundert Meilen mit großem Abstand gewonnen«, sagte der Anwalt neben ihm. »Ich hab tausend Dollar für ihn berappt. Bringen sie ihn mir nur heil wieder zurück, sonst kriege ich Ärger mit den Pfennigfuchsern der Brigade.«
    »Sie hätten sich das Geld von Channing holen sollen«, knurrte Lassiter.
    Bennett winkte ab. »Für ein Tier für Sie hätte er keine hundert Dollar ausgegeben«, erwiderte er.
    Lassiter sah, dass der Stallmann ein weiteres Tier aus einer Box zog. Er stieß einen Pfiff aus. Es war eine Vollblutstute, der man die Klasse schon auf hundert Yards Entfernung ansah. Sie hatte einen edlen Kopf und ihr Fell begann zu vibrieren, als er neben sie trat und ihren Hals klopfte.
    »Das ist Sherilyn Channings Reittier«, sagte der Anwalt. Er grinste breit. »Als Channing das Tier persönlich nach El Paso brachte und mir übergab, schien es mir fast, dass er auf seine unversehrte Rückkehr mehr Wert legen würde als auf die seiner Tochter.«
    Lassiter betrachtete den leichten Sattel, den die Stute trug. Nur eine dicke Satteltasche war an ihm befestigt. Er hob sie kurz an. Sie war leicht. Die Stute war offenbar nicht dafür geeignet, viel Ausrüstung zu tragen, aber dafür war wohl auch eher der Palomino gedacht, denn an dessen Sattel waren ein dickes Deckenbündel und zwei prall gefüllte Satteltaschen befestigt, in denen sich Proviant für eine Woche befand, wie Vince Bennett ihm sagte.
    Als der Stallmann sie mit den beiden Pferden allein gelassen hatte, sagte Lassiter: »Ich hab meine Sachen und meine Winchester noch bei Doña Elena.«
    Bennett nickte. »Grüßen Sie sie von mir.«
    »Baby Sue auch?«
    Der schmächtige Anwalt lief leicht rot an. »Ich hoffe, Sie sind Gentleman genug, um nicht darüber zu schwatzen, Lassiter.«
    »Es kann nicht schaden, wenn man über seine Geschäftspartner etwas weiß, das er geheim halten möchte.«
    »Gehen Sie zum Teufel, Mann«, knurrte Bennett und blickte dann dem großen Mann nach, der mit den beiden Pferden an den Zügeln die Border Street überquerte und noch einmal im Hardware Shop Peter Wheatons verschwand. Bennett sah, wie er mit einem in ein graues Tuch gewickelten Bündel wieder hervortrat und es in einer der Satteltaschen verstaute.
    Als der große Mann aufsaß und in die Straße einbog, in der Elena Fuentes Bordell lag, wandte sich Vince Bennett ab und kehrte zu seinem Office zurück. Er bedauerte es fast ein wenig, dass er den großen
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