Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry
Autoren: Jennifer Greene
Vom Netzwerk:
sich jedes Kind wünscht. Wissen Sie, sie hört immer zu, und man kann sich darauf verlassen, dass sie nicht darüber urteilt, was man erzählt.” Coop erschrak plötzlich. “Nichts für ungut, Richter. Ich meine, Euer Ehren. Ich meine, ich weiß natürlich, dass
Sie
urteilen müssen. Aber, Merry, ich meine Miss Olson … Sie berät einen. Und sie sagt auch, wenn sie der Meinung ist, dass man etwas Dummes macht. Das heißt, sie lässt einen nicht einfach so davonkommen. Aber sie tut nicht so, als wüsste sie alles, als wäre sie Gott. Sie ist einfach für einen da.”
    Nun war Kicker dran. Er machte es kurz. “Wir sehen sie die ganze Zeit mit Charlene. Es ist nämlich so, dass ihr nichts wichtiger ist als Charlene und für die Kleine eine Mom zu sein. Kein Job ist wichtiger. Kein anderer Kram. Und wir kriegen mit, wie sie sich bemüht. Es ist nicht so, dass es immer leicht für sie ist. Aber so ist es ja überall. Dass sie die Kleine lieb hat, steht für uns alle fest. Das ist alles, was ich zu sagen habe.”
    Verdammt, dachte Jack, als er zu Merry hinübersah. In ihren Augen schimmerten Tränen. Die Jungs hatten ihr helfen und es ihr nicht noch schwerer machen wollen. Doch nun war er an der Reihe.
    “Ich habe Merry an dem Tag kennengelernt, an dem sie hierher gezogen ist. Ich habe noch nie jemanden wie sie gekannt. Sie liebt Charlene so, wie Charlenes Dad sie geliebt hat – und glauben Sie mir, er hat sie sehr geliebt. Hierherzukommen, in eine Gegend, die sie überhaupt nicht gekannt hat, kann nicht leicht für Merry gewesen sein. Ihre Familie und ihre Freunde sind weit weg. Aber sie hat sich in ihre Aufgabe hineingekniet und hat eine Schwierigkeit nach der anderen gemeistert, wobei Charlenes Bedürfnisse dabei für sie immer im Vordergrund standen.”
    Jack räusperte sich. “Jede Mutter und jeder Vater macht einen Lernprozess durch. Jemand, der zum ersten Mal in der Elternrolle ist, macht seine Sache nicht weniger gut, nur weil er diesbezüglich noch keine Erfahrung hat. Merry mag nicht Charlenes leibliche Mutter sein, aber ich glaube, Charlie Ross wusste genau, was er tat, als er Merry die Vormundschaft übertragen hat. Wenn es um meine Kinder ginge, würde ich ebenso handeln. Sie ist ein ganz besonderer Mensch …”
    Er wollte weiterreden, doch über Merrys Wange lief die erste dicke Träne. Wenn sie nun ihren Gefühlen freien Lauf lassen würde, würde der Richter schlecht beurteilen können, wen er in Wahrheit vor sich hatte.
    Mrs. Innes wählte naturgemäß diesen Moment, um zu unterbrechen. “Diese Aussage ist sehr ergreifend, aber wir haben nie bezweifelt, dass Miss Olson ein gutes Herz hat. Unsere Sorgen betreffen ihr junges Alter und ihre Unerfahrenheit – und auch die Tatsache, dass sie eine sehr attraktive Frau ist, die zweifelsohne eine Beziehung haben oder heiraten wird …”
    Verflucht
, dachte Jack. Er stöhnte verärgert und sprang wieder auf. Das hatte er ganz bestimmt nicht vorgehabt. Aber es hatte die ganze Zeit ohnehin wenig gegeben, was er und Merry vor den Kindern hatten verbergen können. Also war es wahrscheinlich lächerlich anzunehmen, es würde von jetzt an anders sein.
    “Sie sind jetzt aber nicht dran”, kritisierte Mrs. Innes, als sie bemerkte, dass er sich erhob.
    Richter Burns zog eine Augenbraue hoch. “Nun, ich denke, dass ich derjenige bin, der das entscheidet”, sagte er.
    Jack sah nur Merry an. “Mrs. Innes hat angedeutet, es wäre ein zusätzlicher Risikofaktor, dass Merry alleinstehend ist. Ich verstehe, warum sie das denkt. Charlenes Leben würde sich erneut radikal verändern, wenn Merry aus heiterem Himmel eine Beziehung mit irgendjemandem einginge. Da sie so wunderschön und großartig ist, müsste ich verrückt sein anzunehmen, die Männer wären nicht hinter ihr her.”
    Jack
, flüsterte Merry kaum hörbar,
was tust du da?
    “Ich liebe dich, Merry”, sagte er.
    Burns runzelte die Stirn. “Wie bitte? Ich habe Sie nicht richtig verstanden …”
    Jack wandte sich wieder dem Richter zu. “Ich weiß nicht, ob sie meine Frau werden will, aber ich habe die Absicht, sie zu fragen, ob sie mich heiratet. Nicht wegen Charlene. Auch nicht wegen meiner Söhne – obwohl ich glaube, dass die Kinder vor Freude ausflippen werden, wenn wir es tun. Aber ich spreche nur von uns. Ich liebe sie. Sie hat mein Leben verändert. Und sie schenkt so viel Liebe, wie es sich die meisten Menschen nicht einmal in ihren kühnsten Träumen vorstellen können. Euer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher