Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry
Autoren: Jennifer Greene
Vom Netzwerk:
bist, oder?”
    “Teilweise.”
    “
Teilweis
e
?”
Er war der Meinung gewesen, Charlene brauche auf der Stelle etwas, das sie den Stress des gestrigen Tages schneller vergessen ließe.
    Zugegeben, der Vorschlag mit dem Kätzchen war von ihr gekommen – aber Kätzchen in der Einzahl. Doch er war derjenige, der mit Charlene in ein Tierheim gefahren und mit
zwei
Katzen zurückgekommen war.
    Charlene hatte die beiden sofort Lucky und Buttercup getauft. Vielleicht war es ja nicht Merrys allerbeste Idee gewesen, sie im großen Schlafzimmer im ersten Stock einzuquartieren. Doch sie hatte sich gedacht, dass die Katzenbabys Charlene dabei helfen würden, mit den Sachen im Zimmer ihres Dads wieder normaler umzugehen. Die Kleinen waren sieben Wochen alt – flauschige Wonneproppen mit entzückenden kleinen Krallen.
    Merry hatte beiläufig vorgeschlagen, dass Charlies Freunde jederzeit vorbeikommen könnten, um die Kätzchen zu bewundern. Derzeit war der berühmte Dougall da. Außerdem noch ein Mädchen und ein Schulfreund sowie Cooper und Kevin.
    Dougall, hatte Merry Jack erklärt, war das Problem. Die Peinlichkeit, die erste Periode in der Schule zu bekommen, wäre für Charlie nur halb so schlimm gewesen, wenn es nicht während einer Stunde passiert wäre, in der Dougall in der Klasse war. Die Kätzchen erwiesen sich nun als ideale Ablenkung. Merry und Jack konnten die Kinder lachen hören. Niemand hatte Charlie gegenüber etwas wegen der Geschichte erwähnt. Auch hatte niemand sie gefragt, warum sie nicht mehr ihren Bürstenschnitt hatte.
    Jack hörte, wie sich seine Söhne über die Mätzchen amüsierten, die die Katzen machten.
    “Wie um Himmels willen werden wir die beiden Haushalte zusammenführen? Welches Haus nehmen wir? Und
wann
sollen wir es machen?”
    “Damit bin ich überfragt. Aber ich finde, wir sollten es alle gemeinsam entscheiden und die Kinder mit einbeziehen.” Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. “Mir kann man es am leichtesten recht machen, weil ich sowieso glücklich bin.”
    “Das weiß ich allerdings. Weil ich die nächsten fünfzig Jahre damit zubringen werde, dich glücklich zu machen. Koste es, was es wolle.” Er küsste sie wieder in die Halsbeuge.
    “Es ist noch nicht überstanden, weißt du. Wir werden mit Charlies Mutter einiges zu tun haben. Und mit deiner Exfrau. Außerdem möchte ich Charlie adoptieren …”
    “Das halte ich für eine ausgesprochen gute Sache, die wir gemeinsam angehen sollten.” Ganz offensichtlich gefiel ihm der Gedanke, er wollte nur aus dem Ich ein Wir machen. “Aber dann geht es erst richtig los. Mit Kindern ist es nicht leicht. Das Leben ist nie leicht. Auf uns wird einiges zukommen.”
    Sie legte den Kopf schief, nur, um wieder seine dunklen Augen zu sehen, die sie liebevoll anblickten. “Ich habe nicht Ja gesagt, erinnerst du dich?”
    “Wie bitte?”
    “Du hast jede Menge voreilige Schlüsse gezogen, seit du mir bei Gericht einen Antrag gemacht hast. Ich meine, Ja habe ich nie wirklich gesagt. Eigentlich hast du das Heiraten seit gestern mit keinem Wort mehr erwähnt.”
    “Hey, hatten wir seit gestern auch nur eine einzige Sekunde für uns allein? Gab es einen Moment, in dem ich Champagner oder gar etwas Funkelndes für deinen Ringfinger hätte holen können oder Zeit für ein bisschen Liebeswerben gehabt hätte?”
    “Diese Ideen gefallen mir”, sagte sie. “Aber du hättest es dir in der Zwischenzeit ja anders überlegen können.”
    “Nie im Leben.”
    Ihre Finger wanderten über sein Hemd und stupsten ihn zärtlich. “Ich bin mir nur nicht sicher, ob du weißt, worauf du dich einlässt. Ich bin bekannt dafür, dass ich mich oft verirre.”
    “Davon habe ich gehört”, sagte er in gespieltem Ernst.
    “Außerdem bin ich dafür bekannt, dass ich das Geschirr über Nacht in der Spüle stehen lasse. Und ich habe mir gewisse Rituale angewöhnt, Jack. Zum Beispiel, mir Samstagabend die Beine zu enthaaren und mir Schlammmasken ins Gesicht zu klatschen. Für meine Gesundheit ist Shoppen genauso wichtig wie Vitamine. Und in mir drin …”, sie holte tief Luft, “ist immer noch Wut. Nicht viel. Aber das, was vorhanden ist, hat sich aufgestaut, seit meine Mutter mich verlassen hat. Es ist mir erst durch Charlie bewusst geworden. Ich muss dich also warnen – es wird wahrscheinlich nicht sehr angenehm für dich, wenn die Wut herausbricht.”
    “Ist das das Schlimmste, womit du mir Angst machen kannst?”
    “Das reicht doch für den Anfang,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher