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Alle auf Anfang - Roman

Alle auf Anfang - Roman

Titel: Alle auf Anfang - Roman
Autoren: Sabine Zaplin
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Baubrigadeleiter sie für einen Tagesjob anheuert. Bela steht unter ihnen, aber Urs kennt ihn nicht. Urs freut sich fast auf die Arbeit, denn er weiß, was ihn erwartet. Bela hat zur Zeit keine bessere Arbeit gefunden. Das Geld für den Job auf dem Bau sollte am Monatsende ausgezahlt werden. Das Monatsende ist lange vorbei.
    Fee hat am Monatsende Taschengeld bekommen. Sie trägt es die Treppe hinauf in ihr Zimmer. In einem Sparschwein will sie es aufheben, bis es für eine Busfahrkarte reicht. Mama, wird sie sagen, hier ist deine schöne Bluse. Ich helfe dir beim Anziehen, wird sie sagen, ich schiebe dich hinaus, heute machen wir einen Ausflug. Aber wohin denn, wird Mama sagen, und Fee wird lächeln. Das ist eine Überraschung. Aber wer soll das denn bezahlen, wird Mama sagen, und Fee wird immer noch lächeln. Na, ich. Und die Mama wird sich freuen und beinahe wieder aussehen wie früher.
    Jasper hat sich in seinem Zimmer eingesperrt, doch als ein Mann kommt, den Alma dafür bezahlt hat, dass er Jasper abholt, notfalls im Polizeigriff, schließt Jasper wieder auf und kommt allein die Treppe herunter, mit erhobenem Kopf und in vollendeter Würde. Unter seiner Würde ist es, sich von seiner Mutter zu verabschieden. Er wird nie wieder spielen. Die Hand in seiner Tasche umschließt eine Muschel.
    Grußlos geht er an Alma vorbei, die allein in dem großen Haus zurückbleibt und es dennoch nicht verkauft, da es alles ist, was von dem, wie sie einmal leben wollte, noch übrig ist.
    Gemauerte Wände, eine gekieste Auffahrt. Das große Auto, für das die Versicherung die Kosten übernommen hat, passt nicht in die Garage des Reihenhauses und steht darum an der Straße. Claudia hat sich noch kein einziges Mal in dieses Auto setzen lassen. Sie vertrage den Geruch nicht, behauptet sie. Stattdessen sitzt sie am gekippten Fenster und wartet, bis der Postbote kommt.
    Diesmal kam nicht einmal mehr eine Postkarte von Anselm. Sie liegt bei ihm daheim, frankiert und mit Claudias Adresse versehen, aber sonst steht noch nichts drauf. Auch die E-Mail an Jasper scheitert schon am Betreff-Feld. Stattdessen überlegt er, ob er das Auto verkaufen soll, aber er bringt es nicht übers Herz.
    In Anselms Auto riecht es immer noch nach Meer.

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