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Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Titel: Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)
Autoren: Jessica Lobe
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finden.«
    Am Abend erreichten sie den Wald. Diese Umgebung war wahrlich um einiges kleiner als Tylonia. Allan fragte sich immer noch, wo er sich befand, denn in seiner Heimat war er nicht mehr. Das war ihm bewusst. Seine Sinne verwirrten ihn. Er wusste nicht, was er glauben sollte.
    Sie betraten einen Wald wie jeden anderen. Bäume der verschiedensten Art säumten den Weg, der weiter in ihn hineinführte, Moos bedeckte die Steine und hier und da huschten Kleintiere an ihnen vorbei, die scheinbar auf der Suche nach Nahrung und Unterschlupf waren. Er war nicht groß, sie durchquerten ihn zügig. Sie gelangten in ein kleines Moor. Er war übersichtlich. Sie konnten vom einen zum anderen Ende, an dem sich der Wald fortsetzte, schauen. Hier war alles so minimalistisch. Im Moorwasser sah Allan kleine, fleischfressende Pflanzen, die sich damit beschäftigen, sich das Ungeziefer, welches um sie herumflog, zu schnappen. Inmitten des Moors lag ein Steg, der zu einer Hütte führte, die auf ungefähr acht Fuß hohen Balken stand. Doch weit und breit konnte er keine Moags ausmachen.
    »Lasst uns in das Haus gehen«, sagte er. »Vielleicht treffen wir dort jemanden, der uns bei unserer Suche helfen kann.«
    Also traten sie auf den Steg. Diese fleischfressenden Pflanzen gefielen Allan überhaupt nicht. Er griff nach seinem Schwert. Doch ohne Probleme überquerten sie den Weg zu der Hütte. Seine Nerven waren vermutlich zu angespannt. Er wollte die Leiter, die zu dem Haus hinaufführte, gerade besteigen.
    »Allan!«, rief Sinalia nach ihm. Die fleischfressenden Pflanzen tauchten aus dem Moor auf und wuchsen rasant in die Höhe. Sie schnappten nach Sinalia und Hone, die verzweifelt versuchten, diesen Kreaturen mit ihren Waffen Schaden zuzufügen. Sinalia kam mit ihrem Schwert besser zurecht als Hone mit seinem Kurzschwert. Sie mussten ihm beizeiten eine gescheite Waffe besorgen. Allan lief zurück auf den Steg und nahm es mit den Fleischfressern auf. Sie besaßen mannshohe Stängel, dessen blauer Blütenkopf mit spitzen Zähnen gespickt war und nach ihm schnappte. Einem nach dem anderen schlug er den Kopf ab, der zischend in das Moor fiel, während der Pflanzenstiel einging.
    »Puh, unser erster kleiner Kampf«, gab Sinalia erleichtert von sich.
    »Das wird nicht der letzte gewesen sein, aber durchaus der einfachste«, entgegnete Allan. Er wusste, wovon er sprach. Bei seiner Suche nach den Schwertern des Lichts hatte er unter anderem gegen ein berghohes Steinmonster kämpfen müssen. Nur durch Geschick hatte er sich und seine damaligen Gefährten vor ihm retten können. Genug Gefechte waren auf ihn zugekommen, um zu wissen, dass er hier, in dieser fremden Welt nicht davor verschont bleiben würde.
    Sie kletterten die Leiter hinauf und Allan klopfte an die Tür. Er hörte jemanden auf sie zu schleichen. Hoffentlich wartete in diesem Haus kein Moag auf sie. Von innen öffneten sich einige Schlösser, ehe die Tür langsam aufging, doch nur einen Spalt. Hinter ihr war es düster, lediglich der Umriss einer Gestalt war zu erkennen.
    »Was willst du hier?«, fragte eine Frau Allan. »Verschwinde, du Bastard!«
    »Wieso nennt Ihr mich Bastard? Ihr kennt mich doch gar nicht.«
    »Du bist für mein Verderben verantwortlich. Dass du dich überhaupt traust, dich hier blicken zu lassen ...«
    Sinalia schien zu begreifen und wandte ein: »Er ist nicht der, für den Ihr ihn haltet. Sein Name lautet Allan und er kommt von weit her. Er hat nichts mit dem zu tun, was Euch widerfahren ist.«
    Die Frau stutzte, doch wirkte es, als glaubte sie Sinalia.
    »Was wollt ihr?«
    »Wir möchten Euch etwas über die Moags fragen«, erklärte Allan.
    »Wieso?«, fragte sie misstrauisch.
    »Meine Tochter wurde von ihnen entführt«, entgegnet Hone. »Bitte helft uns! Meine Kleine ist erst acht Jahre alt. Sie hat bestimmt fürchterliche Angst.«
    Sie zögerte, dann erwiderte sie: »Kommt rein!« Sie öffnete die Tür und ließ die drei Fremden eintreten. In diesem Häuschen herrschte die vollkommene Dunkelheit. Kein einziges Licht brannte hier. Allan fragte sich, warum diese Frau in absoluter Finsternis lebte. Die Tür hinter ihnen ging zu. Er hörte sie durch das Haus schleichen, ehe vor ihnen plötzlich ein Leuchten erschien. Eine Öllampe stand in der Mitte des Raumes. Die Frau entfernte sich von ihr. Scheinbar wollte sie nicht gesehen werden. Doch wieso?
    »Also ... was meint ihr, wie ich euch helfen könnte?« Ihre Stimme klang überheblich. Aber das war
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