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Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Titel: Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)
Autoren: Jessica Lobe
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wievielten Male Allan von Xantos geträumt hatte, wusste er nicht. Doch er wollte, dass diese schrecklichen Nächte endlich ein Ende fanden. Sonst würde er durchdrehen und den Blick fürs Wesentliche verlieren - für sein Bedürfnis, mehr über seine Vergangenheit herauszufinden.
     

Kapitel 1
    Ein Jahr war vergangen, seitdem Igos den Piron-Wald verlassen hatte. Allan holte sich häufig den Brief des Ältesten hervor und las ihn sich immer wieder durch.
     
    Meine lieben Kinder!
    Ihr werdet euch fragen, weswegen ich den Wald so plötzlich verlassen habe. Ich kann nur so viel dazu sagen: Ich bin auf der Suche nach etwas, was ich schon vor vielen Jahren erfahren wollte, doch hatte ich es nie gewagt, den entscheidenden Schritt zu gehen.
    Eines Tages werde ich zurückkehren. Richtet Allan bitte von mir aus, dass ich ihm dann über sein Leben vor dem Piron-Wald berichten werde.
    Bis auf ein baldiges Wiedersehen.
    Igos
     
    Doch erklären wollte ihm dieser Brief nichts. Lange genug hatte er den Frieden in seiner Heimat genossen. Bald käme die Zeit, in der er seinen Ziehvater suchen würde.
    Der erste Jahrestag des zurückgekehrten Friedens stand bevor und alle Waldbewohner befanden sich bei den Vorbereitungen. Eine Bühne war im Begriff, auf dem Festplatz aufgebaut zu werden, auf der die Musiker des Piron-Waldes ihre Stücke zum Besten geben sollten. Es gab Getränke- und Kuchenstände und ein gewaltiges Feuerwerk würde stattfinden. Für die Kinder stand eine Theaterbühne bereit. Alles in allem stand dem Piron-Wald eine große, freudige Party bevor, bei der sie den Göttern für den Frieden danken wollten. Doch bei Allan kam keine Feierlaune auf, selbst als das Fest schon im Gange war. Er saß abseits von den anderen an der heilenden Quelle und starrte in den Nachthimmel. Er ließ seine Füße in das kalte Quellwasser gleiten und bewegte sie langsam hin und her. Das Gefühl, was das Wasser zwischen seinen Zehen hervorrief, war beruhigend, doch trotzdem grübelte er - wie so oft - darüber nach, wo Igos hingegangen sein könnte, wonach er suchte und vor allem über seine eigene Vergangenheit.
    »Allan, was machst du hier?«, hörte er plötzlich jemanden fragen. »Wieso bleibst du der Feier fern?«
    Servon setzte sich zu ihm an die Quelle. Nachdem Allans alte Freundin Sinalia in die Halle der Weisen gegangen war, hatte er sich mit ihm angefreundet. Bis vor zwei Jahren hatte Servon ihn nicht mal eines einzigen Blickes gewürdigt. Er hatte sich nie die Mühe gegeben, ihn besser kennenzulernen. Doch als er gesehen hatte, was in ihm steckte und was für ein Mensch er wirklich war, war eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden jungen Männern entstanden.
    »Ich muss nachdenken«, antwortete Allan.
    »Und worüber? Ob du Igos suchen gehst?«
    Allan nickte. Servon kannte ihn mittlerweile genauso gut wie Sinalia und schien zu ahnen, wenn ihn etwas bedrückte.
    »Wenn dich die Frage über Igos´ Verbleib so sehr plagt, dann folge deinem Herzen und suche ihn.«
    »Aber ich kann doch nicht schon wieder aus dem Piron-Wald verschwinden.«
    »Damals war es etwas anderes. Wir wussten nicht, wohin und weshalb du gegangen warst. Jetzt werden es alle verstehen. Also folge deinem Willen.«
    Servon stand auf.
    »Aber zuerst kommst du mit zurück auf das Fest. Die anderen vermissen dich bereits.«
    Und das tat Allan auch. Wer konnte schon ahnen, wann er wieder mit all´ seinen lieben Nachbarn zusammen sein würde.
    Eine ausgelassene Nacht stand ihm bevor. Er versank bei der Musik der Pironis in ferne Welten und vergaß endlich seine Sorgen und Gedanken. Diese Melodien klangen so friedvoll. Er wünschte, er hätte ein Instrument gelernt, dann könnte er dort oben mit den anderen Musikern auf der Bühne stehen und diese großartigen Lieder von sich geben. Doch er war nicht imstande eines zu spielen und besaß nicht mehr den Elan, mit dem Lernen anzufangen. Sein Weg sollte anders aussehen, wobei ihm die Zeit für Musik fehlen würde. Seine Gedanken schweiften zu Igos. Was er auch tat ... sein Geist kehrte stetig zu seinen Sorgen zurück. Er verschwand von der Bühne und ging zum Getränkestand. Einen guten Tropfen konnte er wahrlich gebrauchen.
    »Was darf es sein, mein lieber Allan?«, fragte die Tavernenbesitzerin. Sie stellte ihre neuen Mixgetränke vor.
    »Was kannst du mir denn Schönes anbieten, Nia? Was Leckeres mit Kiwi oder Mango?«
    Nia nahm einen Holzbecher in die Hand, an dessen Rand eine Kiwi-Scheibe befestigt war, und zeigte
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