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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)
Autoren: Guido M. Breuer
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standen auf, brachten ihr Geschirr in die Küche und verließen den Speisesaal. Sie gingen zuerst an Lorenz’ Zimmer vorbei, wo er sich eine Jacke überwarf, dann versorgte Bärbel sich in ihrem Domizil mit der passenden Kleidung. Als sie das Foyer betraten, fiel ihnen gleich das Blaulicht auf, das vor dem gläsernen Portal flackerte.
    »Hat es einen von uns erwischt?«, fragte Lorenz die unermüdliche Frau Melzer, die schon wieder freiwillig Dienst an der Rezeption tat.
    »Nein, Herr Bertold«, antwortete die alte Dame. »Eher könnte man sagen, sie haben einen von uns erwischt. Das ist die Polizei. Sie hat unseren Herrn Brenner gebracht.«
    »Was?«, riefen Gustav und Bärbel gleichzeitig aus. Da sahen sie Gustav, der von zwei Polizisten begleitet in das Foyer trat.
    »Liebe Gemeinde!«, rief er mit weit geöffneten Armen aus, als er Lorenz und Bärbel sah.
    »Gustav!«, rief Bärbel aus. »Was hast du gemacht?«
    »Wenn ich das nur wüsste«, grinste Gustav.
    Einer der Polizisten berichtete: »Herr Brenner ist auf der Straße zwischen Nideggen und Brück von einem Fahrzeug erfasst worden. Er hat aber Glück gehabt und offenbar keine ernsthaften Verletzungen davongetragen.«
    »Außer meinem Stolz ist nichts angekratzt«, kommentierte Gustav. »Meine Herren, ich danke Ihnen. Falls es noch Fragen zum Vorfall gibt, stehe ich Ihnen selbstverständlich jederzeit zur Verfügung. Oder, Frau Melzer, habe ich viele Termine in nächster Zeit?«
    »Ach, Herr Brenner«, antwortete Frau Melzer und schüttelte errötend den Kopf. Die Polizisten grüßten und verließen das Foyer.
    Lorenz klopfte Gustav auf die Schulter: »Mensch, was hast du denn auf der Straße nach Brück gemacht?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, entgegnete Gustav. »Ich muss wohl unterwegs gewesen sein, habe aber keine Erinnerung mehr daran. Irgendetwas ist geschehen, das weiß ich, aber es fehlen mir ein paar Stunden. Ich kam wieder zu mir und war auf der Straße, und dann kam auch schon dieses Auto.«
    »Hast du vielleicht eine Gehirnerschütterung?«, fragte Bärbel.
    »Nee, ich bin in Ordnung. Ein Notarzt hat mich vor Ort untersucht. Mir fehlt nichts. Das Auto hat mich nur leicht angetitscht.«
    Lorenz und Bärbel nahmen den immer noch leicht angeschlagen wirkenden Gustav in die Mitte. Da klingelte Lorenz’ Mobiltelefon. Er brummte ärgerlich und nestelte an seiner Jackentasche herum. Es dauerte eine Weile, bis er das Gerät in der Hand hielt. Es klingelte immer noch. »Da ist aber einer ausdauernd«, grinste er. Dann nahm er das Gespräch an. Er sagte nichts und hörte nur zu. Gustav und Bärbel bemerkten, wie das Grinsen aus seinem Gesicht verschwand. Als das Gespräch beendet war, berichtete Lorenz: »Das war Rita. Man hat Larissa Schwartz nicht weit von hier auf einem Waldweg gefunden. Mit einem Bauchschuss. Sie ist jetzt im Krankenhaus und wird wahrscheinlich durchkommen.«
    »Und – weiter?«, fragte Bärbel neugierig.
    »Nichts weiter«, antwortete Lorenz. »Außer natürlich, wir sollen vorsichtig sein, versteht sich. Und dass sie nachher kommt und ihren großen Kommissar gleich mitbringt.«
    »Auf einem Waldweg, sagst du?«, fragte Gustav.
    »Ja, warum?«
    Gustav schüttelte den Kopf. »Weiß nicht. Hatte einen kurzen Moment das Gefühl, ich wüsste etwas. Aber jetzt ist es wieder weg.«
    »Das ist ja unheimlich«, meinte Bärbel. »Erst wird der Vater ermordet, und jetzt hat man auf die Tochter geschossen.«
    »Ich brauche jetzt erst einmal einen Kaffee«, meinte Gustav. »Und zwar einen richtigen.«
    »Lädst du uns ein?«, fragte Lorenz.
    »Aber ja«, sagte Gustav. »Lasst uns gehen.«

20. Kapitel
    Die gutmütige Regina Melzer an der Rezeption der Seniorenresidenz war sichtlich verzweifelt. Sie hatte den Tobsuchtsanfall des alten Busch noch im Ohr, dessen Zimmernummer sie einem unbekannten Besucher genannt hatte. Nun war hier dieser Amerikaner, der nicht auf Deutsch ausdrücken konnte, was er wollte, sondern der immer nur den Namen Manfred Becker wiederholte.
    Auch Harry Seguso wurde immer nervöser. Er hatte gehört, dass Larissa Schwartz zur Stunde an einer Schussverletzung operiert wurde. Harry musste jetzt handeln, egal ob dieser Becker auch hiermit zu tun hatte oder nicht. Und er hatte keine Idee, wie er sonst an den Alten hätte kommen können als über die Rezeption der Seniorenresidenz. Larissa hatte Harry wenig mehr erzählt als dass Becker hier lebte. Und nun war Larissa niedergeschossen worden. Für Harry kam niemand
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