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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)
Autoren: Guido M. Breuer
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drei schwiegen eine Weile, bis sich die düsteren Gedanken im goldenen Licht des Spätsommertages aufgelöst hatten.
    »Ach«, sagte Lorenz und streckte seine Glieder ausgiebig in der warmen Sonne. »Geht’s uns gut.«
    »Ja«, bestätigte Gustav. »Solange wir es noch zu Fuß bis hier schaffen auf jeden Fall.«
    Bärbel gab Gustav einen scherzhaften Klaps auf den Kopf. »Rede keinen Mumpitz. Selbst wenn wir uns hierhertragen lassen müssen, wird es immer noch schön sein.«
    Gustav lachte leise. »Wo sie recht hat, hat sie recht.«
    »Wisst ihr«, grübelte Lorenz. »Ich möchte gerne, dass meine Asche hier in den Wind gestreut wird. Das habe ich in mein Testament aufgenommen.«
    »Was, du hast ein Testament geschrieben?«, fragte Gustav. »So viel Weitsicht hätte ich dir gar nicht zugetraut.«
    »Doch doch.« Lorenz lächelte. »Früher war mir so etwas nicht wichtig. Jetzt denke ich, es beruhigt mich, wenn ich weiß, dass ihr mich hier verstreut. An jeden Baum, an jeden Felsen heftet sich dann ein winziges Stäubchen vom alten Opa Bertold. Der Gedanke gefällt mir.«
    »Gar nicht schlecht«, erwiderte Gustav. »Einen besseren Platz kann ich mir auch nicht vorstellen. Ich glaub, so was schreib ich auch auf.«
    »Da bin ich dabei«, meinte Bärbel. »Wen immer es als Ersten erwischt, der kann sicher sein, dass die anderen seinen Wunsch erfüllen.«
    »Ist das mit dem Opa-Bertold-Verstreuen in der Natur eigentlich überhaupt erlaubt?«, fragte Lorenz.
    Gustav lachte wieder. »Alter Junge, glaubst du etwa, das würde mich kümmern?«
    Lorenz lachte mit. »Nee, kann ich mir nicht vorstellen.«
    Bärbel stimmte in das Gelächter der beiden ein und meinte: »Ich verstreue euch hier mit oder ohne amtliche Genehmigung.«
    Lorenz klaubte eine kleine Menge Staub vom Boden zusammen und ließ die Krümel im lauen Wind davonwehen. Gedankenverloren sah er den Krumen nach und murmelte: »Der alte Kommissar Wollbrand wusste, dass es morgen schon so weit sein konnte. Aber er nahm sich vor, damit noch etwas zu warten.«
    ***
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