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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)
Autoren: Guido M. Breuer
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ahnen, brachte sie damit ihren Gatten in höchste Lebensgefahr. Dieser jedoch hatte neben dem Magazin eine weitere Patrone in den Verschluss der Pistole geladen. Eine scharfe Patrone steckte also schussbereit im Lauf. Das ahnte Missis Seguso nicht, denn so gut kennt sie sich mit Waffen nicht aus. So verletzte der erste Schuss Becker, die restlichen Schüsse aus dem ausgetauschten Magazin verpufften jedoch wirkungslos. Gott sei Dank kam unser Kommissar dazu und bereinigte die Situation.«
    »Das ist alles total bekloppte Fantasie!«, schrie der alte Busch. »Und wir haben damit nichts zu tun!« Dann fügte er noch hinzu: »Ich zumindest nicht.«
    »Papa«, rief Michael Busch aus.
    »Nee, mein Lieber«, versetzte Lorenz. »Wir wissen nicht ganz zufällig sehr genau, dass Sie den Auftrag zur Ermordung von Theo Feigenbaum erteilt haben, natürlich erst nachdem er geplaudert hätte – auch wenn Ihnen da die gute Larissa Schwartz in die Quere kam –, und dass Sie bei dem Mord an Müller alias Schwartz dabei waren. Und wir wissen auch, dass Sie, Herr Doktor Busch, höchstpersönlich Larissa Schwartz den Mörder ihres Vaters genannt haben. Sie wollten den immer unbequemer werdenden Mitwisser, dem Sie zudem am Ende nicht mehr trauen konnten – hier haben Sie eine gute Intuition bewiesen – loswerden und sich dafür der rachsüchtigen Larissa Schwartz bedienen. Wer letztlich wen umbrachte, war Ihnen vielleicht sogar wurscht. So aber haben beide, wenn auch verletzt, überlebt und konnten diese verworrene Geschichte mit ihren Aussagen erhellen. Und so sind Sie beide, meine Herren Busch, sozusagen überführt!«
    »Du kannst mich, Arschloch!«, schrie Adalbert Busch außer sich vor Wut. Sein Sohn stand mit hängenden Schultern hinter dem Rollstuhl und zeigte ansonsten keine Regung. Lorenz sah ihn an und sagte: »Erst war mir nicht ganz klar, warum Sie die fixe Idee Ihres Vaters so unterstützt haben. Doch dann erkundigten wir uns über Ihre Firma und stellten fest, dass Sie das Erbe Ihres Vaters total heruntergewirtschaftet haben und praktisch pleite sind. So teilten Sie wohl aus Verzweiflung den aberwitzigen Wunsch, als Jäger des verlorenen Schatzes reich zu werden. Jetzt wandern Sie in den Knast – länger vermutlich als Ihr Herr Vater, für den lebenslänglich in Anbetracht seines hohen Alters wohl sehr milde ausfallen wird.«
    Michael Busch antwortete nicht, und sein Vater winkte nur müde ab. Nun ergriff Paul wieder das Wort: »Nun, nachdem wir die Hintergründe der Geschehnisse kennen, verhafte ich Sie beide wegen des Verdachts auf Mord und Anstiftung zum Mord in mehreren Fällen.«
    Paul winkte einige Polizisten herbei, die sich bis dahin im Hintergrund gehalten hatten. Die beiden Buschs wurden abgeführt. Vor dem Foyer hörte man den alten Adalbert Busch gewohnt lautstark fluchen und nach seinem Anwalt schreien. Die Freunde standen an der Rezeption und lachten.
    »Das war ja eine wundersame Geschichte, Opa Bertold«, sagte Rita erstaunt. »Aber mal im Ernst: Wie viel davon ist wahr?« »Buchstäblich alles, mein Kind«, antwortete Lorenz. »Auch wenn es unglaublich klingt. Ich habe nichts erfunden.«
    Dann kratzte er sich genüsslich den grauen Bart und fügte schmunzelnd hinzu: »Nun ja, fast nichts.«

22. Kapitel
    Ein warmer Windhauch strich über den Eugenienstein. Lorenz ließ den Blick über den Bergsteiner Burgberg schweifen, sah dort den Krawutschketurm, darunter Zerkall, wo die Rur sich in einem seltsamen Zipfel selbst entgegenfloss, weiter nach Südwesten, wo die Häuser von Schmidt auf der Anhöhe hingewürfelt lagen. Ganz tief unten zuckelte die Rurtalbahn gemütlich am Fluss entlang. Auf den Weiden des Gutes Mausauel grasten Pferde. Von dem hoch über dem Tal liegenden Felskopf aus sahen sie aus wie winzige Spielzeugfiguren, die ein Kind auf die Grünflächen einer Modelleisenbahn verstreut hatte. Ein Bussard drehte einsam seine Kreise über dem Rurtal und ließ hin und wieder seinen heiseren Ruf hören.
    Lorenz fragte seine Freunde: »Könnt ihr euch ernsthaft vorstellen, wie das damals hier abgelaufen ist? All das Grauen und das Morden? Für ein paar Hundert Meter Frontverschiebung?«
    »Ich nicht«, meinte Bärbel. »Ich sehe eigentlich nur ein wunderbares Stück Natur. Das war doch damals mindestens genauso schön. Unglaublich.«
    Gustav schüttelte den Kopf. »Unglaublich finde ich vor allem, dass Habgier und Hass die Menschen dazu bringt, diesen Krieg immer weiter und weiter zu führen.«
    Die
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