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Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator
Autoren: Marc Cerasini
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Orbit meines guten, alten Babys zu schmeißen?“
    Headley nickte müde.
    Fin blinzelte mit vorgetäuschter Überraschung. „Du meinst, das olle Relikt ist tatsächlich auf dein Kommando angesprungen?“
    „Komm schon, Fin, GO7 ist jetzt nicht so alt.“
    „Headley, Alter, als GO7 gestartet wurde, war Miami Vice die heißeste Sache im Fernsehen und ich hab meine Hausaufgaben auf nem C64 gemacht.“ Er klopfte Headley auf die Schultern. „Keine Sorge, du bekommst schon noch deine Chance auf einen Sportwagen – eines Tages, wenn du mal ganz groß bist.“
    Headley ignorierte den Seitenhieb. Aus seiner Sicht kam Fin Ullbeck hauptsächlich deswegen gut durchs Leben, weil er den Anschein selbstgefälliger Überlegenheit mit einem Schuss „fröhlicher“ Verachtung aufrechterhielt. Headley hatte schon vor Jahren beschlossen, solch unausstehliches Verhalten wie eine Art genetischen Defekt zu behandeln – so wie Wolfsrachen oder verkürzte Arme.
    „Hey, Fin. Vergiss nicht die große Show um vierzehnhundert…“
    „Ich weiß, ich weiß! Behalt’s doch für dich, Alter“, würgte Fin ihn ab und beäugte besorgt die Sicherheitskamera über sich.
    „Also dann, ich muss los“, rief Headley über die Schulter. „Fröhliches Überwachen.“
    Fin kraulte sich den dünnen Bart, der sein Doppelkinn bedeckte, und ging weiter durch den Tunnel, bis er das zweite Paar klimatisierter Automatiktüren erreichte. Hinter dieser Barriere klärte ein umständliches Filter-, Kühlungs- und Reinigungssystem die Luft, um die Computer vor Sand, Pflanzenpollen und ganz gewöhnlichem Staub zu schützen. Die gesamte Anlage war auf einem anderthalb Meter dicken Betonfundament errichtet, das so erdbebensicher war, wie es die menschliche Ingenieurskunst zuließ. Isolierte, schalldichte Wände verschluckten das Flüstern des Windes auf dem Sand und das gelegentliche Anheulen des Mondes eines Kojoten.
    Hinter diesen Türen lag die mit Computern gesäumte Telemetrie- und Datenüberwachungsabteilung, die mit einem Dutzend Wissenschaftlern und Technikern besetzt war. Sie alle sahen auf, als Fin den Raum betrat. Er lächelte und spreizte seine rundlichen Finger.
    „Papa ist da. Dann lasst uns die Show mal auf die Gleise bringen!“
    An den Wänden und auf den Schreibtischen flimmerten hochauflösende Bildschirme und zeigten digitale Daten, die von einem Dutzend Überwachungssatelliten gesammelt wurden. Diese Daten, eingefangen mittels Radar, Mikrowellenübertragung, ultraviolettem Licht, Wärmebildern oder simpler Fotoausrüstung, wurden von Multimillionen Dollar Kraycomputern gesammelt, ausgewertet und sortiert.
    Fin tippte an seine Kappe, um Dr. Langer zu grüßen. Der Leiter der Tagesschicht erwiderte den Gruß mit böser Miene und wandte ihm den Rücken zu.
    Fin warf seine Kappe auf die Konsole, ließ sich in einen knarrenden Bürostuhl fallen und machte eine halbe Drehung, um sich der größten, fortschrittlichsten Workstation des gesamten Komplexes zuzuwenden. Auf jeden noch so kleinen Datenfetzen, der von den Scannern des Big Bird eingesammelt wurde, konnte von diesem Platz aus zugegriffen werden. Was noch wichtiger war: Die ergonomische Tastatur, mit dem Joystick in der Mitte der Konsole, steuerte das Antriebssystem des PS 12.
    Fin ließ seine Fingerknöchel knacken und leerte seine Taschen, um einen Berg aus Snickers, Milky Ways, Wunderbares und Twix zu errichten. Mit einem einzigen Tastendruck aktivierte er die Konsole und begann zu tippen. Minuten verstrichen, dann Stunden, während Fin unablässig Informationen in den Telemetriecomputer von Big Bird fütterte. Schließlich aktivierte er einen großen HDTV-Schirm über der Workstation und stülpte sich ein Headset über den Kopf.
    „Hier ist Waystation Eins, Waystation Eins, beginnen geplante Telemetrieabänderung für den Satelliten P wie Peter, S wie Santa, Eins-Zwei. Das wäre PS 12, eintreffend fünf Minuten von rechts… Jetzt. Bereithalten für Datenübertragung.“
    Fin legte einen Schalter um und schickte die geänderten Koordinaten an die Computer Dutzender Raumfahrtbehörden, Observatorien und Satellitenüberwachungseinrichtungen in der ganzen Welt.
    „Bestätige Daten, Waystation Eins. Viel Glück“, verkündete eine Stimme in Fins Ohr.
    Jetzt war alles bereit und Fin fasste zum Joystick und umklammerte den Aktivierungsschalter. Tausende Kilometer über der Erdoberfläche erwachte das Antriebssystem an Bord des Satelliten PS 12 zum Leben. Unten auf der Erde reckten die
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