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Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator
Autoren: Marc Cerasini
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mitleidigen Kopfschütteln, als wäre der gefallene Mensch weder den Aufwand noch die Zeit des Tötens wert, wandte der Predator sich wieder ab und seiner eigentlichen Beute zu.
    Das schnarrende schwarze Monster, aus dessen Halswunde noch immer giftgrüne Säure quoll, lehnte sich an einen Baum. Mit peitschendem Schwanz und ausgestreckten Klauen bereitete es sich auf den letzten Kampf vor.
    Breitbeinig auf der Lichtung stehend, warf der Predator seinen Kopf zurück und stieß einen wilden Siegesschrei aus, der den Dschungel erzittern ließ. Dann stürmte er los.
    Funan hörte das Fleisch zerreißen und Chitinpanzer krachen. Dann kam das nasse Geräusch von grün phosphoreszierendem Blut und giftiger Säure, als beides auf den Boden der Lichtung klatschte.
    Äste schaukelten und Bäume knarzten, während der Wald über dem schrecklichen Kampf auf Leben und Tod wachte. Und während der Dschungel um ihn herum brannte und rauchte, sah Funan in hilfloser Faszination zu, wie zwei urzeitliche Kreaturen, deren überirdische Herkunft jenseits seines Begriffsvermögens lag, brutal bis aufs Blut kämpften.

KAPITEL 1
     
    Bouvetoya –  Walfangstation,
    Antarktis 1904
     
    Zu Beginn der Walfangsaison von 1904 segelte die Emma zur Insel Bouvetoya, an Bord Matrosen, Harpunierer, Boote und Tranverarbeitungsausrüstung – genug, um ein Jahr lang im antarktischen Eis Wale abzuschlachten und ihren Tran zu gewinnen, bevor es im darauffolgenden Jahr zurück nach Norwegen ging.
    Der neue Kapitän und Miteigentümer der Emma, Sven Nyberg, hatte vor, bei seiner ersten und letzten Reise als Walfänger einen ordentlichen Profit abzuschöpfen. Svens Bruder Björn hatte die Emma neunzehn Saisons als Kapitän geführt, aber Björn war im letzten Jahr auf der Heimreise am Fieber gestorben, was seinen Bruder dazu gezwungen hatte, das Kommando bei dieser letzten kommerziellen Unternehmung der Nyberg Brothers Oil Company in Oslo zu übernehmen. Sven hatte fest vor, nach seiner Rückkehr nach Norwegen das Familiengeschäft an den Meistbietenden zu verkaufen.
    Der Anbruch des neuen Jahrhunderts brachte auch das Ende des traditionellen Walfangs mit sich. Der Magnat Christian Christensen hatte in Grytviken eine moderne Weiterverarbeitungsanlage eröffnet, die kleinere Walfangfirmen wie jene der Brüder Nyberg, die ihren Lebensunterhalt in der Antarktis bestritten, vom Markt verdrängte -Männer, die Arbeitsmethoden anwandten, wie sie die Norweger schon seit den Zeiten der Wikinger praktizierten. Wie die Robbenjagd, ein Geschäft, das damals in der 70ern des neunzehnten Jahrhunderts vielen Familien enormen Reichtum bescherte, wurde auch der Walfang zu einem unrentablen Unternehmen. Sinkende Tierbestände und immer größere Konkurrenz durch britische und schottische Walfänger – seit neuestem sogar die Japaner – setzten, zusammen mit riesigen Konglomeraten wie der Christensen-Gesellschaft, der Ära der autarken, unabhängigen Walfänger ein Ende.
    Trotzdem wollte Sven Nyberg die Nyberg Brothers Oil Company noch ein wenig länger am Leben erhalten. Es war der einzige Weg, einen lohnenden Verkauf des Familienunternehmens sicherzustellen. Zu diesem Zweck hatte Sven Oslos erfahrenstem Waljäger, Karl Johanssen, den Posten des ersten Maats angeboten, mit fünf Prozent Anteil am Profit der Expedition. Sollte sie erfolgreich verlaufen, würde die Reise der Emma zum Südpol aus Karl einen reichen Mann machen.
    Für Karl Johanssen hätte das Angebot zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können. Seit seinem zwölften Lebensjahr war er siebenundzwanzig Saisons als Waljäger im Eis gesegelt und hatte alle mit gesunden Gliedmaßen, Fingern und Zehen überlebt. Keine schlechte Leistung in einer Region, in der die Temperaturen fünfzig Grad unter Null erreichen konnten. Aus vergangenen Reisen mit Bruder Björn kannte Johanssen auch die Ölverarbeitungsanlage der Brüder Nyberg auf der Bouvetinsel, einem der entlegensten Orte der Welt.
    Ein paar Jahre zuvor, 1897, hatte Karl noch geglaubt, er hätte endgültig mit der See abgeschlossen. Von den Versprechungen seines Bruders nach Nordkalifornien gelockt, hatte er seine mageren Ersparnisse beim Versuch, unendlichen Reichtum zu erlangen, im Goldrausch von Alaska verprasst. Aus finanzieller Verzweiflung musste er wieder zum Walfang zurückkehren und er wäre sogar bereit gewesen, für einen armseligen halben Prozent Anteil auf einem von Christensens Schiffen anzuheuern, als das Angebot von Sven Nyberg kam. Eine Koje
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