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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1
Autoren: Frank Borsch
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Gedanken immer noch nach. Aber sie hatten keinen leichten Stand.
    »Ähnlich wie Verpiss-dich-Pflanzen gegen kackende Katzen?«, hörte sie Paul. »Nur, dass man nicht ständig gießen muss? Ha, ha, Sie sind gut! Jemanden wie Sie könnte ich bei uns in der Kanzlei auch gebrauchen. Wissen Sie, Sie sind nicht so verbissen wie diese ganzen Juristen. Locker. Lassen mal fünf gerade sein, wenn Sie verstehen, was ich meine. Kommt man doch viel weiter mit im Leben, wenn man nicht ständig auf Paragraphen und Regeln herumreitet, nicht?«
    Mittenraiter kämmte sich. Er hatte nicht viel, was sich kämmen ließ, aber umso mehr kümmerte er sich um jedes Haar. Er schmierte sich Gel ins Haar, zwirbelte es selbstverliebt zu kleinen Zöpfen. Ekin sah ihm verwundert zu, während sie gleichzeitig auf der Datenbrille die beiden anderen Teams im Auge behielt. Mittenraiter brauchte sich nicht zu wundern, dass man ihn angezeigt hatte. Es war keine gute Idee, der Welt seinen Erfolg mit der Brechstange vorzuführen. Es machte die Leute wütend, brachte sie dazu, genauer hinzuschauen, eine Anzeige bei HunterNet einzureichen. Man geriet ins Visier. Noch nicht in das eines G5, aber der Anfang war gemacht.
    »Also, verstehe ich Sie richtig? Ich sprühe einfach auf den Boden, so aus zwanzig Zentimetern Entfernung? Vor die Tür, auf die Fensterbretter oder entlang des Grundstücks?«
    Eine Akte wurde angelegt. Die Kommunikation überwacht, aufgezeichnet, ausgewertet. Beobachtungen wurden korreliert, Wahrscheinlichkeiten errechnet. Und irgendwann überschritten sie den Schwellenwert. Eine Nichtigkeit genügte. Dreimal hintereinander Hundefutter eingekauft, ohne einen Hund zu besitzen oder Umgang mit einem zu haben. Ein wirres politisches Statement in der Kantine. Eine ziellose, Benzin verschwendende Fahrt mit einem Mietwagen.
    Und Ding-dong : Die freundlichen Alien Hunter standen vor der Tür …

    »Jetzt muss ich doch mal fragen: Ist das auch bestimmt nicht giftig? Wissen Sie, wir haben ein Kind in der Nachbarschaft und ein paar Katzen. Teure GenMods, Designerstücke. Nicht, dass so ein Kind oder eine Katze an dem Spray schnüffelt und grün anläuft und …«
    Die Hunter-Rechner hatten gewonnen. Der Fahrstuhl setzte sich wieder in Bewegung. In Mittenraiters Bad ging die Leuchte über dem Spiegel aus. Der Alien hörte auf, das Gel einzumassieren, klopfte gegen die Lampe. Er schüttelte unwillig den Kopf, wütend über sich selbst, als er den Gelfleck auf der Lampe bemerkte, und wusch sich die Hände. LED durchgebrannt, musste er denken. Ekin wusste es besser.
    »Sie garantieren die Unbedenklichkeit? Wirkt ausschließlich auf Aliens? Bestens. Ich will nämlich keinen Ärger. Wissen Sie, eine gute Nachbarschaft ist viel wert. Das will man nicht so einfach aufs Spiel setzen. Aber man darf sich auch nicht kaputtmachen lassen, von irgend so einem dahergelaufenen Alien. Sollen sie doch alle auf den Mars. Oder nach Alpha Centauri oder sonst wohin. Hat ja Platz genug für alle. Aber eben jeder an seinem Platz, sage ich immer.«
    Mittenraiter hantierte an der Lampe. Gut. Er würde nichts von den Teams mitbekommen, so lange er beschäftigt war. Ekin hielt ihr G5 ausgerichtet und betete, dass die Teams endlich zugriffen. Ihr linkes Bein war eingeschlafen und kribbelte wie die Pest, und die Sonne schickte sich an, den Inhalt ihres Körperpanzers zu rösten.
    »Bestellen? Ja, schon, aber eine Frage habe ich doch noch. Na ja … woher wissen Sie das? Sie wissen schon, das mit der Wirkung nur auf Aliens. Ist ja … ah, verstehe. Sie haben Zugang zu Korps-Laboratorien. Top-Secret-Erkenntnisse. Mann! Aber sagen Sie mal, ist das auch legal?«
    Ein dumpfer Knall, als hätte jemand eine Betonplatte von einem Hubschrauber abgeworfen. Laute Schreie. Wütend. Einer durchdringend und hell. Klagend. Eine Statusmeldung flammte auf Ekins Datenbrille auf. Ein Hunter verletzt. Mist! Die Panzerplatte musste sich vorzeitig gelöst haben.

    »Geld-zurück-Garantie bei Nichtgefallen? In Ordnung, Sie haben mich überzeugt, ich nehme gleich einen Kanister!«
    Mittenraiter zuckte zusammen, als hätte die Platte ihn im Nacken getroffen. Er blickte sich ängstlich um. Als suche er einen Ausweg. Doch es gab keinen.
    »Schicken Sie die Sendung an meine Kanzlei, zu Händen Herr Morlock.«
    Ekin verfolgte durch die Fensterflächen, wie sich die Tür des Aufzugs öffnete und das Hunter-Team herausstürzte. Sie sah nur huschende Schatten, unmöglich schnell. Die Rechner ihrer
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