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Andromeda

Andromeda

Titel: Andromeda
Autoren: Arne Sjöberg
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Das Buch
      
    Zweieinviertel Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt befindet sich der Spiralnebel M 31, auch Andromedanebel genannt, ein Sternsystem mit dreihundert Milliarden Sonnen und Planeten. Dort irgendwo haben die Tantaliden ihren Zufluchtsort gefunden. Und während Jorge Stenström, der letzte Überlebende der ALGOL-Expedition, den bodenlosen Abgrund der Zeit befährt, um zu ihnen zu gelangen, vollendet sich ihr Schicksal. Als er auf Piros eintrifft, geht dieser Wohnplanet der Tantaliden seiner Auflösung entgegen.
    Stenström erwacht in einer scheinbar verfallenen Totenstadt. Dennoch weiß er sich in der Obhut seiner Erretter, die er zunächst nicht zu Gesicht bekommt. Das einzige lebende Wesen, die GROSSE AMÖBE, enthüllt sich ihm als Gedächtnisspeicher von metallisch-organischer Struktur, als Halbkreatur, halb selbständig und halb gehorsame Maschine. Mit ihr nimmt Stenström Gedankenkontakt auf, und mit ihrer Hilfe dringt er zum Kontrollzentrum der Tantaliden in das Innere des Planeten vor. Nicht die Tantaliden, die Omgaren auf Karion schließlich sind es, denen als Erben des bisher erschlossenen Universums die Zukunft gehört. Sie zerschmettern mit starker Hand den Riegel am ehernen Tor der Zeit und weisen Stenström den Rückweg. Doch mag er überhaupt noch heimkehren, zurück auf die Erde, die unterdessen über zwei Millionen Jahre älter geworden ist?
    Mit diesem Band setzt Sjöberg das vorangegangene Buch Die stummen Götter fort und schließt die Odyssee seines Helden ab. Überzeugend und voller Phantasie gelingt es ihm auch hier, eine faszinierende Fülle technischer Details in Bilder umzusetzen und in Handlung aufgehen zu lassen. Das Menschheitsmodell, verkörpert in der Figur Stenströms, stellt er dem Tantaliden-Modell gegen-über, verbunden mit ethischen und erkenntnistheoretischen Frage-stellungen unserer irdischen Gegenwart. Die einzig logische Schlußfolgerung, der Mensch habe seinen Heimatstern vor allem Unheil zu bewahren, das ist Stenströms großes Vermächtnis.

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde verging, und das Meer ist nicht mehr.

    Offenbarung des Johannes

I
    Ich erwachte, weil mir kalt war im Gesicht. Das kam vom Wind, der sacht dahinging und mir Stirn und Wangen frösteln machte. Ich öffnete die Augen und begriff in den ersten Augenblicken überhaupt nichts. Mein Blick ging hinaus auf Ausschnitte einer Landschaft von bedrückender Melancholie. Dunkle und aschefarbene Brauntöne beherrschten das Bild. Ausgedehnte Ketten von Tafelbergen, zernagt und abgeflacht vom Wind und den wechselnden Temperaturen, erstreckten sich bis hin zum Horizont. Sie lagen in lastender Stille, unbelebt und von keinem Flecken Grün erhellt.
    Solche Berge hatte ich bisher nur an Afrikas Wüstenrändern auf der heimatlichen Erde gesehen und im Mittelwesten Amerikas. Aber selbst dort hatte sie nicht so tot und unbelebt gelegen; Dornbusch und Kaktus hatten in Nischen genistet, und die heiseren Schreie der Greifvögel hatten über ihre Ödnis hingehallt. Hier jedoch hallte nichts, und nichts wucherte auch. Ich war nicht auf der Erde.
    Das war buchstäblich das erste, was ich dachte.
    Und dann wandte ich meine Aufmerksamkeit dem Himmel zu. Er war von einem matten, schleierigen Blau. Er hatte etwas an sich von den Augen alter Männer, die des Schauens schon lange überdrüssig sind. Auch der Himmel war nicht der der Erde. So alt war die Erde noch nicht, auch nicht so müde.
    Was denn? dachte ich. Was ist?
    Ich befand mich auf PIROS, doch ich wußte es noch nicht. Woher denn auch?
    Eine große Mattigkeit lastete immer noch auf mir. Nur mühsam vermochte ich die Finger zu bewegen, die Hand, das Bein.
    Was denn? dachte ich abermals. Was ist geschehen?
    Ich ruhte auf einem Lager von seltsamer Beschaffenheit. Es war eigentlich nur eine rechtwinklige Platte, die jedoch weich und anschmiegsam war wie ein gut gepolstertes Bett. Nur war kein Bettgestell da, und die Platte schwebte frei in der Luft, dreißig, vierzig Zentimeter über dem Boden einer Plattform, die frei hinaus in den Raum gebaut war. Eine niedrige Brüstung lief um die Plattform herum, und über mir war nur der Himmel. Etwas wie eine Decke war über mich gebreitet, milchgrau in der Farbe und undurchsichtig. Der Stoff schien weich und flauschig zu sein. Dennoch kannte ich kein Gewebe von solcher Beschaffenheit. Es war überhaupt kein Gewebe. Es war wohl viel eher eine Art leichter Matte aus
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