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Alien 4: Die Herren der Erde

Alien 4: Die Herren der Erde

Titel: Alien 4: Die Herren der Erde
Autoren: Paul J. McAuley
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geschwungene Hülle und die
Deltaflügel am Ende schimmerten im Sonnenschein. Unter dem
indirekten Zwang seiner Programmierung drehte Westerlys Schiff und
schwebte auf den Strand zu, kam in etwa zehn Meter Höhe zum
Stillstand und warf seinen Dreiecksschatten über die
Wartenden.
    »Herr im Himmel«, hörte Westerly die alte Frau
bewundernd murmeln.
    Und dann stieß Nathan einen lauten Warnruf aus. Die See vor
ihnen verwandelte sich plötzlich in einen Geysir aus Wasser und
Gischt, der höher stieg als das Heck des schwebenden Schiffes.
Nathan griff in seine Bluse, um den Laser hervorzuziehen, doch
Westerly hielt, nach außen hin gelassener als er in
Wirklichkeit war, seinen Arm fest. »Nein, warten Sie.«
    Erst einer, dann noch einer, und schließlich über ein
halbes Dutzend Gestalten erhoben sich am Rand der Böschung und
rannten zum Strand herunter. Die Pistole in der Hand, stapfte Floyd
auf Westerly zu, gefolgt von Iry und Marie.
    »Na also«, rief er, schob sich das lange Haar aus den
Augen und blinzelte zum Bauch des Schiffes hinauf. Seine nackte Brust
und die Arme waren mit weißen Pusteln übersät.
»Vermutlich fragen Sie sich, woher ich wußte, daß
ich Sie hier treffen würde, Mr. Sternenspringer.«
    »Keineswegs. Sie haben es erfahren, als Sie den ZEUGEN
folterten. Die Sektierer hatten mir hier einen Hinterhalt gelegt.
Eigentlich sollte ich Ihnen danken, daß Sie mich davor bewahrt
haben.«
    »Sind verdammt schlau für einen alten Mann. Vermutlich
können Sie sich auch denken, was ich von Ihnen haben
will.«
    Westerly zeigte auf das Schiff in der Luft. »Sie wollen die
Waffen, die ich an Bord habe. Aber so schlau bin ich offenbar doch
wieder nicht. Ich hatte nicht erwartet, daß Sie so brutal und
rücksichtslos vorgehen würden.«
    Floyd wog die Waffe in seiner Hand. »Yeah, solche Dinger
haben wir hier auf der Erde nicht.«
    »Ihr habt überhaupt kaum etwas auf der Erde. Was
geschieht mit den beiden hier?«
    »Sie selbst sind ein freier Mann, sobald ich bekommen habe,
was ich will. Aber mit diesem Verräter da und der alten Vettel
werde ich noch abrechnen.« Er deutete auf seine zerstochene
Brust.
    Westerly warf sich nach vorn, doch die Maschine war schneller. Sie
krachte gegen Floyds Knöchel und wand, als er zu Boden ging,
ihre Tentakel um seinen Körper. Der Mann rollte sich zur Seite
und taumelte auf die Füße. Die Maschine zischte auf ihn
los. Floyd wich zurück. »Haltet sie auf«, kreischte er
und richtete die Pistole auf sie. Westerly sah den dichten blauen
Blitz, hörte das Krachen der Entladung. Floyd schrie gellend
auf, als die Maschine wieder ihre Tentakel um seine Beine schlang.
»Ruft das verdammte Ding zurück«, schrie der Arcadier
im Fallen. Doch blitzschnell war er wieder auf den Beinen und hielt
die Pistole in Schußposition.
    Westerly deutete seinen Blick richtig und duckte sich genau in dem
Moment, als die Waffe losging. In einem grellvioletten Blitz
zerplatzte die Maschine und versprühte Rauch, Sand und
rotglühende Metallteile. Westerly riß die Arme
schützend vor das Gesicht. Hinter ihm schrie einer der Arcadier
gellend auf und umklammerte seinen Arm. Ein glühender
Metallsplitter hatte eine große Fleischwunde in seinen Unterarm
gerissen.
    Floyd lag mit dem Gesicht nach unten jenseits des
Einschußkraters. Seine Hand umkrampfte die Pistole.
    Ehe jemand sonst aus seiner Erstarrung erwachte, sprang Westerly
über den Krater, trat die Pistole aus der Hand des Arcadiers und
fühlte nach dem Puls des Mannes. Als er sich wieder aufrichtete,
war seine Hand naß von klebrigem Blut.
    »Was ist mit ihm?« Nathan hielt die anderen Arcadier mit
dem Laser in Schach. Sein Gesicht war schneeweiß.
    »Er ist tot.« Westerly bebte – nicht vor Schreck,
der ihm noch in den Knochen steckte, sondern auch vor mühsam
unterdrücktem Lachen. Er ging zu Floyds Lieutenants hinüber
und sagte so gelassen wie möglich: »Gegen euch beide habe
ich nichts. Aber eure Leute dürften ein paar unangenehme Fragen
an euch haben.« Er sah zu den anderen Arcadiern hinüber.
»Wie denkt ihr darüber? Ist es vorbei?«
    »Wir wollten keinen Ärger«, sagte Marie und nagte
verlegen an der Unterlippe. Dann ließ sie das schwere Gewehr in
den Sand fallen. Die anderen folgten ihrem Beispiel.
    Catarina de Cyrene kniete über dem rauchenden Krater,
richtete sich wenig später aber auf. Wie eine Blume hielt sie
das Sensoren-Bündel der Maschine in ihrer Werkzeughand. Aus dem
Tüllnetz über den Gliedern kräuselten
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