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Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt

Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt

Titel: Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt
Autoren: Mohammed Hanif
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schiefe Kreuz am Eingang des Herz Jesu, das seit Jahren nicht repariert und gestrichen worden war, weil man hoffte, die Leute würden vergessen, dass es sich beim Herz Jesu um eine katholische Einrichtung handelt, richtete sich gerade auf und begann zu leuchten wie aus Bernstein.
    Die ersten Zeugen waren die Insassen der Charya-Station. Alle zwölf beschworen, dass sie gesehen hatten, wie ein Ebenbild von Schwester Alice Bhatti, gekleidet wie die Mutter Gottes mit einem blauen Haarreif und einem Heiligenschein, einen Thron bestieg, der von einem Pfauenschwarm getragen wurde. Ihr Zeugnis wurde vom Komitee zur Untersuchung des Wunders der hiesigen Diözese aufgrund des Umstands abgelehnt, dass sie alle Angehörige des muslimischen Glaubens und Langzeitpatienten der psychiatrischen Station seien. Die einfache Tatsache, dass sie ein zänkischer Haufen sind, von dem noch niemals zuvor zwei über einen Gegenstand einer Meinung gewesen waren, ließ das Komitee unbeachtet. Ebenfalls unbeachtet blieb der historische Präzedenzfall, der bei dem Erscheinen unserer Lieben Frau von Fatima beobachtet wurde. Hier wurde das Zeugnis eines dreizehnjährigen muslimischen Jungen als ausreichend betrachtet, ungeachtet des wohlbekannten Umstands, dass dreizehnjährige Jungen, seien sie Muslime oder nicht, von nichts anderem träumen als von schönen Frauen und nämliche heraufbeschwören können, falls nicht vorhanden. Der Rechtsmediziner Dr. John Malick, ebenfalls ein Zeuge der Erscheinung, kniete nieder, pries Unseren Herrn Yasu und anschließend die Heilige Mutter Gottes. Sein Zeugnis wurde jedoch als ungültig verworfen, da gegen ihn, wiewohl von Geburt an katholisch erzogen, ein Verfahren wegen Trunkenheit im Dienst, Annahme widerrechtlicher Bestechungsgelder für das Ausstellen falscher Atteste und das Betreiben einer Privatpraxis, die Krankmeldungen auf Bestellung ausschrieb, im Gange war.
    Es gab mehrere Zeugen, die einen Schwarm Milane mit aufwärts gerichteten Schnäbeln den Thron träge umkreisen sahen. Sie segelten so anmutig dahin, dass sie die Luft zu verspotten schienen, die sie trug. Das Komitee folgerte unmittelbar, dass eine von Aas fressenden Vögeln begleitete heilige Erscheinung entweder ein Werk des Teufels oder der absichtliche Versuch sein müsse, dem Ansehen der ohnehin verfolgten katholischen Kirche zu schaden. Sie behaupteten, es könne sich bestenfalls um eine aus French Colony stammende Chura-Folklore handeln, die als Werk des Heiligen Geistes ausgegeben werde.
    Kann jemand, der auch nur ein Jota gesunden Menschenverstand und ein Körnchen Liebe zur Heiligen Mutter Gottes besitzt, behaupten, es sei die Schuld meiner Tochter Alice Bhatti, dass keine weißen Tauben erschienen, wie das Komitee bei solchen Gelegenheiten zu erwarten pflegt?
    Dasselbe Komitee, das weniger als neun Monate brauchte, um in unserem Nachbarland eine polnische Nonne heiligzusprechen – ungeachtet der überwältigenden Beweiskraft von Äußerungen aus der ansässigen Bevölkerung, dass sie nur eine knickrige, alte Hexe war, die sich am Leiden dunkelhäutiger, unterernährter Kinder ergötzte –, machte sich nicht einmal die Mühe, die edlen Werke zu überprüfen, die meiner Tochter Alice Bhatti zugeschrieben werden. In der Chura-Gemeinde herrscht berechtigte Verärgerung darüber, dass ihr Fall niemals der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse vorgelegt wurde, oder wenn doch, dann wurde entscheidendes Beweismaterial verzerrt dargestellt oder absichtlich an falsche Stellen weitergegeben.
    Die Einstellung der nationalen Diözese unterschied sich nicht grundlegend von dieser Haltung. Dieselben Patres, die zur Verehrung einer von Menschen geschaffenen, äußerst gewöhnlichen Statue auffordern, die vielleicht oder vielleicht auch nicht vor dreiundsiebzig Jahren in einer Höhle ein paar Tränen vergossen hat, haben den Antrag auf Alice Bhattis Heiligsprechung untergraben, indem sie verschiedene Aussagen, die das wunderbare und gebenedeite Wesen dieses Abends bezeugten, außer Acht ließen.
    Vielleicht weiß der Göttliche Wille von den Machenschaften dieser verlogenen Geister, die Handel treiben mit dem Namen der Mutter Gottes, das Haus Gottes zu einem Supermarkt für Seelen machen, ihren nächsten Landraub planen oder wie sie den wohlhabenden Freunden des Vatikans mehr Geld entlocken können, indem sie uns einheimische Gläubige als ungebildete, elende Wichte darstellen. Wie sonst ließe sich erklären, dass am Morgen
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