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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob
Autoren: Laura Peyton Roberts
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weitere Mauern und Zäune kletterten, Umwege machten und unzählige Haken schlugen, um etwaige Verfolger zu verwirren. Längst hatte Sydney jegliche Orientierung verloren, als Noah sie in eine besonders enge Gasse führte, um dann im Schutz eines dunklen Hauseingangs stehen zu bleiben.
    Sein Brustkorb hob und senkte sich, als er sich vornüber beugte und verschnaufte; er schien mehr außer Atem zu sein als Sydney. »Tja«, japste er, »das war ja ein großer Spaß.«
    Sydney spähte um die Ecke eines Vorsprungs und überprüfte zu beiden Seiten die Straße. »Ich glaube, wir werden nicht verfolgt.«
    »Wir haben es ihnen ja auch ziemlich schwer gemacht«, erwiderte Noah. »Die brauchten schon Spürhunde oder verdammt viel Glück, um uns wieder zu finden.« Er atmete tief durch und stellte sich wieder aufrecht hin. »Doch man darf sein Glück nicht herausfordern«, fügte er hinzu. »Wir sollten so schnell wie möglich von hier verschwinden.«
    »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Gute Frage.«
    »Das heißt, Sie wissen es nicht?«, platzte sie heraus.
    »Hören Sie mal, dieser Fall ist in keinem Handbuch beschrieben! Geben Sie mir ein bisschen Zeit, okay?«
    Schweigend wartete sie, während Noah nachdachte und Sekunde um Sekunde qualvoll verstrich. Sie hatte es nie besonders leiden können, wenn er den Boss spielte, aber erleben zu müssen, dass er mal nicht weiter wusste, war fast noch schlimmer. Zumal sie selbst nicht den geringsten Plan hatte.
    »Okay«, sagte er schließlich. »Lassen Sie uns mal zu-sammenfassen, was wir wissen und was wir vermuten. Ich nehme an, dass die Larousse das Boot, das hinter uns her war, selbst gesteuert hat. Während wir auf dem Friedhof waren, hat sie sich flussabwärts ein anderes Boot gesucht und sich dann durch den Unterwassertunnel bis zum Lager des Modehauses durchgeschlagen.«
    Sydney nickte. »Das ergibt Sinn. Sie war klitschnass und der Fußboden auch.«
    »Aber als sie mich gefunden hatte, wusste sie, dass die Sicherheitsvorkehrungen überwunden worden waren und hat sich deshalb Verstärkung gerufen.«
    »Was glauben Sie, machen die gerade?«
    »Verzweifelt nach uns suchen«, sagte er grimmig. »Wir wissen jetzt, dass das Modehaus nur ein Vorwand für Waffenhandel ist und der Tarnung und Vertuschung aller möglichen illegalen Aktivitäten dient. Also mithin nichts, was das K-Direktorat an die große Glocke gehängt sehen möchte.«
    »Klar.«
    »Wenn ich diese Sache zu regeln hätte, würde ich das Zeug nachts rein-und rausschmuggeln, und zwar durch den Fluss. Ein paar Jungs mit Tauchanzügen und der richtigen Ausrüstung, und das war's auch schon.«
    »Stimmt, das wäre das Einfachste.«
    »Und das Sicherste. Der Eingang an Land wird vermutlich nur für Geldgeschäfte genutzt.«
    »Was, meinen Sie, macht das K-Direktorat mit dem Geld?«
    Noah schüttelte den Kopf. »Was immer es ist, seien Sie sich sicher, es ist nichts Gutes. Nicht zu vergessen, dass die Waffen an Terroristen geliefert werden. Wer sonst sollte den Kram auch kaufen?«
    Sydney erinnerte sich an die exotischen Währungen, die sie gesehen hatte. »Das ganze Zeug lagert immer noch in diesem Bunker«, sagte sie besorgt. »Damit könnte man einen ganzen Kleinstaat bewaffnen.«
    »Ja.« Noah holte tief Luft. »Also, entweder beschlagnahmen wir den ganzen Krempel oder wir jagen ihn in die Luft. Und ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, wie erstere Möglichkeit für uns zu realisieren wäre.«
    »Sie wollen doch nicht allen Ernstes noch mal dahin zurück«, fragte Sydney entsetzt. Sie war völlig geschockt von der Vorstellung, zumal sie ihre gesamte Ausrüstung hatten zurücklassen müssen. Bei dem Gedanken, noch einmal zu Monique Larousse zurückzukehren, war ihr fast zum Heulen zumute. »Aber die sind zu viert«, wandte sie kleinlaut ein.
    »Stimmt. Vier Mann kaltzustellen, das wird schwierig.« Er legte nachdenklich die Stirn in Falten.
    Sydney griff unter ihr Shirt und fummelte das Handy aus dem Dokumentengürtel. Hoffnungsvoll hielt sie es in die Höhe. »Können wir nicht einfach die Polizei holen?«
    »Was? Nein! Sind Sie verrückt?«
    »Ich bin müde«, schnappte sie. »Und ich hab keine Ideen mehr.« Resigniert steckte sie das Handy wieder ein. »Was gedenken Sie nun zu tun?«
    Zu ihrer Überraschung wurde der Ausdruck in Noahs Gesicht ein wenig milder, als er sagte: »Ich bin auch erledigt, aber wir sind hier noch nicht fertig. Das K-Direktorat wird mit Sicherheit den Polizeifunk abhören, und wenn die
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