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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob
Autoren: Laura Peyton Roberts
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im Moment fühlte sie nur Enttäuschung.
    Und was ist mit uns?, wollte sie ihm entgegenschreien. Was ist mit dir und mir?
    Doch sie konnte einfach nicht damit heraus. Immerhin war Noah älter und im Rang höher gestellt als sie. Was, wenn sie sich geirrt und sein Verhalten falsch interpretiert hatte. Was, wenn sein Kuss wirklich nicht mehr gewesen war als ein einfaches Täuschungsmanöver.
    Ich würde vor Scham im Boden versinken, beantwortete sie sich die Fragen selbst. Also lasse ich das Thema besser auf sich beruhen.
    Doch warum stand er dann noch immer hier rum?
    Jemand wie Noah Hicks würde mein Leben um einiges verkomplizieren, überlegte sie. Und bestimmt gibt's so was wie 'ne Vorschrift, die besagt, dass Agenten nichts miteinander anfangen dürfen. Und außerdem würde Dad wahrscheinlich ausrasten, wenn er erfährt, dass ich was mit einem älteren Mann habe. Andererseits. vielleicht gereicht mir das bei ihm ja auch zur Ehre. Doch wie dem auch sei, Noah ist eindeutig ein harter Brocken. Er markiert den Boss, ist arrogant und ungeduldig und.
    Und es könnte sein, dass ich auf dem besten Wege bin, mich in ihn zu verlieben.
    Konnte sie ihm dies sagen? Jetzt?
    Immer mehr Leute trafen im Zollbereich ein und drängten sich in Richtung Sicherheitsschleuse.
    Sydney suchte in Noahs Gesicht nach irgendeinem Hinweis, einem kleinen Zeichen, und für eine Sekunde glaubte sie, so etwas wie ein Flackern in seinen Augen gesehen zu haben.
    Doch dann zuckte er wieder mit den Schultern. »Ich denke, man sieht sich bestimmt mal«, sagte er. »Ich meine, sicherlich laufen wir uns mal wieder über den Weg.«
    Viel war das nicht, aber für jemanden, der noch Dringendes zu erledigen hatte, stand er hier ziemlich lange herum, fand Sydney. Sie machte einen Schritt auf ihn zu und hielt dann doch wieder inne.
    Was, wenn ich falsch liege?
    »Tja, also. wir sehen uns«, sagte sie und beschränkte sich auf ein hoffnungsvolles Lächeln.
    Sie sah ihm nach, während er davonging, und als er sich noch einmal umwandte, um ihr zum Abschied zuzuwinken, stockte ihr der Atem. Keine Frage, es gab definitiv etwas zwischen ihnen; sie wusste nur noch nicht, was es war.
    Ich denke, ich sollte versuchen, das auf unserem nächsten gemeinsamen Einsatz herauszufinden.
    Auf dem Rückflug nach L. A. wurde Sydney unsanft aus ihren Tagträumen gerissen, als sich von hinten ein Finger in ihre Schulter bohrte.
    »Sie nerven Sie doch nicht, oder?«, fragte die Frau, die direkt hinter ihr saß.
    »Was? Wer?«
    »Meine Kinder«, erwiderte die Frau und sah sie seltsam an. Sie hatte den Platz zwischen vieren ihrer Sprösslinge, während Sydney direkt neben zwei weiteren Kindern saß, die unablässig an der gemeinsamen Armlehne rüttelten oder die kleinen Abstelltische auf-und zuklappten. Der dazugehörige Vater saß neben dem Gang zu Sydneys rechter Seite und hatte ein nervöses Kleinkind in seiner Obhut.
    »Nein, die sind ganz lieb«, versicherte ihr Sydney und lehnte sich wieder in ihrem Sitz zurück.
    In Wahrheit waren die Kinder zappelig und ungestüm und völlig verrückt nach der leckeren französischen Schokolade, die Sydney an sie verteilt hatte. Doch sie fühlte sich trotzdem nicht von ihnen gestört. Im Gegenteil. Inmitten der Mitglieder dieser überaus lebhaften Großfamilie fühlte sie sich sicher, wie schon seit Tagen nicht mehr. Sie stellte fest, dass es etwas unerwartet Entspannendes hatte, sich zur Abwechslung mal mit ganz normalen Leuten zu umgeben.
    Kein Mensch würde mir ansehen, dass ich ein Doppelleben führe, dachte sie amüsiert. Alles an ihrer momentanen Erscheinung schien dem unwissenden Beobachter »erschöpfte Studentin!« entgegenzuschreien.
    Internationale Spionin? Wohl kaum.
    Jeder, der zu ihr hinsah, würde sie für das Kindermädchen der Familie halten. Niemand in diesem Flugzeug würde auch nur erahnen können, dass sie erst kürzlich ihr Leben riskiert hatte, um das anderer Menschen zu retten.
    Und das ist mir auch ganz recht so, stellte sie fest. Sie erwartete keine großartige Aufmerksamkeit oder gar einen Dank: Sie wollte ganz einfach etwas verändern.
    Sie zerrte an ihrem kleinen quadratischen Kopfkissen, um es sich ein wenig bequemer zu machen. Das Flugzeug war gerade mal eine Stunde in der Luft, und schon konnte sie kaum mehr die Augen offen halten. Wenn sie doch nur eine etwas bequemere Position für ihren Kopf finden konnte.
    Gehe ich heute Nachmittag wirklich zur Vorlesung?, fragte sie sich. Sie konnte sich nicht daran
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