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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob
Autoren: Laura Peyton Roberts
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Paukerei, Syd! Wozu leben wir eigentlich in L. A., wenn wir doch niemals an den Strand gehen?«
    »Ich dachte, du fändest deinen Badeanzug ätzend.«
    »Das war, bevor ich mir einen neuen gekauft habe. Und heute Abend steigt bei den Delts 'ne Party. Hab mitbekommen, wie sich im Speisesaal ein paar Mädchen darüber unterhalten haben.«
    »Eine Verbindungshaus-Party?« Anfang des Jahres war Sydney schon einmal auf einer dieser Studentenfeten gewesen. Sie hatte zu viel getrunken, und prompt war ihr schlecht geworden. Seitdem standen für sie zwei Dinge fest: Erstens war sie definitiv keine Partygängerin, und zweitens konnten Jungs, die in einer Verbindung waren, ausgesprochen widerlich sein. »Okay, nichts wie an den Strand!«
    »Echt? Du kommst mit?« Hektisch begann Francie mit ihren Händen in der Luft herumzuwedeln, um ihren Nagellack zu trocknen. »Wir können uns auf dem Weg ja noch ein paar Sandwiches mitnehmen. Und ich wette, ich kann irgendwo auch noch zwei Liegestühle auftreiben. Ich bin ziemlich sicher -«
    Der Piepser an Sydneys Hosenbund meldete sich.
    »Oh, sag, dass das nicht die Bank ist!«, rief Francie aus, während Sydney den Pager so drehte, dass sie die Nachricht lesen konnte, die auf dem kleinen Display aufgetaucht war: Wilson.
    »Tut mir Leid, Francie. Ich muss weg.«
    »Aber es ist Samstag!«, protestierte Francie. »Banken haben am Wochenende nicht mal geöffnet!«
    Entschuldigend zuckte Sydney mit den Schultern. »Meine schon.«
    »Du solltest den Job hinschmeißen! Du bist gerade mal ein paar Monate dabei, und schon glauben sie, sie könnten mit dir die Molli machen.«
    »Wahrscheinlich soll ich nur ein paar Akten heraussuchen«, sagte Sydney, abermals wider besseren Wissens. »Geh schon mal ohne mich an den Strand. Wenn ich mich früh genug wieder loseisen kann, treffen wir uns
    dort.«
    Francie ließ sich enttäuscht auf ihr Bett plumpsen. »Du und früh wieder loseisen. Das sagst du jedes Mal, und nie wird was draus.«
    »Diesmal versuch ich's wirklich. Aber falls es nicht klappt, dann sehen wir uns auf jeden Fall heute Abend. Okay? Zur Party bin ich ganz bestimmt rechtzeitig wieder zurück.«
    »Die Delt-Party?« Francies Miene hellte sich schlagartig auf. »Versprochen?«
    »Nur wenn es dich wirklich, wirklich glücklich macht. Du weißt, dass diese Verbindungstypen sich immer sinnlos die Kante geben und dann den ganzen Abend lang versuchen werden, uns anzubaggern.«
    Francie grinste, und ein schelmisches Funkeln trat in ihre Augen. »Ich weiß.«
    Die Straßen des Geschäftsviertels wirkten wie ausgestorben, als Sydney mit ihrem weißen Mustang in die Zufahrt zu dem bewachten Parkhaus einbog, das sich neben dem Credit-Dauphine-Gebäude befand. Während sie den Wagen abschloss, betrachtete sie sich in dem Fenster der Fahrertür: dezentes Make-up, das dunkle glatte Haar zu einem langen Pferdeschwanz gebunden und in den braunen Augen einen leichten Anflug jenes starren Blickes, mit dem ein Kaninchen in die Scheinwerfer eines heranrasenden Autos stiert und den sie immer bekam, wenn sie aufgeregt war.
    Sie hasste es, alle Welt hinsichtlich ihres neuen Jobs anlügen zu müssen, doch andererseits war nicht zu leugnen, dass das Agententraining bei der CIA mit Abstand die aufregendste Sache war, die sie jemals in ihrem Leben gemacht hatte - ganz zu schweigen davon, dass es
    auch die bedeutendste war.
    Als Sydney den Fahrstuhl betrat, der sie hinab zum sechsten Untergeschoss der Bank bringen würde, dem geheimen Hauptquartier ihres wirklichen Arbeitgebers, begann sich ihr Puls, wie immer, wenn sie hierher kam, rapide zu beschleunigen. Falls sie das Training durchhielt und erfolgreich absolvierte, würde sie vom SD-6, einer getarnten Unterabteilung der CIA, als Spionin eingesetzt werden, als frisch gebackene und waschechte Geheimagentin, deren Aufgabe es war, die Vereinigten Staaten vor allen Feinden, äußeren wie inneren, zu schützen. Eine ungeheure Verantwortung - und sie nahm sie mit Freuden auf sich. Ihr ganzes Leben lang hatte sie auf eine solche Chance gewartet, sich als etwas Besonderes erweisen zu können.
    Die Fahrstuhltür öffnete sich, und Sydney trat hinaus in eine andere Welt. Ein kleiner weißer Raum stellte den Zugangsbereich des SD-6 dar. Auf dem Boden war ein schwarzer Kreis aufgemalt. Sydney begab sich in sein Zentrum, straffte sich und hob den Blick zur Decke. Ein Retina-Scan verifizierte sie als zutrittsberechtigt, und in der nächsten Sekunde glitt vor ihr eine Tür auf,
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