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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob
Autoren: Laura Peyton Roberts
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Adresse?«
    »Welche Adresse?«
    »Die von deinem Hotel! Ich hoffe, sie haben dich in einem der besseren einquartiert, weil ich nämlich einen richtig geilen Swimmingpool erwarte. Die haben da doch einen Swimmingpool, oder?«
    »Du. äh. willst nachkommen. zu mir ins Hotel?«, hatte Sydney gestammelt und hätte sich selbst dafür ohrfeigen können, dass sie dies nicht vorausgesehen hatte. San Diego war gerade mal zwei Autostunden von Los Angeles entfernt. Mehr noch, der Ort war voller
    Studenten von gleich drei namhaften Colleges und darüber hinaus berühmt-berüchtigt für die Bars und Clubs im angrenzenden mexikanischen Tijuana, wo man Alkohol bereits ab achtzehn bekam. Sie und Francie waren einmal mit dem Wagen hinuntergedüst, um sich einen schönen Tag zu machen, hatten lauter nutzlosen Nippes eingekauft, auf der Avenida Revolucion Tacos gegessen und auf dem Rückweg Richtung Norden mit ihren Roller Blades die Strandpromenade von Mission Beach unsicher gemacht. Sydney war bei ihrer Ausrede auf San Diego verfallen, weil sie ungefähr wusste, wie es dort aussah, für den Fall, dass Francie anfangen würde, Fragen zu stellen. An den offensichtlichen Schwachpunkt, den diese Notlüge in sich barg, hatte sie überhaupt nicht gedacht.
    »Natürlich komme ich nach!«, hatte Francie erwidert. »Letztes Mal haben wir es nicht mehr geschafft, uns Sea-World anzusehen, also wäre das doch für dich eine wunderbare Gelegenheit, die Sache wieder gutzumachen.«
    »Aber. du kannst nicht kommen«, war Sydney herausgeplatzt. »Ich muss die ganze Zeit arbeiten. Unmengen von liegen gebliebenen Daten erfassen. Ich glaube nicht, dass ich überhaupt irgendwohin gehen kann.«
    Wieder hatte Francie geseufzt. »Vielleicht können wir ja wenigstens abends zusammen essen gehen. Und uns danach ein wenig in den Clubs. «
    »Ich werde bis spät am Abend beschäftigt sein, und außerdem hab ich nur ein Einzelzimmer«, hatte Sydney in ihrer Verzweiflung weitergelogen. »Wenn sie rauskriegen, dass ich dich dort übernachten lasse, könnte ich ziemlichen Ärger bekommen.«
    »Weswegen?«, hatte Francie bissig entgegnet. »Dafür, dass du so etwas wie ein Leben hast?«
    »Es tut mir Leid. Es ist nur so, dass. «
    »Nein, mir tut es Leid«, war Francie ihr mit eisiger Stimme ins Wort gefallen. »Entschuldige bitte, dass ich so anmaßend war zu glauben, dir könnte etwas an meiner Gesellschaft liegen.«
    Mir liegt sogar ziemlich viel an deiner Gesellschaft, dachte Sydney jetzt in diesem Augenblick. Wenn nur die CIA nicht so strenge Geheimhaltungsvorschriften gegenüber Zivilpersonen hätte!
    Vereinzelt aufblitzende Farbtupfer zogen am Flugzeugfenster vorbei und lenkten Sydneys Aufmerksamkeit auf sich. Die ersten Gebäude kamen in Sicht. Dann die Landebahn. Die Triebwerke der Maschine heulten auf. Sydney hielt den Atem an, wartete, wartete.
    Dann setzte die Maschine mit einem heftigen Ruck auf dem Rollfeld auf.
    Abermals drang die Stimme des Piloten aus den Bordlautsprechern: »Mesdames et messieurs, bienvenue a Paris. Ladies und Gentlemen, willkommen in Paris.«
    Ungeduldig stand Sydney in einer der Warteschlangen ankommender Flugpassagiere und trat von einem Fuß auf den anderen.
    Aus verschiedenen Verkehrsmaschinen waren so viele Menschen auf einmal in die Ankunftshalle geströmt, dass ihr die Zollabfertigung in beinahe unerreichbare Ferne gerückt schien. Geschäftsreisende, Touristen, Einheimische und Einwanderungswillige. je größer die Menge wurde, umso beobachteter kam Sydney sich zwischen all diesen Leuten vor.
    Sie rückte ihre Sonnenbrille zurecht und versuchte, ihrer inneren Unruhe Herr zu werden - das Letzte, was
    sie wollte, war, irgendwelchen Argwohn erregen.
    Ich wüsste zu gern, was mit meinem Koffer passiert, während ich mir hier die Füße in den Bauch stehe. Sie stellte sich vor, wie er gerade jetzt auf dem Gepäckkarussell unbeaufsichtigt seine Runden zog und mit seinem auffälligen, extravaganten Design förmlich danach schrie, geklaut zu werden. Was würde ich in einem solchen Fall machen? Was sollte ich dann anziehen?
    Sie zwang sich, tief durchzuatmen. Das dicke Bündel Euroscheine, das Wilson ihr in die Hand gedrückt hatte, war sicher in dem Dokumentengürtel verstaut, den sie am Leibe trug; falls es nötig werden sollte, konnte sie sich jederzeit komplett neu einkleiden. Dummerweise war der Umstand, dass sie so viel Bargeld bei sich hatte, für sich allein gesehen bereits verdächtig genug. Die Vorstellung, dass jemand
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