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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob
Autoren: Laura Peyton Roberts
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er erleichtert.
    »Was glauben Sie, warum ich das getan habe?«, fuhr sie ihn an.
    Ihr Ausbruch schien ihn einen Moment lang aus der Fassung zu bringen. Wieder starrten sie einander sprachlos an.
    »Gut«, sagte Noah schließlich.
    »Gut«, wiederholte sie mit fester Stimme und wild entschlossen, auf keinen Fall so dümmlich zu wirken, wie sie sich fühlte.
    »Wir sollten nun besser weiterziehen.«
    »Dem stimme ich zu.«
    Vorsichtig schoben sie sich aus ihrer Deckung im Hauseingang und rannten in entgegengesetzter Richtung davon. Vielleicht war der Mann in Schwarz vom K-Direktorat gewesen, vielleicht nicht. Doch trotz allem, was Noah eben gesagt hatte, konnte Sydney nicht vergessen, dass er sie mit seinem ganzen Körper abgeschirmt hatte, wie wenn er sie vor einer Kugel hätte schützen wollen. Auch konnte sie nicht vergessen, mit welcher Leidenschaft er sie geküsst und wie sie darauf reagiert hatte.
    Sie beschleunigte ihren Schritt und versuchte zu vergessen. Sie beide hatten heute Nacht eine Menge durchgemacht. Wenn sich Menschen in solch dramatischen Momenten ein wenig näher kamen, hatte das nicht zwangsläufig etwas zu bedeuten.
    Es bedeutete ganz einfach gar nichts.
    Wenn wir hier lebend rauskommen, denke ich darüber nach, entschied sie, als sie Noah in einen kleinen Park folgte.
    Der kleine Baumbestand direkt in der Mitte bot ein gutes Versteck. Die weit herabhängenden Äste zeichneten seltsame Schatten ins Gras. Sydney und Noah krochen in den Schutz des dichten Blattwerks und verschmolzen dank ihrer schwarzen Kleidung vollständig mit der Dunkelheit.
    »Wir haben keine Zeit, mit dem Taxi zurück zum Friedhof zu fahren, um neue Ausrüstung zu holen«, ließ Noah sie wissen. Sein Ton war wieder völlig geschäftsmäßig. »Aber wir müssen unbedingt zu Waffen kommen.«
    »Hier?«, fragte Sydney ungläubig. »Im
    Niemandsland? In diesem Park? Lassen Sie mich also Plan B hören.«
    »Wir brauchen Waffen«, beharrte er. »Wie viel Geld haben Sie bei sich?«
    »'ne Menge.«
    »Man kann alles kriegen, wenn man bereit ist, den Preis dafür zu zahlen. Die richtige Bar, ein einschlägiger Kontakt im Nachtclubviertel der Stadt.« Er dachte angestrengt nach. »Das Problem ist, wir verlieren kostbare Zeit. Gerade im Moment könnten sie schon dabei sein, das Arsenal auszuräumen.«
    In Sydneys Kopf arbeitete es fieberhaft, und sie versuchte, sich allein auf den Fall zu konzentrieren. Ihrer beider Leben waren in Gefahr, wie auch der gesamte Einsatz. Wenn ihnen nicht bald etwas Schlaues einfiel.
    Plötzlich hellte sich ihr Gesicht auf. »Ich weiß, wo wir Waffen herkriegen«, rief sie. »Und ich hab sogar noch 'ne andere Idee.«
    Zum zweiten Mal an diesem Abend holte sie das Handy hervor und wollte schon eine Nummer eintippen, als Noah ihren Arm packte und sie zurückhielt.
    »Einen Moment mal«, sagte er schroff. »Alles, was zu entscheiden ist, entscheiden wir gemeinsam.«

KAPITEL 14
    »Fertig?«, flüsterte Noah. »Wir haben nur diese eine Chance.«
    Sydney und Noah lagen bäuchlings auf dem Dach von Monique Larousses Modehaus und starrten drei Stockwerke tief in die dunkle Gasse hinter dem Gebäude - und auf die zwei K-Direktorat-Agenten, die in ihr hin und her patrouillierten.
    Es war nicht schwer gewesen, das Haus am Ende der Straße zu erklimmen und über das Dach bis zu diesem Punkt zu kommen. Was schwer werden würde, war, wieder runterzukommen.
    Sydney holte tief Luft. »Fertig.«
    »Ich übernehme Anatolii«, sagte Noah und deutete auf den größeren der beiden Agenten. »Sie sind sicher, dass Sie mit dem anderen klarkommen?«
    Das wäre schön, dachte Sydney. Immerhin war es meine Idee.
    Plötzlich fand sie, dass sich ihr Plan, einen bewaffneten K-Direktorat-Agenten allein mit Krav-Maga zu bezwingen, im Park irgendwie besser angehört hatte. Was, wenn er aufblickte und sie sah, noch bevor sie ihn überwältigen konnte.
    Noah schien ihre Unentschlossenheit zu bemerken. »Ich könnte versuchen, sie beide zu erledigen, aber.«
    »Nein«, sagte sie schnell. »Ich schaff das schon. Wir müssen das zusammen machen.«
    »Alles klar mit Ihrem Strick?«
    Sydney überprüfte die Leine aus zusammengeknoteten Laken und Kissenüberzügen, die sie sich um die Taille gebunden hatte. Dafür hatten sie einige Trockenleinen in verschiedenen Hinterhöfen geplündert, nicht ohne den nichts ahnenden Franzosen zur Entschädigung ein wenig Geld unter die Fußmatten zu legen.
    »Sieht gut aus«, erwiderte sie. »Sind Sie sicher,
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