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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)
Autoren: Anthony Horowitz
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Temperaturen. Die Wände waren weiß gestrichen, die Mauern extradick, um die Hitze abzuhalten. Überall standen Computer, Fernsehbildschirme und weitere Instrumente mit diversen Anzeigen. In der Mitte des Raumes, in einem grellen Lichtkegel, saß ein junger Mann auf einem ledernen Behandlungsstuhl. Er trug nichts außer Boxershorts und seine Handgelenke und Fußknöchel waren mit Gurten an den Stuhl gefesselt. An seinem Kopf, der Brust, den Handgelenken und am Bauch hingen Dutzende mit Klebeband befestigte Drähte. Zufällig war er ein Franzose. Er war ungefähr dreißig und versuchte seine Angst zu verbergen, was ihm nicht gelang.
Razim kannte seinen Namen. Er hieß Luc Fontaine und arbeitete für den französischen Auslandsnachrichtendienst DGSE. Anders ausgedrückt: Er war ein Geheimagent, ein Spion. Razim hatte immer gewusst, dass ausländische Ermittler nach ihm suchen würden, und war folglich auf der Hut gewesen. Dieser hier war ihm besonders nahe gekommen. Er hatte auf dem Basar von Kairo nach ihm gefragt. Razims Männer hatten ihn bewusstlos geschlagen und hierhergebracht.
Fontaine gab sich weiterhin wie ein Tourist, aber nur noch halbherzig. Er wusste inzwischen, dass er sich in den Händen eines Mannes befand, der keine Fehler machte.
Neben dem Behandlungsstuhl stand ein zugedeckter Rollwagen. Razim zog ihn zu sich heran und schlug das weiße Tuch zurück. Darunter kamen unterschiedlich große und geformte Messer zum Vorschein, die in Reihen angeordnet waren und im grellen Licht blitzten. Daneben lagen weitere Instrumente wie Tupfer, silberne Schalen, Spritzen und Fläschchen mit farblosen Flüssigkeiten, die nicht wie Wasser aussahen. Fontaines Blick fiel auf den Wagen. Sein Gesicht blieb unbewegt, doch ihn überlief eine Gänsehaut.
Razim holte sich einen Hocker, setzte sich und zog an seiner Zigarette. Die Spitze leuchtete auf.
»Was wollen Sie?«, fragte Fontaine auf Französisch. Seine Stimme klang belegt.
Razim schwieg.
»Ich sage nichts.« Der Agent spielte nicht länger den Touristen, das hatte sowieso keinen Sinn mehr.
»Und ich frage Sie nichts«, antwortete Razim in fließendem Französisch. Französisch gehörte zu den Sprachen, die er in der Schule gelernt hatte. »Sie haben keine Informationen, die mich interessieren.«
»Warum bin ich dann hier?« Der junge Mann spannte die Arme an, bis die Muskeln hervortraten, doch die Gurte gaben nicht nach.
»Das kann ich Ihnen sagen.« Razim schnippte Asche in eine Schale. »Ich war in meinem Leben schon vieles, aber ganz am Anfang war ich Ingenieur. Dazu wurde ich ausgebildet. Die Naturwissenschaften haben mich immer fasziniert. Sie sollten froh sein, dass Sie heute Abend hier sind, Luc. Ich darf Sie doch Luc nennen? Ich arbeite zurzeit an einem Projekt, das von großem Nutzen für die Menschheit sein wird. Und das Schicksal hat Sie dazu ausersehen, mir zu helfen.«
»Meine Leute wissen, wo ich bin.«
»Niemand weiß, wo Sie sind. Sie wissen es ja noch nicht einmal selbst. Unterbrechen Sie mich bitte nicht.«
Razim drückte seine Zigarette aus und leckte sich die Lippen.
»Vor einigen Jahren fiel mir auf, dass in unserer Welt alles gemessen wird und dass viele Maßeinheiten die Namen großer Ingenieure tragen. Zum Beispiel das Watt als Maßeinheit für Elektrizität, benannt nach dem Erfinder der Dampfmaschine James Watt. Auch die beiden Physiker Joule und Newton wurden durch die gleichnamigen Maßeinheiten der Energie und Kraft unsterblich gemacht. Die Temperatur messen wir in Fahrenheit oder Celsius, benannt nach einem deutschen Physiker und einem schwedischen Astronomen.
Wir messen auch Entfernung, Höhe, Geschwindigkeit und Helligkeit. Wenn man einen Schuh oder ein Bogen Papier kaufen will, fragt man nach einer bestimmten Größe. Von manchen Einheiten haben die meisten noch nie gehört. Oder können Sie mir sagen, was ein Pyron ist? Oder ein Palmo? Oder ein Petaflop? Aber eines ist merkwürdig. Es gibt noch keine Maßeinheit für etwas, womit wir fast täglich zu tun haben: für Schmerzen.
Können Sie sich vorstellen, wie nützlich eine solche Maßeinheit wäre, wenn Sie etwa zum Zahnarzt müssten und er sie damit beruhigen könnte? ›Seien Sie unbesorgt, mein Lieber, Ihre Schmerzen werden nur zweieinhalb Einheiten betragen.‹ Oder wenn Sie wegen eines kaputten Knies zum Arzt gehen und ihm sagen könnten, dass Sie unterhalb des Knies Schmerzen in Höhe von drei und darüber in Höhe von siebeneinhalb Einheiten haben? Natürlich ist es extrem
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