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Alera 02 - Zeit der Rache

Alera 02 - Zeit der Rache

Titel: Alera 02 - Zeit der Rache
Autoren: Cayla Kluver
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einer Feier nur für uns beide fortsetzen.« Mit einem schelmischen Grinsen erhob er sich und kam mit seinem Weinpokal auf mich zu. »Aber du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, denn vermutlich habe ich das Gelage ohnehin mehr genossen als du das getan hättest.«
    Er stellte sein Trinkgefäß und den Krug auf das Tablett zurück, nahm meinen Pokal und reichte ihn mir. Nervös nahm ich ein paar kleine Schlucke daraus. Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen, vermochte aber nicht einzuschätzen, was er vorhatte. Nach ein paar unangenehmen Augenblicken ging er um den Tisch herum und setzte sich neben mich. Im selben Moment sprang ich auf, als hätte sein Gewicht mich hochkatapultiert.
    »Ich denke, ich werde mich zur Nachtruhe zurückziehen. Bitte entschuldigt mich, Mylord.«
    Er lachte kurz und bitter. »Du hast geschlafen, gegessen und getrunken, damit solltest du erholt genug sein, um meine Gesellschaft noch eine kleine Weile zu ertragen.«
    »Wenn Ihr es wünscht.«
    Ich setzte mich steif auf die Sofakante, die Finger krampfhaft um mein Glas gelegt. Doch er nahm es mir aus der Hand und stellte es aufs Tablett zurück. Dann zog er die Nadeln aus meinem Haar, sodass es mir in Wellen über die Schultern fiel.
    »Vor einer Woche hast du mich gebeten, die Dinge langsam anzugehen, und ich habe eingewilligt und bin auf Abstand geblieben«, führte er an und sah mir dabei forschend ins Gesicht. »Ich habe sogar die letzten Nächte im Gästezimmer auf einer Matte, wie sie sonst die Soldaten benutzen, am Boden geschlafen.« Seine Stimme klang belustigt, aber ich konnte die Sehnsucht in seinen Augen erkennen.
    Ich ließ den Kopf sinken, denn ich wusste, dass er das Recht hatte, mehr zu erwarten, und ich keine gültige Ausrede vorzubringen hatte. Er rutschte noch ein Stück näher, fasste mich sanft am Kinn und beugte sich vor, um seine Lippen zärtlich und behutsam auf meine zu legen. Unwillkürlich wollte ich fliehen und war dennoch von seiner erstaunlich sanften Annäherung und wie bereits etliche Male zuvor von seinem verlockenden Duft gefesselt. Daraufhin lehnte er sich zurück, um meine Reaktion zu prüfen, anschließend öffnete er meinen Morgenmantel. Während er mir wieder in die Augen sah, ließ er die Finger seiner rechten Hand auf der Vertiefung unterhalb meines Halses ruhen, fuhr dann die Linie meines Schlüsselbeins nach und rutschte schließlich immer tiefer bis zur Wölbung meiner Brüste.
    »Bitte nicht«, stieß ich atemlos hervor und fühlte mich weder in der Lage, mein heftigeres Erröten noch mein rasendes Herzklopfen zu unterbinden.
    »Du musst meine Berührung nur zulassen«, murmelte er und folgte der Spur seiner Finger nun mit seinen Lippen.
    »Haltet ein«, versuchte ich es erneut, aber sein Mund fand meinen und erstickte meine Worte, während seine Hände nun die Kurven meines Körpers nachfuhren, was mir heiße Schauer durch den Körper jagte. Ich hasste mich selbst dafür, dass er mich auf diese Weise gegen meinen Willen manipulieren konnte, und stieß ihn von mir. Einen schrecklichen Moment lang fürchtete ich, er würde nicht von mir ablassen, doch er richtete sich auf, ließ seine Hände auf meiner Taille ruhen und ein ärgerlicher Ausdruck trat auf sein hübsches Gesicht.
    »Deine Lippen reagieren erfreut auf die meinen, also ist es vielleicht dein Herz, das sich sträubt«, sagte er zögerlich und zog mich dann entschlossen wieder an sich. »Doch als dein Ehemann habe ich ein Recht darauf, deinen Körper zu besitzen, ob mit oder ohne Herz.«
    »Wenn Sie mich auch nur im Geringsten lieben und die kleinste Hoffnung hegen, dass auch ich Sie eines Tages lieben werde, dann werden Sie das nicht tun«, flehte ich, während mir klar wurde, wie rettungslos ich ihm ausgeliefert war.
    Er hielt mich noch einen Moment lang, versenkte den Blick seiner dunkelbraunen Augen in meine, dann ließ er mich los und trat an den Kamin. Obwohl mein Herz immer noch hämmerte, überkam mich die Erleichterung wie eine schwindelerregende Welle, als ich sah, dass er seine Weste von der Bank riss und sich über die Schulter warf. Danach packte er seine Waffen, gürtete sie sich nachlässig um die Hüften und stürmte ohne ein Wort zur Tür.
    »Wo wollen Sie hin?«, rief ich ihm in einem Anflug von Enttäuschung nach.
    »Hinaus«, stieß er hervor. Und dann verschwand er mit einem letzten vernichtenden Blick auf mich in den Flur. Ich blieb zurück und sann über seine Launen sowie über die gegensätzlichen Impulse
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