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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)
Autoren: Brandon Sanderson
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Krieg zu beenden.«
    »Debattierende Dashner!«, rief Grandpa Smedry aus. »Wir kommen zu spät! Wir müssen etwas unternehmen!« Er hastete über die Plattform des Turms und die Treppe hinunter.
    Wir anderen blickten einander an.
    »Wir müssen mit verwegener Kühnheit und dramatischer Überzeugungskraft handeln!«, hallte Grandpa Smedrys Stimme von den Wänden des Treppenschachts wider. »Aber das ist Art der Smedrys!«
    »Wir sollten ihm wohl folgen«, sagte ich.
    »Ja. Er regt sich furchtbar auf«, sagte Sing und blickte sich um. »Wo ist Lord Kazan?«
    »Ist er nicht hier?«, fragte Australia. »Er hat uns doch die Hawkwind geschickt.«
    Sing schüttelte den Kopf. »Kaz ist vor ein paar Tagen abgereist. Er sagte, er wollte zu euch zurück.«
    Australia seufzte. »Sein Talent muss ihn irgendwohin verschlagen haben. Er könnte überall sein.«
    »He, hallo?« Grandpa Smedrys Kopf tauchte aus dem Treppenschacht auf. »Jammernde Jonasse! Leute, wir müssen eine Katastrophe abwenden. Also bewegt euch!«
    »Ja, Lord Smedry«, sagte Sing und watschelte hinüber. »Aber wo gehen wir hin?«
    »Schick nach einem Krabbler«, sagte der alte Okulator. »Wir müssen zum Rat der Könige.«
    »Aber… der tagt gerade!«
    »Umso besser«, sagte Grandpa Smedry und hob theatralisch eine Hand. »Das macht unseren Auftritt um einiges interessanter!«

Kapitel 3
    Königliches Blut zu haben ist eine große Last. Glaubt mir, ich weiß das aus sehr zuverlässigen Quellen. Alle sind sich einig: Ein König zu sein ist wirklich kein Zuckerschlecken.
    Erstmal sind da die vielen Arbeitsstunden. Ein König arbeitet rund um die Uhr. Wenn nachts eine Notsituation eintritt, muss er aufstehen. Er ist schließlich der König. Und wenn mitten während der Entscheidungsspiele ein lästiger Krieg ausbricht? Das ist hart. Könige haben weder Ferien noch freie Wochenenden. Sie haben kaum Zeit für Pinkelpausen.
    Stattdessen haben sie etwas anderes: Verantwortung.
    Von allen Dingen auf der Welt, die fast so megakotzeklig sind wie Fischstäbchen, ist Verantwortung das Schlimmste. Sie bringt Leute dazu, statt Schokoriegeln Salate zu essen und freiwillig früh schlafen zu gehen. Wenn du vorhast, dich auf den Rücken eines raketengetriebenen Pinguins zu schnallen, um mit ihm in die Luft zu steigen, dann warnt dich ein verdammtes Verantwortungsgefühl, dass dieser Flug schlecht für deine Versicherungsprämien sein könnte.
    Ich bin davon überzeugt, dass Verantwortungssinn eine Art psychische Erkrankung ist. Was, wenn nicht eine Funktionsstörung des Gehirns, sollte jemanden dazu treiben, joggen zu gehen? Das Problem ist, dass Verantwortung für Könige das Allerwichtigste ist. Könige sind wie tiefe unerschöpfliche Quellen der Verantwortung. Und wenn man nicht aufpasst, können sie einen mit dieser Krankheit anstecken.
    Zum Glück hatte der Smedry-Klan das schon vor vielen Jahren erkannt. Und deshalb tat er etwas dagegen.
    »Was haben wir getan?«, fragte ich Grandpa Smedry.
    »Wir haben unser Königreich aufgegeben«, erwiderte er fröhlich. »Schwuppdiwupp. Einfach abgetreten.«
    »Warum haben wir das getan?«
    »Um der Schokoriegel willen«, sagte Grandpa Smedry augenzwinkernd. »Sie müssen gegessen werden, verstehst du?«
    »Was?«, fragte ich. Wir standen auf einem großen Burgbalkon und warteten auf einen Krabbler, was das auch sein mochte. Sing, Bastille und ihre Mutter waren bei uns. Australia kam nicht mit, weil sie für Grandpa Smedry etwas erledigen musste. Und mein Vater war in seine Gemächer verschwunden. Offenbar scherte er sich nicht um etwas so Banales wie das drohende Ende des souveränen Königreichs Mokia.
    »Also gut, ich werde es dir erklären«, sagte Grandpa Smedry, der mit den Händen auf dem Rücken über die Stadt schaute. »Vor ein paar Jahrhunderten erkannten die Leute, dass es einfach zu viele Königreiche gab. Die meisten waren nicht größer als eine Stadt. Man konnte kaum einen Nachmittagsspaziergang machen, ohne durch drei oder vier hindurchzukommen.«
    »Ich habe gehört, dass damals alles schrecklich kompliziert war«, warf Sing ein. »Jedes Königreich hatte seine eigenen Regeln und Gesetze und seine eigene Kultur.«
    »Dann starteten die Bibliothekare einen Eroberungsfeldzug«, erklärte Grandpa Smedry. »Die Könige erkannten, dass ihre Reiche zu leicht einzunehmen waren. Deshalb begannen sie sich zusammenzuschließen. Durch Bündnisse vereinigten sie ihre kleinen Königreiche zu einem großen.«
    »Oft wurden diese
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