Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
wurde ich ohnmächtig.
    Als ich wieder zu mir kam, lebte ich zum Glück noch, obwohl ein Teil von mir lieber tot gewesen wäre. Denn mir tat alles weh, als hätte man mich in einen Punchingball gestopft und diesen dann in einen großen Mixer geworfen. Ich stöhnte und öffnete die Augen. Eine schlanke junge Frau kniete neben mir. Sie hatte langes silbernes Haar und trug eine militaristische Uniform.
    Sie sah verärgert aus. Mit anderen Worten, sie sah eigentlich aus wie immer. »Das hast du mit Absicht gemacht«, warf sie mir vor.
    Ich setzte mich hin und hielt mir den Kopf. »Ja, Bastille. Ich versuche ständig zu sterben, nur um dir Unannehmlichkeiten zu bereiten.«
    Sie musterte mich. Ich sah ihr an, dass ein kleiner Teil von ihr tatsächlich glaubte, dass wir Smedrys uns in Schwierigkeiten brachten, um ihr das Leben schwer zu machen.
    Meine Jeans und mein T-Shirt waren immer noch patschnass und ich lag in einer Pfütze salzigen Meerwassers. Also war mein Absturz wohl noch nicht lange her. Über mir war der freie Himmel, und neben mir stand die Hawkwind auf ihrem einen verbliebenen Bein, an eine Mauer gelehnt. Ich blinzelte verwundert, als ich erkannte, dass ich mich oben auf einer Art Burgturm befand.
    »Australia hat es geschafft, die Hawkwind so tief zu fliegen, dass sie euch aus dem Wasser fischen konnte«, sagte Bastille und beantwortete damit meine unausgesprochene Frage. Sie stand auf. »Wir rätseln noch, was die Explosion verursacht hat. Sie kam aus einer der Kabinen. Das ist alles, was wir wissen.«
    Ich zwang mich, aufzustehen, und blickte zu dem silimatischen Fluggerät hinüber. Die Explosion hatte die ganze rechte Seite weggesprengt und die Kabinen freigelegt. Ein Flügel des Vogels war von Sprüngen durchzogen, und an seiner Brust fehlte ein großes Stück– die Glasplatte, mit der ich abgestürzt war.
    Mein Großvater hockte an der Brüstung des Turms. Er winkte matt, als ich zu ihm hinüberblickte. Die anderen versuchten vorsichtig aus der Hawkwind zu klettern. Die Explosion hatte die Bordleiter zerstört.
    »Ich gehe Hilfe holen«, sagte Bastille. »Schau nach deinem Großvater, und pass auf, dass du nicht vom Turm fällst oder so was, während ich weg bin.« Mit diesen Worten raste sie zu einer Treppe und verschwand im Turm.
    Ich ging zu meinem Großvater hinüber. »Bist du in Ordnung?«
    »Natürlich, Junge, natürlich.« Grandpa Smedry lächelte unter seinem nassen Schnurrbart hervor. Ich hatte ihn bisher erst ein Mal so müde gesehen; das war nach unserem Kampf gegen Blackburn gewesen.
    »Danke, dass du mich gerettet hast«, sagte ich und setzte mich neben ihn.
    »Ich habe mich nur revanchiert«, erwiderte Grandpa Smedry augenzwinkernd. »Bei dieser Bibliotheksinfiltration hast du schließlich mich gerettet.«
    Das war zum großen Teil einfach nur Glück gewesen. Ich sah zur Hawkwind hinüber, aus dem die anderen immer noch herunterzuklettern versuchten. »Ich wünschte, ich könnte mit meinem Talent so gut umgehen wie du mit deinem.«
    »Was? Du verstehst dein Talent doch schon sehr gut einzusetzen, Alcatraz. Ich habe gesehen, wie du diese Glasplatte zerschmettert hast, die an deinen Füßen hing. Ich hätte dich niemals rechtzeitig entdeckt, wenn du das nicht getan hättest! Deine Geistesgegenwart hat dir das Leben gerettet.«
    »Ich habe versucht, mehr zu machen«, sagte ich. »Aber es hat nicht funktioniert.«
    »Mehr?«
    Ich lief rot an, weil ich mir plötzlich sehr dumm vorkam. »Ich wollte… na ja, ich dachte, wenn ich die Schwerkraft zerstören könnte, dann könnte ich fliegen.«
    Grandpa Smedry lachte leise. »Soso, du wolltest also die Schwerkraft zerstören. Eine sehr kühne Idee. Wirklich sehr kühn und originell. Du bist eben ein echter Smedry! Aber ich würde sagen, das übersteigt sogar deine Kräfte. Stell dir das Chaos vor, wenn auf der ganzen Welt die Schwerkraft nicht mehr wirken würde!«
    Das muss ich mir nicht vorstellen. Ich habe es erlebt. Aber dazu kommen wir noch. Später.
    Ein Trappeln war zu hören, und endlich schaffte es jemand, aus der geborstenen Seite der Hawkwind auf den Turm herabzuspringen. Es war Draulin, Bastilles strenge Mutter, in ihrer silbern glänzenden Rüstung. Als Ritter von Crystallia– das war der Titel, den ihre Tochter unlängst verloren hatte– war sie in allem, was sie tat, ziemlich gut. Zum Beispiel darin, Smedrys zu beschützen, Dinge zu missbilligen und allen anderen das Gefühl zu vermitteln, Versager zu sein.
    Vom Boden aus half
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher