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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)
Autoren: Brandon Sanderson
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sie mir bei meiner Forschungsarbeit von Nutzen wären, nun, da ich meine Übersetzerlinsen wiederhabe. Insbesondere ein Werk, das in der Bibliothek von Alexandria leider fehlte. Die Kuratoren behaupteten, ihr Exemplar sei bei einem sehr merkwürdigen Unfall verbrannt. Glücklicherweise dürfte sich im Königlichen Archiv ein weiteres Exemplar befinden. Das glaube ich jedenfalls.«
    »Es ist weg«, sagte ich. Meine belegte Stimme war im allgemeinen Stimmengewirr kaum zu hören.
    Attica wandte sich mir zu und einige Könige sahen mich ebenfalls an. »Was soll das heißen, mein Sohn?«, fragte mein Vater.
    »Hast du gar nicht mitbekommen, was letzte Woche passiert ist?«, fragte ich. »Dieses Buch, das du willst, hat jetzt Mutter. Sie hat es aus dem Archiv gestohlen.«
    Mein Vater zögerte, dann nickte er den Königen zu. »Entschuldigt uns.« Er zog mich beiseite. »Was sagst du da?«
    »Mutter hat das Buch, das du willst, gestohlen«, wiederholte ich. »Das Buch, das der Privatsekretär von Alcatraz dem Ersten verfasst hat. Sie hat es aus dem Archiv entwendet. Damit fing letzte Woche das ganze Drama an!«
    »Ich dachte, der Grund sei ein Attentat auf die Könige gewesen«, sagte er.
    »Das war nicht alles. Ich habe dir mitten in dem ganzen Schlamassel eine Botschaft geschickt, in der ich dich gebeten habe, ins Archiv zu kommen und uns zu helfen, es zu schützen, aber du hast sie völlig ignoriert!«
    Er winkte mit gleichgültiger Miene ab. »Ich hatte wichtigere Dinge zu tun. Du musst dich irren. Ich werde das Archiv durchforsten und…«
    »Das haben wir bereits getan«, sagte ich. »Ich habe die Titel aller dort aufbewahrten Bücher in der Vergessenen Sprache gelesen. Das sind alles nur Kochbücher, Rechnungsbücher und so was, bis auf das eine, das Mutter hat mitgehen lassen.«
    »Und du hast das zugelassen?«, fragte mein Vater entrüstet.
    Ich holte tief Luft. (Darf ich euch einen Rat geben? Wenn ihr mal wieder genervt seid von euren Eltern, dann lest doch einfach noch mal diese Passage.)
    »Ich glaube«, sagte eine andere Stimme, »der junge Alcatraz hat alles getan, was er nur konnte, um besagten Diebstahl zu verhindern.«
    Mein Vater drehte sich um und sah König Dartmoor hinter sich stehen. Der Hochkönig, der seine Krone und eine blau-goldene Robe trug, nickte mir zu. »Prinz Rikers hat mir in allen Einzelheiten erzählt, was passiert ist, Attica. Bestimmt erscheint bald ein neuer Roman.«
    Großartig, dachte ich.
    »Nun«, sagte mein Vater. »Ich schätze… das ändert alles…«
    »Aber nun zu deiner Idee, allen Leuten Talente zu verleihen, Attica«, sagte der Hochkönig. »Wäre das wirklich klug? Soweit ich weiß, sind Smedry-Talente ziemlich unberechenbar.«
    Mein Vater winkte wieder ab. »Wir können sie kontrollieren«, sagte er lässig. »Du weißt, dass alle Leute davon träumen, unsere besonderen Kräfte zu besitzen. Und ich werde derjenige sein, der diese Träume Wirklichkeit werden lässt.«
    Aha, meinem Vater ging es also um sein Vermächtnis. Er wollte als der Held in die Geschichte eingehen, der es jedem ermöglicht hatte, ein Talent zu haben.
    Aber wenn jeder ein Smedry-Talent hatte… was dann? Was würde das für uns bedeuten? Wir würden nicht mehr die Einzigen mit diesen besonderen Talenten sein. Bei diesem Gedanken wurde mir fast schlecht.
    Ja, ich weiß, es ist egoistisch, aber ich fand die Idee einfach zum Kotzen. Ich denke, das ist– vielleicht– die abschließende Erkenntnis dieses Buches. Nach allem, was ich durchgemacht hatte, nach allem, was ich getan hatte, um den Freien Königreichen zu helfen, war ich immer noch so selbstsüchtig, dass ich wollte, dass die Talente in der Familie blieben.
    Denn die Talente machten uns Smedrys zu etwas Besonderem, oder?
    »Ich muss das noch gründlicher durchdenken«, sagte mein Vater. »Wie es aussieht, müssen wir nach diesem Buch suchen. Auch wenn das bedeutet, dass wir uns mit… Shasta anlegen müssen.«
    Er nickte den Königen zu, dann schritt er davon. Er setzte ein Lächeln für die Presse auf, aber ich sah ihm an, dass er verstimmt war. Das Verschwinden dieses Buches hatte seine Pläne durchkreuzt.
    Tja, dachte ich. Er hätte nicht so ignorant sein sollen!
    Ich wusste, dass es idiotisch war, aber ich fühlte mich, als hätte ich ihn enttäuscht, als wäre es meine Schuld, dass das Buch weg war. Ich versuchte, dieses Gefühl abzuschütteln, und lief zurück zu meinem Großvater und den anderen.
    Waren meine Eltern einst wie Folsom und
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