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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)
Autoren: Brandon Sanderson
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Bastilles Schwert fuhr ihm an den Hals. Um ein Haar hätte es ihm den Kopf abgeschnitten.
    »Ich… ergebe mich«, stammelte Archedis. Er klang völlig geschockt.
    Endlich schaffte ich es, mir einen Weg durch die Menge zu bahnen, die den schönen Kampf gebannt verfolgt hatte. Ich hastete so schnell zu meinem Großvater, dass ich beinahe ausrutschte. Er atmete, war aber völlig weggetreten. Er schien sich selbst in den Schlaf zu summen.
    »Alcatraz«, rief Bastille.
    Ich blickte zu ihr hinüber. Sie hielt Archedis immer noch das Schwert an den Hals.
    »Ich habe etwas zu tun für dich«, sagte sie und deutete mit dem Kopf auf Archedis.
    Ich lächelte, dann lief ich zu dem gestürzten Ritter hinüber.
    »Hören Sie«, sagte er lächelnd. »Ich bin in Wirklichkeit ein Doppelagent. Ich habe nur versucht, sie zu infiltrieren. Ich… äh, stimmt es, dass Sie eine Wahrheitsfinderlinse haben?«
    Ich nickte.
    »Oh!«, sagte er nur noch, denn jetzt wusste er, dass ich gesehen hatte, dass er log.
    »Tu es!«, sagte Bastille und deutete mit dem Kopf zum Boden.
    »Mit Vergnügen«, sagte ich. Ich streckte die Hand hinab und berührte das Schwert von Archedis. Mit einem wohlklingenden Klirren zersprang es unter der Kraft meines Talents.
    Die Unaussprechliche legte endlich ihr Strickzeug weg. »Ihr seid sehr unartige Kinder«, schimpfte sie. »Ihr kriegt keine Kekse.«
    Mit diesen Worten verschwand sie– wo sie gerade noch gesessen hatte, saß nun eine lebensechte Statue von ihr.

Königliches Nachwort (kein Kapitel)
    In jedem Buch kommt eine Zeit, in der eine wichtige Frage gestellt werden muss: »Wo ist mein Mittagessen?«
    Diese Zeit ist jetzt. Doch es ist auch Zeit, eine andere, fast ebenso wichtige Frage zu stellen: »Was ist der Sinn?«
    Das ist eine ausgezeichnete Frage, die wir uns bei allem, was wir lesen, stellen sollten. Das Problem ist, dass ich keine Ahnung habe, wie ich sie beantworten soll.
    Im Grunde ist es eure Sache, welchen Sinn dieses Buch für euch hat. Ich habe es geschrieben, um mein Leben darzulegen, zu betrachten, zu beleuchten. Wie Sokrates einst sagte: »Ein unerforschtes Leben ist es nicht wert, gelebt zu werden.«
    Er starb, weil er die Leute das lehrte. Ich glaube, ich hätte besser schon vor Jahren sterben sollen. Stattdessen habe ich mich als Feigling erwiesen. Am Ende werdet ihr sehen, was ich meine.
    Dieses Buch hat den Sinn, den ihr ihm verleiht. Für manche geht es darin um die Gefahren des Ruhms. Für andere handelt es davon, wie man Schwächen in Talente verwandelt. Für viele ist es schlicht Unterhaltung, was völlig in Ordnung ist. Doch einige finden, dass man daraus lernen kann, alles zu hinterfragen, selbst die eigenen Überzeugungen.
    Denn, wisst ihr, die wichtigsten Wahrheiten verkraften immer eine kleine Überprüfung.
    Eine Woche nach dem Sieg über Archedis und die Bibliothekare hockte ich im Ratssaal. Zu meiner Linken saß Grandpa Smedry in seinem besten Smoking und zu meiner Rechten Bastille im Plattenpanzer eines Ritters von Crystallia. (Natürlich hatte sie ihre Ritterwürde zurückerhalten. Die konnten die Ritter ihr schließlich nicht länger verwehren, nachdem sie alle staunend mit angesehen hatten, wie sie Archedis bezwungen hatte, während sie selbst allesamt kampfunfähig am Boden gelegen hatten.)
    Mir war immer noch nicht klar, was Archedis getan hatte. Soweit ich weiß, wurde der Geiststein aus dem Gipfel der Welt herausgeschnitten und besitzt wie dieser magische Kräfte. Er kann allen, die mit ihm verbunden sind, Energie und Wissen verleihen. Archedis war nicht kampfunfähig geworden, weil er sich zu einem früheren Zeitpunkt selbst vom Geiststein getrennt hatte.
    Wie auch immer, da sowohl Bastille als auch Archedis vom Geiststein getrennt waren– und Kriegerlinsen trugen–, waren beide gleich schnell und stark. Doch Bastille hatte Archedis besiegt. Ihre Geschicklichkeit und Hartnäckigkeit hatten ihr zum Sieg verholfen. Ich würde sagen, diese Eigenschaften sind für einen Ritter mindestens ebenso wichtig wie Schnelligkeit und Stärke. Seit Bastille ihre silberne Rüstung zurückerhalten hatte, trug sie sie praktisch ununterbrochen. Auf ihrem Rücken hing ein neues, an sie gebundenes Kristallschwert.
    »Wann geht es endlich los?«, zischte sie. »Versplittertes Glas, Smedry! Immer muss dein Vater so eine Schau abziehen.«
    Ich lächelte. Sie legte wieder ihren üblichen Charme an den Tag. Das war ein weiteres Zeichen, dass es ihr besser ging.
    »Was hast du denn?«,
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