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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers
Autoren: Das Buch des Feuers
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einen Schritt. Kral lag hinter ihr. Entschlossenheit loderte in ihr auf: Niemand würde ihn berühren.
    »Ich bekomme dich noch, Kind, heil oder nicht.« Herausfordernd breitete die Mul’gothra die Flügel aus.
    Sie hörte eine andere Stimme hinter sich - Er’rils Stimme. Er schien weit weg zu sein. »Nein, Elena! Du bist noch nicht so weit! Komm zurück. Lauf weg, schnell!«
    Sie hörte nicht auf ihn. Sie würde nie mehr auf irgendjemanden hören.
    In dieser Nacht würde sie kein Bauer mehr sein in einem Spiel der Zeitalter und verlorenen Blutlinien.
    Kein Blatt im Wind.
    Kein Kind.
    Elena streckte die Hand zu dem Ungeheuer aus. Blut tropfte ihr von der verletzten Hand, dampfend und zischend, als seine Hitze mit gefrorenem Schlamm in Berührung kam.
    In dieser Nacht würde sie eine Hexe sein.
    »Du hättest zuhören sollen«, warnte sie, und Eis knisterte in ihrer Stimme.
    Das Ungeheuer zuckte für einen Augenblick zurück. Dann tat es einen Satz nach vorn wie eine aufgerollte Giftschlange. Während es auf sie zuraste, brachen hunderte von Tentakeln aus seinem Schlund hervor und peitschten durch die Luft.
    Elena stand reglos da. Sie schloss die Augen und ballte die rechte Hand zur Faust. Das Feuer in ihren blutigen Fingern baute sich auf. Die Macht drehte sich in immer engeren Kreisen um sich selbst. Ihr Arm zitterte vor Energieströmen, die in ihrer Faust gegeneinander kämpften. Sie wurden zu einer kalten Sonne in ihrer Hand.
    Der Boden bebte, als ihr die Mul’gothra entgegenstürzte. Sie spürte die ekelhafte Hitze des stinkenden Atems im Gesicht. Ihre Hand öffnete sich wie eine Rose in der Morgendämmerung. Die Kraft eines berstenden Sterns brach aus ihrer Hand hervor.
     
    Er’ril wurde von der Wucht der Magik-Explosion zurückgeworfen und prallte mit dem Rücken gegen einen Baum. Es gelang ihm, wenn auch zitternd, auf den Beinen zu bleiben.
    Die Tränen in seinen Augen waren gefroren. Er blinzelte, um sie wieder aufzutauen, und es bot sich ihm ein Anblick, bei dem ihm der Atem stockte.
    Die Mul’gothra war von Elenas Kehle zurückgeworfen worden. Sie lag auf dem Rücken. Elena hatte sie getötet!
    Nein!
    Er sah, dass ein Flügel zuckte. Dann rollte sich das Ungeheuer mit einem wilden Dreschen der Flügel und Gliedmaßen wieder auf die Beine und drehte sich erneut zu dem Mädchen um. Ein schriller Schrei drang aus der schwarzen Kehle.
    Elena stand immer noch da, den Arm über den Kopf erhoben, die Finger weit gespreizt.
    Er’ril fluchte bei diesem Anblick.
    Ihre Hand war nicht mehr rot! Nun, da ihre Magik verbraucht war, war sie völlig ungeschützt.
    Er stolperte auf sie zu. Während er sich ihr mit unsicheren Schritten näherte, sauste Elenas Arm herunter, und ihre Finger deuteten auf die Mul’gothra.
    Ein Blitz krachte mit solcher Wut von oben herab, dass Er’ril auf den schlammigen Boden stürzte. Er hob den Blick rechtzeitig genug, um eine Gewitterwolke zu entdecken, die von ihrem Platz am Himmel herabtauchte. Sie verschluckte das Ungeheuer mit ihrer Schwärze.
    Sie hatte den Himmel auf das Geschöpf herabbeschworen! Er’ril hätte es niemals für möglich gehalten, dass sie über so viel Macht verfügte.
    Ihre Magik war nicht verbraucht, stellte er fest. Sie war nur hinausgeworfen worden in die Welt - und jetzt kehrte sie zurück. In der eingefangenen Gewitterwolke sah er ihre Magik mit dem Feuer von blauem Eis schimmern.
    Plötzlich schoss ein graues Tentakel aus dem aufgewühlten Dunst der schwarzen Wolke hervor und segelte zu Elenas ausgestrecktem Arm.
     
    Elena rührte sich nicht. Ein Lächeln voll boshaften Entzückens spannte ihre Lippen. Ihre Macht sang zu ihrem Herzen. Sie spürte die Bande, die ihr Blut mit der Magik verknüpften, und sie wusste, was sie zu tun hatte.
    Ihr Blick, den sie auf die schnappende Zunge gerichtet hielt, verhärtete sich.
    Ihre Magik flüsterte ihr ins Ohr. Sie sagte ihr, dass die Wolke, die die Mul’gothra einhüllte, ihr ebenfalls zu Gebote stand. Sie ballte die Hand zu einer festen Faust.
    Die Wolke schrie, vom Wind gepeinigt, und schrumpfte um die Mul’gothra herum zusammen. Noch während sie sich um das Ungeheuer schloss, verwandelte sich die gesamte gespeicherte Feuchtigkeit in Wasser. Als die Tropfen den Blick wieder freigaben, sah Elena eine große Wasserblase um die wild zappelnde Mul’gothra herum. Das Ungeheuer war im Begriff zu ertrinken.
    Aus irgendeinem Grund wusste Elena, dass der Herr der Dunklen Mächte in sein Loch unter Schwarzhall
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