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Alarm auf Burg Schreckenstein

Alarm auf Burg Schreckenstein

Titel: Alarm auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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halb so wild, hat er gesagt, er wisse Bescheid. Seine Ritter hätten ein verlorenes Schmuckstück gefunden, was allein schon lobenswert wäre. Durch Rivalität zwischen den beiden Schulen und eine unglückliche Verwechslung, hätten sie das Schmuckstück jedoch an die Mädchen verloren...“
    „Mann!“ unterbrach Stephan. „Die Leute haben gejohlt vor Vergnügen.“
    „Und der vermeintliche Diebstahl“, fuhr Ottokar fort, „sei nur eine Folge dieser Panne. Das Schmuckstück werde nachher zurückgegeben, dafür verbürge er sich — hat er gesagt. Und dann hat er allen guten Appetit zu einem ungestörten Hochzeitsessen gewünscht.“
    „Mauersäge ist auch noch aufgestanden und hat gesagt: Ich... ks... ich verbürge mich auch für meine Ritter. Prost... ks... prost Mahlzeit“, näselte Dampfwalze.
    „Wo hast du das Armband?“ fragten die Hühner aufgeregt. Ingrid gab, was sie sonst nie tat, ihrem Bruder gegenüber etwas zu: „Ich hab’s dem Schrimpf in die Tasche gesteckt, wie die Horn da vor mir stand...“
    „Hier ist es!“ Lässig hatte Mücke in die Tasche gegriffen und das Schmuckstück herausgeholt.
    Beatrix schnappte es mit sicherem Griff, steckte es in den Mund und verkündete mit leicht gestörter Aussprache den verdutzten Rittern: „Wenn mich einer anrührt, schluck ich’s!“ Fassungslos über Mückes Leichtfertigkeit schlugen sich die Ritter vor die Stirn. Jetzt waren sie wieder genausoweit, wie in der Kirche, und da sagte Mücke auch noch, als wäre nichts geschehen: „Geh, Beatrix. Gib’s der Horn zurück.“
    „Mann!“ wunderte sich Martina. „Seit wann so selbstlos?“
    Wie der Blitz waren die Mädchen verschwunden. Keiner der Ritter machte den Versuch sie zu hindern. Sie starrten den offenbar von allen guten Geistern verlassenen Mücke an.
    „Sag mal, du...“ begann Andi. Da hielt ihn der kleine Chefredakteur am Arm und grinste.
    „Jetzt wollen wir mal sehen, ob ein Ritter im Ernstfall dem andern vertraut. Auch wenn alles gegen den spricht.“
    Der Satz war wie ein Blattschuß. Keiner sagte mehr ein Wort. Mücke legte sich wieder auf die Streckbank und schlief mit seinem vollen Wanst noch einmal ein. Den anderen, die wach blieben, wurde die Zeit nicht lange.
    „Mücke weiß was und macht es besonders spannend“, vermutete Hans-Jürgen.
    Witzbold Klaus meinte: „Wenn wir jetzt nicht zu ihm halten, sind wir nachher die Pfeifen. Er hat uns ja ausdrücklich gewarnt.“
    Da tappten Schritte die steile Treppe herunter, sehr energische Schritte. Sie stammten von den „aufgepumpten Beinen“. Gefolgt von den Mädchen und dem Rex betrat Fräulein Doktor Horn die Folterkammer.
    „Das Armband ist falsch!“ kreischte sie so schrill, daß Mücke aus seinem Schlaf hochfuhr. Der Rex sagte überhaupt nichts. Er wartete, bis der kleine Chefredakteur sich von der Streckbank erhoben hatte und seelenruhig verkündete: „Ich weiß. Es war auch nur eine Probe. Schließlich gibt man echten Schmuck nicht so einfach aus der Hand.“
    „Wo ist mein Armband?“ fragte die Horn überdeutlich und betonte jedes Wort.
    Stephan glaubte ungefähr zu wissen, worauf Mücke hinauswollte, trat vor und fragte dagegen: „Wie steht es denn mit dem Finderlohn? Darüber wollten wir uns noch unterhalten.“
    „Zuerst das Armband!“ preßte die Internatsleiterin hervor. Sie hatte den Blickwechsel zwischen Mücke und Ottokar nicht bemerkt.
    „Erst den Finderlohn!“ wiederholte der Schulkapitän und zwinkerte dem Rex zu.
    Die Lippen von Fräulein Horn wurden schmal wie eine Rasierklinge. „Ich stifte eine Torte“, sagte sie, und man schmeckte förmlich, daß diese vergiftet sein würde.
    „Torte nehmen wir natürlich auch“, erwiderte Mücke. „Aber das reicht nicht. Wir haben noch gewisse Bedingungen. Zum Beispiel Straffreiheit für die Mädchen. Und weil Sie die Hühner“ — das Wort löste heftiges Murren aus — „ungerechtfertigt verdächtigt und sogar einen Hinauswurf angedroht haben, müssen wir darauf bestehen, daß sie alles zurücknehmen und sich bei den Betroffenen entschuldigen.“
    Die Hühner trampelten mit den Füßen, was nun höchsten Beifall bekundet, während die Horn mit versteinertem Gesicht von einem aufgepumpten Bein auf das andere trat. Doch die Entscheidung blieb ihr noch erspart; auf der Treppe waren wieder Schritte zu hören. Bäbä trat ein, gefolgt von Doktor Waldmann, einer Küchenhilfe sowie dem Mini-Ritter und dem kleinen Kuno.
    „Ein Junge hat mein Armband
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