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Alarm auf Burg Schreckenstein

Alarm auf Burg Schreckenstein

Titel: Alarm auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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sie’s verschwinden lassen. Ich weiß nur noch nicht wie“, brummte Stephan.
    Mücke nickte. „Meine Schwester hat es jedenfalls gehabt, oder hat’s noch.“
    Am Portal wurden gerade die beiden „Kompressoren“ gefilzt.
    „Dranbleiben!“ raunte Ottokar.
    Stephan griff nach Beatrix’ Arm. „Komm! Wir verstecken euch.“
    Am Portal drehte der kleine Kuno umständlich seine Taschen um, die letzte Gelegenheit zu fliehen. In zwei Reihen warteten die Omnibusse. Vorne die für die Hochzeitsgäste und den gleichfalls eingeladenen Chor, dahinter die Wagen für die Schreckensteiner und Rosenfelserinnen. Sie sollten eigentlich erst später zurückfahren. Bäbä hatte nämlich für die beiden Schulen auf dem Kirchplatz einen Würstelstand errichten lassen, wo sich jeder nach Herzenslust mit Würstchen und Kartoffelsalat eindecken konnte. Bäbä kannte ja den Appetit der Schüler.
    In ihrer Notlage war den Mädchen das Angebot der Ritter willkommen. So schnell wie möglich, ohne aufzufallen, folgten sie Stephan und Ottokar zu den Autobussen. Dampfwalze war vorausgegangen. Aus der Gaststätte seiner Mutter kannte er viele von den Fahrern. Sie gehörten zu einem Fuhrunternehmen in Neustadt. Gut gedeckt durch die Hochzeitsgäste, die sich vor den vorderen Bussen drängten, gelangten Stephan und Ottokar mit ihrem aufgeregten Gefolge zwischen zwei Wagen hindurch in die Gasse zwischen Gäste- und Schülerbussen, wo niemand sie sehen konnte.
    „Dahinten kommt die Horn“, rief Dieter, der das Schlußlicht bildete. Neben dem ersten Gästebus stand Dampfwalze.
    „Einsteigen“, sagte er und deutete auf den Kofferraum zwischen den Achsen. „Sind leider nur noch Liegeplätze frei.“ Zögernd anfangs, doch bald von der Angst beschleunigt, kletterten die Mädchen hinein, und die Ritter folgten ihnen.
    „Bis Schreckenstein reicht die Luft!“ tröstete Dampfwalze.
    Der Fahrer kam und schloß die Klappen. Gerade im richtigen Augenblick, denn schon tauchte die Horn in der schmalen Gasse auf, gefolgt von Strehlau und den beiden „Kompressoren“.
    „Wo sind meine Mädchen?“ herrschte sie Dampfwalze an.
    „Sicher in einem der Busse“, antwortete der wahrheitsgemäß.
    Mit steiler Stirnfalte wetzte sie davon, die Reihe der Busse entlang.
    Strehlau fragte völlig verzweifelt: „Was ist hier eigentlich los?“
    „Einsteigen. Alles andere später!“ Dampfwalze hatte die Wagentür geöffnet und quetschte den Musterschüler samt Mini-Ritter und Klein Kuno in den überfüllten Fahrgastraum, drängte sich selbst hinterher und sagte: „Fahr los, Anton!“
    „Tu mal das Knie weg, damit ich den Gang einlegen kann“, sagte Anton zum kleinen Kuno, der neben der Gangschaltung kauerte, auf den Füßen von Schreinermeister Schrimpf.
    „Soso“, meinte der, „die Ritter fahren auch mit.“
    Anton fuhr los. Dampfwalze sah im Rückspiegel, wie die Horn zwischen den Bussen herumwetzte.
    „Warum mußte denn alles so schnell gehen?“ fragte der kleine Kuno auf der Steigung hinter dem Kirchplatz. Dampfwalze erzählte, ohne lange nachzudenken, ohne Rücksicht auf mögliche Folgen, die ganze Geschichte. Von dem Armband, das die Ritter gefunden, die Mädchen aber erbeutet hatten und das es jetzt wiederzufinden galt. Anton grinste, Schrimpf sah unbeteiligt geradeaus. Er war schwerhörig.
    Nachdem Dampfwalze auch den Verdacht, Ingrid könne es haben, preisgegeben hatte, erinnerte er sich plötzlich an den dummen Streich der beiden Kleinen und fragte: „Sag mal, daß die Schlafsäcke wieder in der Kirche sind — das ist doch auch so ‘ne Meisterleistung von euch?“
    „Klar“, antwortete Klein Kuno. „Rache für die Streckbank!“
     
     
     

Zwei Engel im Rittersaal
     
    Der Bus rollte durch das große Tor in den Sternenhof, wie der Innenhof von Mauersäges Trakt, wegen des ins Pflaster eingelegten Sterns, genannt wurde. Die Festgäste stiegen aus. Bäbä, ihr Frischgebackener und Mauersäge empfingen sie vor einem langen Tisch, auf dem eingeschenkte Sektschalen standen. Hier im Hof sollten beim Umtrunk die Eingeladenen gesammelt und dann gemeinsam in den Rittersaal geführt werden. Nach Dampfwalzes Anweisungen parkte Anton den Bus mit der rechten Flanke parallel zum Getränketisch. Während die Gäste nach rechts ausstiegen und von Mauersäge mit dem Gruß „Willkommen auf... ks... Schreckenstein! Bitte bedienen Sie... ks... sich!“ empfangen wurden, konnte Anton auf der linken unbemerkt die Klappen zum Kofferraum
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