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Al Wheeler und die Malerin

Al Wheeler und die Malerin

Titel: Al Wheeler und die Malerin
Autoren: Carter Brown
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ich
huldvoll und trat in meinen eigenen Wohnungsflur. »Ist alles vorbereitet ?«
    »Ja, Sir«, sagte sie kurz.
    Solange es andauerte, überlegte
ich, war ich so ziemlich der einzige Polizeibeamte im ganzen Land, der über das
äußerste aller Statussymbole verfügte: über eine Kammerzofe. Ich zog meine
Krawatte gerade, straffte die Schultern und bereitete mich darauf vor,
geradewegs in mein karikiertes Wunderland hineinzuspazieren. »Fertig ?« fragte ich.
    »Fertig !« sagte sie.
    Ich schlenderte die
verbleibenden drei Meter des Korridors entlang und trat gemächlich ins
Wohnzimmer. Der HiFi spielte leise, die Eiswürfel
klingelten leise in den soeben frisch zurechtgemachten beiden Gläsern mit dem
Old Fashioned . Ich trieb beglückt auf die
Hauptattraktion meines Wunderlandes zu, den tiefen bequemen Sessel, neben dem
die Kammerzofe stand und mit einer entzückenden Miene ergebenen Gehorsams ging,
um mir meinen Drink zu holen.
    Ich war wirklich stolz auf ihre
Tracht, denn ich hatte sie selber entworfen, von dem entzückenden
Rüschenhäubchen bis zu der dazu passenden Schürze, aus einem knappen
Quadratmeter feinster schwarzer Seide geschneidert.
    »Willst du dich nicht setzen,
bevor ich mich zu Tode erkälte !« zischte mich Hilda
plötzlich an.
    Ich streckte mich gemütlich im
Lehnsessel aus, und sie reichte mir das eiskalte Glas. Ein verschmitztes
Lächeln breitete sich langsam auf ihrem Gesicht aus, und ihre Hand liebkoste sanft
meinen Nacken. »Al ?« gurrte sie.
    »Mein Gebieter !« korrigierte ich sie huldvoll.
    Sie schluckte mühsam. »Mein
Gebieter!«
    »Meine Sklavin?« Ich hob
fragend die Brauen.
    »Ich habe mich eben gefragt — nun,
ich könnte doch vielleicht einen zu der Schürze passenden Büstenhalter tragen?
Ich habe gestern abend einen
Eiswürfel fallen lassen.« Ihr aus dem Stegreif erfolgender Schauder stammte
geradewegs aus Tausendundeine Nacht.
    »Kein Büstenhalter !« sagte ich mit Entschiedenheit.
    »Da ist noch etwas«, sagte sie
energisch. »Ich weiß, du hast diese Schürze selber entworfen — und ich finde
sie exquisit! — , aber du hast eine Kleinigkeit
vergessen. Sie hat kein Rückenteil !«
    »Ich habe nichts vergessen«,
sagte ich vergnügt.
    »Ist dir klar«, sagte sie
heftig, »daß da, wenn ich mich umdrehe, nichts ist als ich selber ?«
    Ich blies sachte auf meine
Fingernägel und rieb sie dann ein paar Sekunden lang an meinem Jackenaufschlag.
»Sklavin«, sagte ich beglückt, »dreh dich um !«
     
    ENDE
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