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Al Wheeler und die Flotte Biene

Al Wheeler und die Flotte Biene

Titel: Al Wheeler und die Flotte Biene
Autoren: Carter Brown
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können.«
    Sie nickte. »Das stimmt. Die
vier sind blutige Amateure, wie sich vorhin erwiesen hat.« Sie hob den Kopf und
sah mich eindringlich an. »Na gut, Lieutenant. Abgemacht.«
    »Wir fahren mit meinem Wagen
zurück«, sagte ich. »Und ich möchte meine Pistole wiederhaben. Wenn es Ihnen
nicht gelingt, mit Ihren Freunden einig zu werden, sind wir wieder zurück auf
Platz eins.«
    »Ich werde mich mit ihnen
einigen«, sagte sie zuversichtlich. »Warten Sie hier.«
    Sie ging auf die Veranda hinaus
und schloß die Tür hinter sich. Ich konnte sie und die Jungens draußen reden
hören, jedoch nicht verstehen, was sie sagten. Am deutlichsten und lautesten
war Louis’ Stimme zu vernehmen. Dann, nach wie mir schien ziemlich langer Zeit,
kehrte sie ins Zimmer zurück und warf mir die Waffe zu.
    »Okay, Lieutenant«, sagte sie.
»Gehen wir.«
    »Kennen Sie den Weg zurück?«
fragte ich.
    »Natürlich. Das hier ist eine
Jagdhütte, die einer lieben Bekannten meines Vaters gehört. Diesem Luder Avril
Lawrence, das sich einbildet, ihn heiraten zu können.«
    Die vier Burschen standen dicht
beisammen beim Healey, als wir herauskamen. Ich ließ Nancy auf dem
Mitfahrersitz einsteigen und ging dann um den Wagen herum zur anderen Seite.
    »Wenn das irgendein fauler
Trick sein sollte, Wheeler«, sagte Louis schwerfällig, »dann werden wir Sie
erwischen und Sie in Ihre Bestandteile auflösen.«
    »Vergessen Sie’s nicht«, fügte
Brad mürrisch hinzu. »Das bedeutet mit Sicherheit eine Eisenstange.«
    »Ich werde daran denken«, sagte
ich höflich, während ich den Motor anließ.
    Nancy wies mir den Weg, bis wir
die Berge hinter uns hatten und mit ihnen die gewundene ungeteerte Straße. Als
wir uns wieder auf der Betonstraße befanden, entspannte sie sich ein bißchen,
und mir war klar, wie es nun weiterging.
    »Es war ihnen ernst«, sagte sie
plötzlich.
    »Reden Sie von den ausgekochten
Profis, die wir oben in der Blockhütte zurückgelassen haben?«
    »Meine Freunde werden Sie
umbringen, wenn Sie versuchen, mich jetzt reinzulegen«, erklärte sie energisch.
    »Was wollen Sie mit Brad
anfangen, wenn alles so läuft, wie Sie sich das wünschen?«
    »Darüber habe ich noch nicht
nachgedacht.«
    »Natürlich haben Sie darüber
nachgedacht«, sagte ich, »gehen Sie mal ein bißchen aus sich raus, Nancy, und
erzählen Sie’s mir.«
    »Brad ist ein sehr netter
Kerl«, sagte sie. »Aber ich glaube nicht, daß er der Richtige für mich ist.«
    »Also leb wohl und alles Gute.«
    »Vielleicht auch nicht«, sagte
sie. »Ich habe Arties Sexpartys immer genossen.«
    »Wo Sie nur dasaßen und
zuschauten.«
    »Finden Sie, daß Voyeurismus
was Perverses an sich hat?«
    »In Ihrem Fall halte ich ihn
für reine Vergeudung von Kräften«, erwiderte ich.
    Danach stockte die Unterhaltung,
bis wir uns einen Häuserblock weit entfernt vor der altmodischen, in südlichem
Stil gebauten Villa ihres Vaters befanden.
    »Mir ist gerade was
eingefallen«, sagte sie. »Ich habe meine Hausschlüssel nicht bei mir.«
    »Das Element der Überraschung«,
erinnerte ich sie.
    »Der Bulle mit dem
Intelligenzquotienten eines Genie.« Ihr Mund verzog sich spöttisch. »Das hätte
ich beinahe vergessen.«
    Ich parkte den Wagen vor dem
Haus. Die Nacht war still und milde, der Mond flitzte hinter die Wolken und
tauchte wieder auf. Augenblicke wie diese pflegen immer den Romantiker in mir
zum Vorschein zu bringen. Flüchtig überlegte ich, ob Barbie die Nacht ebenfalls
zu schätzen wußte. Die Chancen standen nicht schlecht, sofern sie — was
vermutlich der Fall war — auf dem Rücken irgendwo draußen nahe dem Swimmingpool
lag. Ich drückte auf den Klingelknopf, und wir warteten.
    »Ich bin im Augenblick ein
bißchen nervös«, gestand Nancy. »Dumm von mir, ich weiß.«
    »Eines noch, Nancy«, sagte ich.
»Überlassen Sie mir das Reden.«
    »So lange Sie das Richtige
sagen, Lieutenant.«
    Im Eingangsflur ging Licht an,
dann flammte die Lampe auf der Vorveranda auf.
    »Vater, liebster Vater«,
murmelte Nancy. »Deine dich liebende Tochter ist wieder heimgekehrt.«
    Die Tür öffnete sich plötzlich,
und Henry, einen Morgenrock über dem Pyjama und eine Pistole in der Hand, stand
da. Seine Augen weiteten sich, dann steckte er die Waffe in die Tasche des
Morgenrocks und ging auf das Mädchen zu.
    »Nancy«, sagte er heiser. »O
Gott. Du bist in Sicherheit! Ich war fast verrückt vor Angst, als —«
    »Sie kennen natürlich
Lieutenant Wheeler«, sagte sie in kaltem
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