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Al Wheeler und die Flotte Biene

Al Wheeler und die Flotte Biene

Titel: Al Wheeler und die Flotte Biene
Autoren: Carter Brown
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Scheiße«, murmelte Brad.
    »Woher weißt du das?« fragte
ihn Nancy.
    »Ich habe mich nach seinem
Wagen erkundigt«, antwortete er. »Zwei alte Reparaturrechnungen ergaben, daß es
sich um einen Lieutenant Wheeler vom Büro des Sheriffs handelt.«
    »Ein Geheimbulle, der eine
Entführungsaffäre aufklären soll«, sagte Brad langsam. »Deshalb ist nichts in
den Zeitungen erschienen.«
    Nancy sah mich an. »Stimmt
das?«
    »Im Augenblick bin ich ein vom
Dienst suspendierter Bulle«, sagte ich. »Ihr Vater hat mir eine Falle gestellt.
Dann gab er mir eine Woche Zeit, Sie aufzustöbern. Sobald ich Sie gefunden
hätte, sagte er, würde er dafür sorgen, daß die Zeugen über das, was sie
gesehen hatten, urplötzlich ihre Ansichten ändern würden. Wenn ich Sie nicht
finden würde, so würde er mich den Gerichten überlassen, so daß ich dann aus
der Polizei gefeuert und möglicherweise im Knast landen werde.«
    »Was für eine Falle hat er
Ihnen denn gestellt?« fragte sie.
    Ich erzählte ihr die Geschichte
am Strand und daß ihr Vater hinterher durch Barbie Verbindung mit mir
aufgenommen hatte.
    »Dann bringen Sie mich also
heil und gesund zurück, und er wäscht Ihre Weste weiß«, sagte sie. »Ich sehe da
kein Problem.«
    »Dann ist er wieder ein Bulle«,
wandte Chet ein. »Glaubst du vielleicht, er wird die Sache einfach ad acta
legen?«
    Nancy lächelte mich an. »Werden
Sie das tun?«
    »Ich kann Ihren Vater nicht
leiden«, sagte ich.
    »Damit sind wir in der Hinsicht
schon zu zweit. Aber was ist das für eine Antwort?«
    »Ich möchte mehr über die Sache
hier wissen«, sagte ich.
    »Ist es Ihnen peinlich, vor
allen anderen hier über Ihren Vater und Ihre Mutter zu reden?«
    »Allerdings«, erwiderte sie
kurz. »Würdet Ihr Jungens uns für eine kleine Weile allein lassen?«
    »Okay«, sagte Brad. »Wir gehen
mal raus.«
    »Und wenn Sie irgendein Ding
drehen wollen, Wheeler«, sagte Louis in freundlichem Ton, »dann zertrampeln wir
Ihnen die Visage, vergessen Sie das nicht.«
    »Keine Sorge«, versicherte ich
ihm. »Ich bin ohnehin schon in meinen Grundfesten erschüttert. Ihr Jungens seid
echte Profis und habt mir eine Todesangst eingejagt, als ihr am Swimming-pool bei Arties Party auf getaucht seid.«
    »Dann behalten Sie Ihre Angst«,
sagte Mike kalt.
    »Wirkliche Profis«, wiederholte
ich, grub meine Pistole aus der Gesäßtasche und reichte sie, den Griff voran,
Louis. »Wollen Sie vielleicht das mit sich nehmen, damit Sie sich auch ganz
sicher fühlen?«
    »Ihr habt ihn nicht mal
durchsucht?« Nancy warf den Kopf zurück und lachte laut.
    »Was für ein Idiot nimmt schon
einen Ballermann zu einer Sexorgie mit«, sagte Louis, während er mir die Waffe
aus der Hand riß.
    Die vier verschwanden, wobei
Louis noch etwas vor sich hinbrummte und Chet die Tür hinter sich zuschlug.
    »Eine Geste des Vertrauens,
Lieutenant«, sagte Nancy. »Das gefällt mir.«
    »Mir ist es völlig egal, wenn
Sie Ihren alten Herrn um fünfzigtausend erleichtern«, sagte ich. »Nach dem zu
urteilen, was Henry mir erzählt hat, wird er Ihre Mutter wohl um wesentlich
mehr erleichtert haben, nachdem er sie geheiratet hatte. Aber warum wollen Sie
den Film haben?«
    »Ich habe bis vor ganz kurzem
gar nicht gewußt, daß er existiert«, antwortete sie. »Ich denke, er ist ein
Beweisstück.«
    »Dafür, daß Ihre Mutter eine
Affäre mit dem Butler hatte?« sagte ich. »Wozu brauchen Sie diesen Beweis?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er
beweist, daß ein Mordmotiv vorliegt. Ich glaube nicht, daß meine Mutter sich
selbst umgebracht hat, ich habe es nie geglaubt. Sie war nicht so veranlagt.
Ich bin überzeugt, daß mein Vater sie umgebracht und dann das ganze als
Selbstmord frisiert hat.«
    »Sie haben die Leiche
gefunden«, sagte ich. »Haben Sie von Anfang an geglaubt, daß Ihr Vater Ihre Mutter
umgebracht hat?«
    »Von Anfang an«, erwiderte sie
mit ausdrucksloser Stimme. »Aber ich konnte nichts tun. Nur deshalb habe ich
all diese Jahre über mit ihm in einem Haus gewohnt. Ich hoffte fortwährend,
irgendwie würde es mir möglich sein, Beweise zu finden.«
    »Woher haben Sie von diesem
Film gehört?«
    »Ich wußte über meine Mutter
und Henry Bescheid, bevor mein Vater dahinterkam«, sagte sie. »Ich war sechzehn
und in sexueller Hinsicht neugierig, und in diesem Alter entgeht einem wenig.
Ich merkte, wie sie einander ansahen, wenn mein Vater sie nicht beobachtete,
und wie Henry nicht den Blick von ihr lassen konnte, wenn sie im selben
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