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Al Wheeler und das Komplott

Al Wheeler und das Komplott

Titel: Al Wheeler und das Komplott
Autoren: Carter Brown
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besten gleich
Captain Parker an«, sagte er, »und die Staatsanwaltschaft.«
    »Vergessen Sie die
Schauspielagenturen in Hollywood nicht«, erinnerte ich ihn. »Wir wollen
schließlich keine Rolle unbesetzt lassen.«
    Lavers kaute einige Augenblicke
lang wütend auf seiner Zigarre, während er mich anstarrte. Ich werde nie
begreifen, warum er die Dinger überhaupt anzündet — am Ende frißt er sie doch immer auf.
    »Wo ist denn das Wehwehchen?«
fragte er endlich. »Ist es Ihr Stolz — daß es diesmal nichts mit dem Alleingang
ist? Ist das der Grund? Wollen Sie wieder den großen Helden spielen, und der
Teufel soll sich um die Folgen scheren?«
    »Denken Sie, was Sie wollen,
Sheriff«, sagte ich freundlich. »Aber sagen Sie mir nur nicht, daß dieser Fall
uns über den Kopf gewachsen ist.«
    Er kaute einige Sekunden lang
weiter auf seiner Zigarre herum und sah mich bitterböse an, aber es war ihm
nicht mehr ganz ernst damit.
    »Ich habe schon früher meinen
Kopf in die Schlinge gesteckt«, sagte er langsam, »aber noch nie so weit wie
jetzt und auch noch nie in einem so heiklen Fall wie diesem hier.«
    »Dann schreien Sie ruhig um
Hilfe«, sagte ich. »Wie stehen wir denn im Augenblick mit Kanada — vielleicht
würden sie ihre berittene Polizei schicken?«
    »Schon gut!« Die Adern an
seinem Hals traten deutlich hervor. »Ich gebe Ihnen vierundzwanzig Stunden, in
denen Sie mit etwas Konkretem aufwarten müssen, aber keine Sekunde länger!«
    »Hat sich was Neues ergeben,
nachdem ich heimgegangen war?« fragte ich.
    Er begann, sich langsam zu
beruhigen. »Ich habe von Doc Murphy den Autopsiebericht schon bekommen«,
brummte er. »Der Mann war auf der Stelle tot, die Kugel saß im Hirn. Kaliber
sechs Komma fünfunddreißig. Er muß zwischen zehn und elf gestern
nacht erschossen worden sein.«
    »Ich erinnere mich, daß Woods
und Martens gesagt haben, sie hätten Kowski zu ihrer Besprechung erwartet«,
sagte ich. »Das war mit das letzte, was ich hörte, bevor ich heimging. Haben
sie noch mehr aus ihnen herausgekriegt?«
    »Sie hatten ihn für heute
erwartet, nicht für gestern abend «, sagte Lavers . »Wenigstens behaupten sie das. Polnik arbeitet
schon den ganzen Morgen an der Sache. Kowski kam mit der Zehnuhrmaschine aus
Los Angeles, und das war das letzte, was man von ihm gesehen oder gehört hat.
Ein Schalterbeamter erinnerte sich an ihn, weil er fragte, wie weit es vom
Flugplatz bis nach Hillside hinaus sei, aber er nahm kein Taxi. «
    »Also hat ihn jemand abgeholt«,
sagte ich.
    »Ich weiß es nicht.« Lavers
zuckte die Schultern. »Ich wünschte, Forest würde auftauchen — wohin kann der
Kerl nur verschwunden sein?«
    »Da fragen Sie mich zuviel,
Sheriff«, sagte ich. »Ich glaube, ich fahre jetzt nach Hillside hinaus und rede
noch ein bißchen mit den Leuten da draußen.«
    »Seien Sie um Gottes willen
vorsichtig«, beschwor er mich. »Vergessen Sie nicht, daß Stensen jetzt da
draußen ist.«
    »Keine Bange«, sagte ich. »Wo
ist Sergeant Polnik jetzt?«
    »Er klappert die Bars und
Restaurants ab«, sagte Lavers müde. »Er besucht jedes Lokal zwischen dem
Flugplatz und Hillside, das nach zehn Uhr noch geöffnet hatte — ich habe die
Hoffnung, daß Kowski irgendwo hinging, um einen Whisky oder einen Kaffee zu
trinken.«
    »Wenn Polnik fertig ist, würden
Sie ihn dann bitte nach Hillside hinausschicken?« fragte ich.
    »Klar«, sagte er. »Haben Sie
sonst noch etwas auf dem Herzen?«
    »Im Augenblick nicht, Sheriff«,
sagte ich heiter. »Außerdem werden Sie mit Winterman genug zu tun haben, wenn
er einmal angekommen ist. Stimmt’s?«
    Er stöhnte noch, als ich sein
Büro verließ.
     
    Bei Tageslicht wirkte das Haus
noch eindrucksvoller als bei Nacht, und diesmal tanzten die Wände nicht im
Blues-Rhythmus.
    Nachdem ich zweimal geläutet
hatte, ging die Tür auf, und das blonde Mädchen erschien wieder. Diesmal trug
sie ein schwarzes Baumwollhemd und weiße Bermuda-Shorts; ihre Frisur war
unverändert, aber an Stelle der Reifen trug sie senkrecht herabhängende
Stäbchen im Ohr.
    »Sie?« sagte sie mit
bemerkenswert geringer Begeisterung. »Was wollen Sie denn jetzt schon wieder?«
    »Hören Sie mal«, sagte ich
geduldig. »Für Tom Woods mögen Sie zwar eine Perle sein, aber für mich sind Sie
nur eine taube Auster. Wir haben einen netten kleinen Mord — erinnern Sie sich
vielleicht? Ich bin derjenige, der mit den Ermittlungen beauftragt worden ist.
Mit Fragen allein kann ich nichts anfangen, ich
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