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Al Wheeler und das Komplott

Al Wheeler und das Komplott

Titel: Al Wheeler und das Komplott
Autoren: Carter Brown
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brauche Antworten.«
    »Kommen Sie herein«, sagte sie.
»Den ganzen Vormittag war der reinste Jahrmarkt mit diesen Reportern. Ich habe
nie gewußt, daß es so viele Zeitungen gibt.«
    Sie führte mich in dasselbe
Zimmer, in dem ich schon einmal gewesen war. »Mit wem wollen Sie zuerst
sprechen?« fragte sie mit gelangweilter Stimme.
    »Wie wär’s, wenn wir mit Ihnen
anfingen?« sagte ich. »Ich weiß, daß Sie Pearl heißen — wie weiter?«
    »Sanger«, sagte sie. »Wenn es
lange dauert, setze ich mich lieber.«
    Sie rekelte sich in den
nächsten Sessel und blickte mich ein paar Sekunden lang scharf an.
    »Ich bin das, was man eine
>alte Bekannte< von Tom nennen könnte«, sagte sie spöttisch. »Sie können
sich dabei denken, was Sie wollen — das tun alle Leute.«
    »Seine Frau starb schon vor
langer Zeit, nicht wahr?« fragte ich.
    »Vor fünfzehn Jahren«,
antwortete sie. »Das ist eine lange Zeit. Ich habe ihn nicht geheiratet, weil
er mir keinen Antrag gemacht hat. Haben Sie sonst noch Fragen?«
    »Sie kamen vor drei Tagen mit
ihm hierher?«
    »Richtig. Es sollte geheim
bleiben. Tom wollte diese Konferenz in aller Stille abhalten. Hat sich was —
Stille!« Sie lachte ärgerlich. »Aber jedenfalls war es so geplant.«
    »Tom, Sie, seine Tochter Bella,
sein Mitarbeiter Tino Martens, Johnny Barry, den er gestern
nacht erwähnt hat, und Toms Sekretärin, das Mädchen, von dem Sie gestern
sagten, daß es der Hafer stäche. Ist außerdem noch jemand da?«
    »Sie haben sie alle
aufgezählt«, sagte sie. »Das Mädchen, das der Hafer sticht, heißt Ellen
Mitchell.«
    »Wie steht’s mit Tony Forest — wann kam er hierher?«
    »Gestern morgen schon. Bella
hatte sich gelangweilt, und da rief sie ihn an. Er war in Long Beach gewesen
und fuhr hierher.«
    »Wußten Sie etwas davon, daß
Kowski zu dieser Besprechung kommen sollte?«
    »Tom erwähnte es gestern
irgendwann einmal — Kowski sollte heute herkommen, sagte er.«
    »Tauchte er gestern
nacht im Hause auf?«
    »Wenn er hier war, habe ich ihn
jedenfalls nicht gesehen.«
    »Was geschah vergangene Nacht?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
»Nicht viel. Tom wollte ein bißchen ausspannen, bevor Kowski kam und sie sich
mit geschäftlichen Angelegenheiten befassen mußten. Es wurde eine Art Party
daraus. Es wurde viel getrunken — man fing schon früh damit an, und dann ging
es so weiter. Sie wissen ja, wie das so geht.«
    »Und was war mit dem Streit
zwischen Bella und Forest?«
    »Der begann so gegen
Mitternacht«, sagte Pearl Sanger. »Bella, Ellen, Tony Forest und Johnny Barry
waren draußen im Swimming-pool. Die kleine Mitchell hatte weniger als gar
nichts an und produzierte sich unentwegt. Ich nehme an, daß Tony um diese Zeit
blau gewesen ist. Jedenfalls hatte Ellen sich am Rand des Swimming-pools
hingelegt, und Tony machte sich an sie ran, und das nicht nur zum Jux. Bella
sah es, und da gab es Krach!«
    »Wann ist sie dann
weggefahren?«
    »Ich weiß es nicht genau«,
sagte sie. »Vielleicht eine halbe Stunde später. Ellen lief ins Haus,
verströmte Krokodilstränen und ging auf ihr Zimmer. Bella hackte so lange auf
Tony herum, bis er es satt hatte und sie in den Swimming-pool warf. Ich stand
mit Tom draußen auf der Terrasse, und wir sahen zu. Er fand es lustig. Bald
danach hörte ich, wie Tonys Wagen startete, und ich dachte, sie seien beide
fortgefahren.«
    »Wie lange blieben Sie mit Tom
auf der Terrasse?«
    »Die ganze Zeit«, sagte sie.
»Bis gegen drei; dann ging ich in die Küche, um etwas zum Essen zu machen.«
    »Sie waren die ganze Zeit von
früh am Abend bis drei Uhr morgens mit Tom da draußen?«
    Langsam errötete sie. »Das habe
ich nicht gesagt. Ich war draußen von Mitternacht an — von dem Augenblick, als
Tony mit Ellen anbandelte, bis drei Uhr früh.«
    »Was ist mit der Zeit, sagen
wir, zwischen neun Uhr abends und Mitternacht?«
    »Da war ich im Haus«, sagte
sie.
    »Allein?«
    »Die meiste Zeit in
Gesellschaft Toms.«
    »Und mit was beschäftigt?«
    »Himmel noch mal!« fuhr sie
mich an. »Wir verbrachten eine Stunde in unserem Schlafzimmer — vielleicht auch
mehr; ich benutze keine Stoppuhr dabei.«
    Ich zündete eine Zigarette an.
»Wie steht’s mit Martens und Barry?«
    »Gegen neun ging Tino mit
Johnny weg«, sagte sie. »Sie fuhren in die Stadt, um für alle Fälle noch was zu
trinken zu holen. Ich vermute, daß sie unterwegs einige Bars aufgesucht haben —
so um elf herum kamen sie wieder.«
    »Okay«, sagte ich.
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