Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ahoi Polaroid

Ahoi Polaroid

Titel: Ahoi Polaroid
Autoren: Sobo Swobodnik
Vom Netzwerk:
Rollstuhl auf den Flur. Dann übernahm Plotek den Rollstuhl, und Vinzi ging voraus.
    Die Kabine von Swantje sah fast unbenutzt aus. Der Koffer stand unausgepackt oder schon wieder eingepackt in der Ecke, als hätte sie es kaum erwarten können, das Schiff zu verlassen.
    »Na los, setz dich hin!«, befahl Vinzi. Plotek deutete mit der Waffe aufs Bett.
    Natürlich merkte Swantje sofort, dass die beiden im Umgang mit Waffen, mit Gewalt generell, nicht gerade geübt waren. Um nicht zu sagen, sich sogar ziemlich dilettantisch anstellten. Vor allem Plotek. Der sah mit der Heckler & Koch in der Hand eher aus, als umklammerte er einen Türgriff. Swantje lächelte, ließ sich aufs Bett fallen und sagte: »Ich sehe, ihr seid ja zwei waschechte Profis, was?« Was sogar ein wenig verführerisch klang.
    »Und du? Was bist du, hä?«, kam es unbeeindruckt von Vinzi. »Eine Killerin?«
    »Mmh, das hat aber lange gedauert. Oder hast du vielleicht gedacht, ich steh tatsächlich auf Krüppel?« Sie lachte gekünstelt.
    Vinzi auch. Mehr aus Ärger denn als Freude. Er trat ihr mit seinem Stummelbein gegen das Schienbein. Womöglich, um seinen Profianspruch noch einmal hervorzuheben. Sie schrie.
    »Spinnst du?«
    »Weswegen sollten wir Ihnen überhaupt das Geld geben?« Plotek fragte es ganz arglos, fast naiv. Noch immer die Waffe in der Hand. Während Vinzi vor Swantje stand, jederzeit bereit, wieder zuzutreten.
    »Warum? Sag mal, bist du so blöd oder tust du nur so?«
    Wieder trat Vinzi gegen Swantjes Schienbein. Wieder Geschrei.
    Dann: »Dass das Bild, die Marcella, ihr wisst schon, Ernst Ludwig Kirchner, gefälscht war, muss ich euch ja nicht sagen, oder?«
    »Was? Gefälscht?« Unverstelltes Erstaunen bei Plotek. Vinzi sprachlos.
    »Wir lassen uns keine Fälschungen andrehen. Aus Prinzip nicht, versteht ihr?!« Wer wir ist, wollte sie nicht sagen. »Schon gar nicht für 80 000 Euro. Und schon gar nicht von so blutigen Laien.«
    »Und deswegen legst du einfach jemanden um?!«
    Swantje schien irritiert.
    »Schon vergessen, was? Die Blonde im Zug«, half ihr Plotek auf die Sprünge.
    Swantje saß auf dem Bett und rieb sich ihr Bein. »Eine Verwechslung. Konnte ich ja nicht wissen, dass die im falschen Abteil lag. Und auch noch renitent wurde, die blöde Kuh!«
    »Na ja, ich weiß nicht, ob das der Staatsanwalt auch so sieht.«
    »He, wir können doch über alles reden«, sagte Swantje, und Plotek dachte: Aha, jetzt versucht sie es mit der vertraulichen Variante.
    »Okay!« Ein kurzer Seitenblick zu Vinzi.
    »Ausziehen!«, befahl der.
    »Was?«
    »Ausziehen, verdammt nochmal!«, schrie Vinzi.
    »Ihr spinnt doch!«
    »Ich dachte, wir können reden«, sagte Plotek. Während Vinzi ihm die Waffe abnahm.
    »Schon aber. . .«
    »Ausziehen!«, Vinzi drückte ihr die Waffe in den Unterleib.
    »Ist ja gut.«
    Sie legte die Jacke ab.
    »Weiter!« Dann den Rock. Die Bluse. Die Schuhe. So dass sie schließlich nur noch in Slip und Büstenhalter vor den beiden stand. Es war ein schöner Slip. Auch der Büstenhalter. Wie aus einem Guss und mit Spitze. Flaschengrüne Seide. An manchen Stellen durchsichtig.
    »Und? Zufrieden?!«
    Plotek und Vinzi sahen sich an. Wann hatten sie schon mal die Gelegenheit, so eine Pracht in ihrer fast schonungslosen Nacktheit zu sehen? Nie. Sie schüttelten dennoch den Kopf, denn sie dachten vor allem darüber nach, wie man jemanden ohne Handschellen fesseln konnte. Richtig! Mit einem Büstenhalter.
    »Weiter!«
    Sie legte den BH ab. Nun konnten die beiden nicht umhin, diesen prächtigen Brüsten einige Blicke zu schenken. Vinzi entlockten sie sogar einen bewundernden Piff.
    Plotek hingegen ließen die Titten schnell wieder kalt. »Weiter!«, sagte er.
    »Was?«
    »Das Höschen!«, ergänzte Vinzi.
    Sie streifte das Tangahöschen vom Körper. »Spannerschweine!«
    Beide lachten. Schon stand Swantje, wie Gott oder wer auch immer sie geschaffen hatte, vor ihnen. Auch schön. Obwohl Plotek eigentlich der zumindest ein wenig verhüllte Körper besser gefallen hatte. Jetzt konnte man sich zu schnell an die Nacktheit gewöhnen, so dass für die Fantasie wenig übrig blieb. Vinzis Rachefantasien blühten dagegen umso mehr. »Hinlegen!«
    Swantje legte sich aufs Bett. Er band ihr die Füße mit dem Stringtanga zusammen. Dann fesselte er mit dem Büstenhalter ihre Hände auf dem Rücken.
    »Und jetzt?«, fragte Swantje, die sich so verschnürt verständlicherweise ziemlich unwohl fühlte. »Wollt ihr mich jetzt etwa
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher