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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)
Autoren: Tracey O´Hara
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Gemüse darauf. Nahrung für Paramenschen.
    Antoinette bemerkte Lisbets rosafarbenes Haarband auf dem Boden vor der Tür. Sie musste es verloren haben, als sie aus dem Raum gehastet war. Antoinette öffnete den Mund und wollte Hector warnen, aber da betrat Lucian bereits das Zimmer. Sie hielt den Atem an. Er schritt achtlos über das Haarband hinweg; seine Aufmerksamkeit war ganz von Hector eingenommen, der sich an dem Servierwagen zu schaffen machte.
    »Bist du noch immer nicht fertig?«, höhnte Lucian.
    Hector sah seinen Herrn mit traurigen, tief in den Höhlen liegenden Augen an. Antoinette versuchte den Diener dazu zu bringen, nach unten zu sehen. Christian hielt den Kopf schräg und schaute sie fragend an. Rasch warf sie einen Blick auf den Boden, wo das Seidenband lag. Er riss die Augen auf und blickte hinüber zu Lucian.
    »Ich gehe jetzt in mein Arbeitszimmer. Wenn du hier fertig bist, bringst du mir Kaffe«, befahl Lucian, während er einige Akten aus einem Schrank am hinteren Ende des Raums zog.
    Auf dem Weg nach draußen würde er das Haarband bestimmt bemerken. Antoinette musste es verhindern. Als sie sich noch den Kopf zermarterte, wie ihr das gelingen sollte, kam Christian ihr zu Hilfe.
    »Was haben Sie mit uns vor, Moretti?«
    Lucians Stirn, die gerade noch gerunzelt gewesen war, glättete sich, und ein Lächeln hob die dünnen Lippen. Warum hatte sie die grausamen Linien seines Mundes bisher nicht bemerkt? Sie mussten schon immer da gewesen sein.
    »Alles zu seiner Zeit.« Lucian trat an Christians Gitterstäbe heran.
    Während seine Aufmerksamkeit auf Christian gerichtet war, gab Antoinette Hector ein Zeichen, er solle einen Blick auf das Haarband vor seinen Füßen werfen. Als er es bemerkte, sah er zuerst sie und dann Lucian an, bevor er einen Blutbeutel vom Servierwagen kippte. Als er ihn aufhob, steckte er das Band heimlich in die Hosentasche.
    »Wie viele Paramenschen haben Sie hier unten gefoltert und getötet?«, fragte Christian, damit sich Lucian weiter mit ihm befasste.
    »Nicht alle sind gegen ihren Willen hier. Einige sind ziemlich dankbar für die Pflege und den Schutz, die ich ihnen gebe.«
    »Wie Dante Rubins?«, erwiderte Christian.
    Lucian zuckte mit den Schultern. »Dante war ein Sonderfall. Er hatte seine Nachteile und seine kleinen Besonderheiten, aber er war auch sehr nützlich.«
    »Zum Beispiel, als er Sir Roger umgebracht und Ihnen zu einem Alibi verholfen und damit den Weg zum Botschafterposten beim RaMPA freigemacht hat. Sie sind über jeden Verdacht erhaben, weil Sie bei dem Versuch, Sir Roger zu verteidigen, vor vielen unbeteiligten Zeugen schwer verletzt worden sind.«
    Lucian hob eine Braue. »Laroque, Sie sind ja ein ganz Gerissener.«
    »Aber es geht noch weit darüber hinaus, nicht wahr?«, fragte Christian.
    Lucian wich dieser Anschuldigung selbstgerecht aus. »Sie sind doch derjenige, der hier die Geschichten erzählt.«
    »Sie haben sich bis an die Spitze gemordet, und Marianna Petrescu sollte die berühmte Petrescu-Familie in Verruf bringen, als Grigore zum Abtrünnigen wurde. Aber Sie haben nicht damit gerechnet, dass er Ihr Schoßhündchen aufspürt und es fast umgebracht hätte.«
    »Dante wurde schwer verletzt, und es dauerte mehr als ein Jahrzehnt, bis er sich von seinen Verbrennungen erholt hatte. Aber am Ende hat es meiner Sache nur geholfen. Das war ein wirklich unerwarteter und angenehmer Nebeneffekt. Ich konnte der Gilde trotz der Einwände von solchen Schwarzsehern wie Sergei einige neue Regeln auferlegen.«
    Antoinette hob ruckartig den Kopf. »Die Zulassung der Paramenschen zur Gilde.«
    »Das war einer der Punkte. Wie ich schon sagte: Man kann paramenschliche Schwächen besser studieren, wenn man sie glauben macht, dass man mit ihnen zusammenarbeitet.« Lucians selbstgefällige Miene machte sie rasend. »Und es war eine sehr schöne Dreingabe, dass ich mich gleichzeitig an Ihrer Familie rächen konnte. Wer hätte denn vorhersehen können, dass Ihr Vater denselben Verschwindetrick benutzt, den wir bei ihm angewendet haben? Ich war sehr überrascht, als dieser Narr von Williams ausgeplappert hat, dass er Grigore gesehen hat.«
    »Sie wussten davon?«, fragte Antoinette.
    »Selbstverständlich. Wer hat denn Ihrer Meinung nach diesen dämlichen Dushic umbringen lassen? Mein Mann ist ein guter Scharfschütze. Würden Sie dem nicht zustimmen, Christian? Immerhin hat er Andrew Williams in einem belebten Flughafen vor Ihren Augen erledigt.«
    Christian
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