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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3
Autoren: Andrea Froh
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Taschentücher heraus. Sie landete vor den Füßen dieses Mannes, der so stank. Er griff danach und reichte mir mit zahnlosem Grinsen meine Tücher. Ich hätte sie sofort entsorgen wollen, aber das konnte ich schlecht vor den Augen des Mannes tun. Ich rief Lucia an und berichtete ihr von meiner Verspätung.
    Nachdem ich endlich mein Ziel erreicht hatte, eilte ich nach Hause. Rene lag im Wohnzimmer und schenkte mir ein fröhliches Lächeln.
    „Was machst du für Sachen?“, fragte ich mütterlich und ließ mich auf den Knien vor ihm nieder und streichelte seine Stirn, als wäre er drei Jahre alt.
    „Alles OK Mama! Es ist ein glatter Bruch und wurde schon versorgt. Schau mal, ich muss jetzt die Krücken da benutzen“, schilderte er gefasst.
    „Hast du denn keine Schmerzen?“, wollte ich wissen und warf meinen Mantel auf den Boden, den Lucia sogleich fort räumte.
    „Doch! Aber ich habe ein Schmerzmittel bekommen“, sagte er und griff nach meiner Hand.
    „Es tut mir leid, dass ich dir deinen Abend versaut habe. Ich habe Lucia gesagt, dass sie dich nicht anrufen soll, aber sie hat es dennoch getan“, schilderte er und schaute auf den Gips, auf dem seine Brüder sich schon verewigt hatten.
    „Dann hätte ich mit Lucia aber geschimpft, wenn sie mich nicht sofort informiert hätte. Ich war nur mit Luise unterwegs“, sagte ich und musste daran denken, was ich gerade versäumt hatte. Aber meine Söhne gingen vor, da sie mir wichtiger waren als jeder Mann.
    Ich setzte mich zu Rene und wir schauten uns eine Komödie an, die ziemlich lustig war.
    Michael hatte einen geschäftlichen Termin in München und kam mit dem letzten Flieger zurück nach Hamburg. Er sah müde aus und ging, nachdem er auf den Gips geklopft hatte, ins Bett.
    Ich schickte Fin noch eine SMS, dass es meiner Freundin gut gehen würde und wann wir uns morgen treffen könnten.
    Kurz nachdem ich die SMS verschickt hatte, klingelte mein Handy. Ich war in meinem Zimmer und sah, dass Fin mich anrief.
    „Hallo Selina! Ich vermisse dich! Ich hatte die Idee, ob wir morgen nicht zusammen einen Tag an die See fahren. Du hast doch jetzt Zeit“, schlug er überraschend vor.
    Ich flüsterte, damit keiner meiner Männer mich hörte: „Das ist morgen schlecht, denn meine Freundin kann nicht gut laufen und ich habe ihr versprochen, ihr in der Wohnung zu helfen“, log ich und war so traurig, dass ich keine Zeit für ihn hatte, aber ich musste mich um meinen Sohn kümmern oder sollte ich Lucia fragen? Aber wie sollte ich meine lange Abwesenheit meinen Männern erklären? Nein, das war zu heikel, ich wollte kein Risiko eingehen und blieb bei meiner Absage.
    „Ich könnte dich für ein paar Stunden besuchen, aber habe noch einige andere Dinge zu erledigen“, sagte ich so leise, dass Fin mich kaum verstand.
    „Schade! Dann komme doch zum Frühstück vorbei“, schlug er vor und lag sicher auf dem weißen Sofa.
    „Ja, das kann ich einrichten. Soll ich Brötchen mitbringen?“
    „Aber nur welche mit vielen Körnern und dann noch so ein klebriges Franzbrötchen“, sagte er lachend und schickte mir ein Küsschen durch die Leitung.
    Die Nacht war unruhig, zumal Michael zweimal aufs Klo ging und dabei einen rücksichtslosen Lärm machte.
    Rene ließ ich am nächsten Tag zu Hause, da er noch Schmerzen hatte. Ich sagte ihm, dass ich zum Pilates gehen würde. Lucia weihte ich wieder ein und sie wünschte mir viel Spaß und wollte sich um Rene kümmern.
    Ich besorgte Brötchen und machte mich auf den Weg zu Fin. Ich fühlte mich gestresst und musste an die vielen Lügen denken. Ich belog Fin, ich belog Michael, ich belog meine Söhne und meine Eltern. Irgendwann würden alle Lügen zu Tage treten und dann stand ich dumm da, dachte ich ängstlich. Aber was hätte ich jetzt noch tun sollen?
    Mit nassen Haaren und mit einer duftenden Eau de Toilette Wolke, öffnete Fin mir die Haustür. Er gab mir einen längeren Kuss und roch nach frisch geputzten Zähnen. Er nahm mir die Brötchentüte ab und guckte sogleich neugierig hinein.
    Er hatte den Tisch in der Küche gedeckt. Sogar Eier hatte er gekocht.
    „Du siehst müde aus!“, stellte er richtig fest und ich riss meine Augen auf und griff nach dem Ei, das ich brutal köpfte.
    „Und wie geht es deiner Freundin?“, erkundigte er sich höflich und riss sich kleine Stückchen vom Franzbrötchen ab.
    „Ja ganz gut. Aber sie kann die Hausarbeit nicht alleine verrichten, daher muss ich nachher wieder zu ihr“, erzählte ich und
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