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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3
Autoren: Andrea Froh
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hatte, dass ich ihr an die Gurgel springen würde.
    „Welcher Neue denn?“, fragte ich böse und wischte die Haferflocken gedankenlos auf den Boden, den Lucia gestern erst gesäubert hatte.
    „Ich nicht blind. Man sieht dir an, dass du verliebt in anderen Mann“, sagte sie lächelnd und griff nach meiner Hand.
    Sollte ich ihr die Wahrheit sagen? Sollte ich mein Geheimnis mit ihr teilen? Ja, das wollte ich.
    Ich erzählte ihr die ganze Geschichte von Beginn an und Lucia lächelte immerzu und schlürfte an ihrem heißen Tee, der vielleicht doch gar nicht so schlecht war.
    Nachdem ich ihr von dem letzten Abend erzählt hatte, zog sie ihre Brauen hoch und sagte: „Das kein gutes Zeichen, dass er gestern nicht gekommen.“
    „Sicher ist ihm etwas ganz Wichtiges dazwischen gekommen. Er wird mir heute schreiben was passiert ist“, hoffte ich und bat Lucia nochmals eindringlich um Verschwiegenheit.
    Michael kam in die Küche geschlurft und sah ziemlich alt aus. Sein halb offener Bademantel ließ einen Blick auf seinen Bauch zu, der mich mehr und mehr störte.
    „Ich brauche etwas gegen Kopfschmerzen“, sagte er, ohne uns einen guten Morgen zu wünschen.
    Lucia sprang sogleich auf und kramte in einer Box, in der sicher auch viele abgelaufene Medikamente weilten. Michael schluckte die weißen Pillen und verzog sich wieder ins Bett.
    Ich zeigte Lucia ein Foto von Fin, das ich auf Mallorca von ihm gemacht hatte.
    „Oho! Was für ein Mann! Jünger als du?“
    „Nein! Sehe ich so alt aus? Er ist so alt wie ich.“
    „In den könnte mich auch verlieben“, witzelte sie und stellte ihre Teetasse in den Geschirrspüler.
    „Ich hole heute mal Brötchen“, sagte ich etwas besser gelaunt, denn es hatte gut getan, mit jemandem über meine Probleme zu sprechen.
    „Und Roger auch verliebt!“, rief sie mir hinterher.
    Als ich gegen Mittag noch immer nichts von Fin gehört hatte, schrieb ich ihm eine E-Mail. Doch auch darauf antwortete er nicht.
    Michael verhielt sich etwas eigenartig an diesem Wochenende. Er ging mir aus dem Weg und machte alleine einen Spaziergang, was er sonst nie tat. Zudem hatte er seine Schmutzwäsche in den Keller gebracht, anstatt sie auf den Badezimmerboden zu werfen.
    Am späten Nachmittag hielt ich es nicht mehr aus und wählte Fins Handynummer.
    Ich vernahm ein unfreundliches: “Ja!“
    „Hallo Fin! Hier ist Selina. Was ist los mit dir? Alles OK?“
    „Ach Selina! Es tut mir Leid wegen gestern. Ich habe hier ziemliche Probleme mit meinem Geschäft. Ich war gestern schon auf dem Weg zum Flughafen und da erreichte mich ein Anruf, dass in meinem Laden eingebrochen wurde und ich musste sofort zurück. Ich bin so sauer und ich bin total traurig, dass wir uns nicht treffen konnten. Ich versuche hier alles so schnell wie möglich zu regeln und dann komme ich nach Hamburg. Bist du sehr enttäuscht?“, wollte er wissen.
    „Sicher! Ich habe gestern lange in deinem Haus gewartet.“
    „Ich schreibe dir dann wieder, aber im Moment ist es schlecht. Mach es gut!“, flüsterte er schnell und war nicht mehr zu hören.
    Hatte er mir die Wahrheit gesagt? Wann würde ich ihn wiedersehen? Wollte er mich überhaupt wiedersehen?
    Lustlos und deprimiert versuchte ich mich abzulenken und vergrub mich in ein Buch. Michael war ziemlich lange spazieren und kam mit einem Kuchenpaket zurück. Die Kaffeezeit war bereits mehr als überschritten und ich aß ungern Kuchen aus der Bäckerei.
    „Ich habe Kuchen mitgebracht!“, sagte er stolz und packte die dicken Sahneschnitten aus.
    „Um diese Zeit! Also ich esse davon nichts. Kannst ja die Jungs fragen“, sagte ich säuerlich und steckte meine Nase wieder in mein Buch, las aber nicht, sondern dachte an Fin.
    Zwei Jungs hatte Michael für den Kuchen begeistern können. So saßen die drei Männer am Esstisch und schaufelten die Sahneschnittchen in ihre schweigenden Münder. Sie redeten kurz über Fußball und Windows 7, aber mehr Themen fanden sie wohl nicht. Nachdem der Kuchen vernichtet war, verschwanden die Kinder wieder in ihren Zimmern und Michael ging in sein Arbeitszimmer.
    Lucia hatte ihren freien Tag, aber wollte nicht ausgehen. So saß sie im Wohnzimmer und blätterte in einem bunten Blatt.
    „Ich habe ihn angerufen“, flüsterte ich ihr zu.
    „Ah und?“
    „Angeblich wurde in seinem Geschäft eingebrochen und er konnte nicht weg“, erzählte ich ihr und spielte an meinem Lesezeichen, das ich ganz zerknitterte.
    „Warum glaubst du, dass Roger eine
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