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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3
Autoren: Andrea Froh
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höchste Priorität.
    „Ja, habe gekocht Mandelpilzsuppe. Rezept neu und gut. Pilze sind heute endlich gekommen mit Post.“
    „Toll!“, sagte ich etwas ironisch und wählte dabei Mutters Nummer, da ich wusste, dass sie nicht gerne lange auf meinen Rückruf warten mochte.
    „Hallo Mama! Ich war beim Yoga. Was wolltest du denn?“
    „Selina, hast du jetzt endlich die Spendenquittung? Nächste Woche kommt unser Steuerberater und dann brauchen wir sie dringend“, sagte sie fast schon böse.
    „Ah, Mama, entschuldige! Ich habe sie schon. Habe aber vergessen sie dir zuzuschicken. Das mache ich morgen sofort per Eilbrief. Und wie geht es euch sonst?“
    „Das Wetter ist so schlecht. Papa und ich überlegen schon, ob wir nicht für zwei Wochen in die Südsee fliegen. Diese kalte Luft bekommt uns gar nicht.“
    Bei uns ist es zwanzig Grad kälter; was sollen wir denn sagen? Ganz schön verwöhnt die Alten.
    „Ach, ist es so kalt bei euch? Ja, dann fliegt doch in die Südsee. Dort müsste es ja wärmer sein, “ faselte ich.
    „Wie geht es deinen Männern?“, wollte madre wissen und gab nebenbei ihrer Hausfee Befehle.
    „Gut, alles bestens!“ Ich erzählte ihr nichts von Rogers erster Freundin und auch nichts von meiner neuen, alten Freundin.
    „Ach übrigens, wir haben vor ein paar Tagen deinen Vermieter getroffen. Er hat ja eine reizende Familie. Heißt er nicht Fin?“, erzählte sie und ich bekam ein großes Ohr.
    „Aha! Wo habt ihr ihn denn getroffen?“, musste ich unbedingt wissen.
    „Wir waren an diesem kleinen Strand bei uns in der Nähe und da lag er mit seiner Familie. Seine Frau ist wunderschön. Sie muss viel jünger sein als du“, sagte sie provokant. „Und so reizende Kinder!“, hängte sie ran.
    „Du Mama, ich muss jetzt Schluss machen. Lucia hat die Suppe schon angerichtet und wartet auf mich. Macht’s gut und grüß mir Papa.“
    Stimmte das wirklich mit seiner Frau? War sie tatsächlich so hübsch und viel jünger als ich? Oder wollte Mutter mich nur ärgern, da sie gemerkt hatte, dass ich auf Fin scharf war.
    Ich löffelte nachdenklich die Suppe und war gedanklich auf der Insel. Stellte mir Fins Frau vor, die er noch immer liebte und die jüngere Haut hatte als ich.
    „Schmeckt Suppe?“, erkundigte sich Lucia freundlich und bemerkte meine geistige Abwesenheit.
    „Ganz lecker! Und wenn die Pilze wirklich so gesund sind, ist es doch super für unseren Körper“, stellte ich fest und kleckerte auf meine Seidenbluse, die erst seit zwei Wochen in meinem Schrank hing. Lucia sprang sofort auf und holte den Fleckenstift aus einer Schublade. Sie drückte ihn so kräftig gegen meine Brust, dass ich die ätzende Flüssigkeit an meiner Haut spürte.
    „Danke Lucia! Ich werde mich rasch umziehen.“
    Als ich vor dem bodentiefen Spiegel im Schlafzimmer stand, betrachtete ich meinen Oberkörper. Die Haut an den Armen war recht schlaff. Ich drückte die Haut und klopfte, aber das machte sie auch nicht besser. Mein Hals wies noch nicht viele Falten auf, aber die Spannkraft aus der Jugendzeit hatte sich schon lange verabschiedet. Wann waren die Wissensleute mit ihren Forschungen endlich so weit, dass man der Schlaffheit und den Falten Einhalt gebieten konnte? Ich zog mir ein altes T-Shirt über und begab mich wieder in die Küche. Lucia hatte mir noch ein dickes Käsebrot geschmiert und unterhielt sich angeregt mit Roger und Raoul.
    „Lucia, das ist lieb von dir, aber ich kann jetzt nichts mehr essen. Ich muss noch telefonieren. Ich komme dann später noch mal runter“, verabschiedete ich mich und verzog mich an meinen PC. Herrn Bildlich konnte ich jetzt nicht mehr anrufen, da es zu spät war. Ich schrieb Fin eine Mail und erzählte ihm, dass meine Eltern ihn am Strand gesehen hatten und von seiner hübschen Frau und den entzückenden Kindern ganz angetan waren. Ja, ich war ziemlich eifersüchtig und ich stellte mich und meine Liebschaft zu Fin in Frage und fand mich und mein Verhalten an diesem Abend einfach nur dämlich.
    Fin schrieb mir nicht mehr täglich und seine Briefe waren auch wesentlich kürzer als früher. Hatte das mit seiner Arbeit im Geschäft zu tun oder wollte er den Kontakt zu mir langsam abflauen lassen? Er hatte sich mehrmals nach den Bildern erkundigt, da er wohl wieder Geld brauchte, aber ich hatte keine positiven Andeutungen gemacht und er dachte vermutlich, dass die Bilder nie verkauft werden würden.
    An diesem Abend ging ich sehr früh schlafen und ließ Lucia alleine
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