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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3
Autoren: Andrea Froh
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eine Nonnenserie gucken, die mich nicht sonderlich begeisterte. Als Michael seine hundert Kilo auf die Matratze fallen ließ, wurde ich aus einem Traum gerissen, der mich mit meinen Eltern in die Südsee geführt hatte. Ich tat so, als würde ich ihn nicht bemerken, aber versuchte zu schnüffeln, ob er nach Alkohol oder einer anderen Frau roch. Ich dachte nicht ernsthaft daran, dass mein Mann eine andere Frau haben könnte, da er nicht mehr sonderlich attraktiv war und mit mir eigentlich zufrieden sein konnte, auch wenn es in unserem Bett so tot war wie in einem radioaktiv verstrahlten Bereich. Aber es war wohl nach so vielen Jahren Ehe normal weniger Sex zu haben. Rogers Sexleben hingegen begann nun gerade und er lag sicher mit seiner Lisa in ihrer rosa Bettwäsche; Barbie im Regal schaute neugierig zu. Ob Lisa noch eine Jungfrau war?
    Michael begann ziemlich schnell an zu schnarchen und ich haute ihm wieder leicht auf den Kopf, so dass er Ruhe gab.
    Nachdem alle Männer am nächsten Morgen die Haustür hinter sich gelassen hatten und Lucia auf dem Markt nach dem besten Gemüse Ausschau hielt, rief ich bei Herrn Bildlich an.
    „Ah ja, ich hatte gestern versucht Sie zu erreichen. Es gibt gute Neuigkeiten. Der Interessent hat die Bilder gekauft und bezahlt. Ich kann Ihnen das Geld jetzt überweisen“, floss es mir nett ins Ohr und ich freute mich wie ein Sieger nach einem Sieg.
    „Das sind ja gute Nachrichten. Wollen Sie versuchen, die anderen Bilder auch noch zu verkaufen?“, erkundigte ich mich.
    „Ja, wenn Sie möchten. Ich melde mich dann wieder bei Ihnen.“
    Wow, was für ein schöner Morgen! Nun musste ich nur noch auf die Schnelle Geld spenden und eine Quittung besorgen, denn länger konnte ich meine Mutter nun nicht mehr hinhalten.
    Im Internet suchte ich nach potentiellen Spendenempfängern und wurde rasch fündig. Ich rief eine Tierschutz Organisation an und bekam einen freundlichen Herrn an meine Seite. Er war sehr überrascht und dachte wohl, dass ich ein Telefonstreich wäre, aber er blieb sachlich und freute sich. Da die Organisation in Hamburg ihren Sitz hatte, wollte ich persönlich die Spendenquittung abholen. Natürlich brauchten sie erst das Geld, bevor sie mir etwas aushändigen konnten. So eilte ich zur Bank und wollte eine große Summe abheben, aber da ich nicht so viel Geld auf meinem Konto hatte, wollte der nette Bankmensch mir das Geld nicht geben. Auch als ich ihm steckte, dass in den nächsten Tagen einiges an Geld auf mein Konto fließen würde, stellte er sich quer. Ich verlangte nach dem Direktor, aber der war vor einer Stunde mit Durchfall auf seine häusliche Toilette geeilt. Es hatte keinen Sinn, ich biss hier auf Bankgranit und musste wohl noch Geduld haben. Ich rief bei Herrn Bildlich an und wollte mich erkundigen, ob er mir das Geld nicht zum Teil in bar aushändigen könnte, aber seine Sekretärin teilte mir mit, dass der Herr Bildlich auf eine Reise gegangen wäre. Mir kam das schon etwas eigenartig vor und im ersten Moment kam mir in den Sinn, dass er vielleicht mit dem Geld aus den Bildern durchgebrannt war, aber er hatte so einen durchaus seriösen Eindruck gemacht, dass ich diesen dummen Gedanken ganz schnell aus dem Hirn fegte.
    Sollte ich Michael nach Geld fragen? Nein, dann hätte ich mir eine Geschichte ausdenken müssen und ich war zurzeit nicht so kreativ. Oder sollte ich Luise anpumpen, die konnte sich doch immerhin noch Champagner leisten? Oder sollte ich eine Spendenquittung fälschen? Das wäre das einfachste gewesen, aber das konnte ich meinen Eltern nicht antun. Nachdem ich mir fast alle Nägel mit den Zähnen entfernt hatte, kam mir die Idee des Tages. Von meiner Großmutter hatte ich ziemlich viel hässlichen, aber wertvollen Schmuck geerbt, den ich nie trug und ich musste ihn auch nicht unbedingt an Lisa oder sonst einer Frau, die einen meiner Söhne verführt, vererben. Ich raffte die Ketten, Ringe, Broschen und Armbänder zusammen und legte sie in ein großes Samtsäckchen, fuhr in die Innenstadt und probierte mein Glück. Da ich wusste, dass der Schmuck viel Wert besaß, wollte ich mich auch nicht übers Ohr hauen lassen. Der erste Pfandleiher schüttelte nur den Kopf und meinte, dass das wertlos wäre. Der wollte mich ja wohl total ver… Der zweite Experte verzog sein Gesicht freudig und meinte, dass dies aber wunderschöne Stücke wären. Er wollte mir für alles 20 000 geben. Was zwar reichte, aber bei weitem nicht den Wert wiedergab.
    „25
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