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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Froh
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das wusste sie nicht, da ich ihr nichts von Fin erzählen wollte.
    An einem Freitag wollte Fin in Hamburg eintreffen. Ich kaufte für uns ein und machte mich auf den Weg in Fins Haus. Als ich den Schlüssel drehte, merkte ich, dass nicht abgeschlossen war. Hatte ich bei meinem letzten Besuch etwa das Haus nicht ordentlich verschlossen? Als ich im Flur stand, hörte ich Musik, eine Ballade, die zu meinen Lieblingsliedern zählte.
    „Fin!“, rief ich in das warme Haus. Dann kam er um die Ecke; braungebrannt und mit einem weißen T-Shirt und einer verwaschenen Jeans bekleidet. Seine Muskeln drückten gegen den weißen Stoff. Er hatte einen zwei Tage Bart und seine Augen funkelten fröhlich.
    „Hi!“, sagte er lässig und kam barfuß auf mich zu, die so überrascht war, dass er schon hier war.
    „Hallo! Ich dachte, dass du später kommen würdest!“, begrüße ich ihn und stellte meine Tüten mit Lebensmitteln auf dem Boden ab.
    Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und dann auf den Mund und ich hätte sofort mit ihm auf das weiße Sofa…
    Er half mir aus dem Mantel und hängte ihn so ordentlich auf einen Bügel, dass ich ihm dabei verträumt zuschaute.
    „Ich habe schon etwas für uns gekocht!“, sagte er und ging in die Küche, während ich meine Einkäufe hinter ihm her schleppte.
    „Ach, und ich habe eingekauft!“
    „Magst du Schweinelendchen?“, fragte er doch tatsächlich und ich wusste nicht, was ich ihm antworten sollte. Hatte er vergessen, dass ich kein Fleisch aß oder wollte er mich veräppeln.
    „Ich esse doch kein Fleisch! Hast du das vergessen?“, fragte ich in einem freundlichen Ton.
    „Reingelegt! Es gibt Nudeln und eine rote, scharfe Sauce!“, sagte er lachend und rührte in dem brodelndem Topf wild herum, so dass das Wasser etwas über Bord ging.
    „Gut siehst du aus!“, schmeichelte er mir.
    „Du auch!“ Ich räumte die Kühlwaren in den Kühlschrank und entdeckte dort eine Flasche Sekt. Eine Sorte, die ich nicht mochte.
    Fin hatte sogar den kleinen, runden Tisch schon gedeckt.
    „Seit wann bist du hier?“, fragte ich ihn und stellte eine Flasche Wein auf den Tisch, damit ich den Sekt nicht trinken musste.
    „Ich bin schon um acht Uhr gelandet und wollte dich zum Frühstück überraschen. Habe ein paar leckere Franzbrötchen gekauft und bin dann zu deiner Wohnung“, erzählte er mir eine schöne Geschichte.
    Mein Herz setzte kurz aus, der Korken purzelte mir aus der Hand und rollte vor seine nackten Füße.
    „Ja, das wollte ich dir ja noch erzählen…“
    „Ich klingelte an deiner Haustür und heraus kam so ein hübscher, junger Mann in Boxershorts, der mir erzählte, dass hier keine Selina wohnen würde“, sagte er noch immer in einem heiteren Ton.
    „Ich musste aus der Wohnung raus. Mein Geschäft läuft nicht mehr besonders gut und ich habe mich etwas verkleinert“, log ich und spürte wie meine Wangen sich etwas erhitzten.
    „Und warum hast du mir das nicht geschrieben? Hast du finanzielle Probleme?“, erkundigte er sich und nahm mich in seine starken Arme, in denen ich mich so wohl fühlte.
    „Nein, nicht direkt. Ich musste auch meinen Porsche verkaufen und…“
    „Läuft dein Laden noch?“, wollte er wissen und biss in eine Nudel, die über al dente schon hinaus war.
    „Nein, ich habe ihn aufgeben müssen. Ich bekomme Geld von meinen Eltern und suche mir gerade einen neuen Job“, dachte ich mir aus und konnte ihm dabei nicht in die Augen sehen.
    „Das tut mir leid.“ Er tröstete mich wie ein Kind, das seine Puppe verloren hatte.
    Ich fühlte mich nicht sonderlich wohl in dem gestrickten Lügennetz und durfte keinen Fehler machen.
    „Komm! Lass uns erst mal essen!“, schlug er vor und füllte die Teller ziemlich voll. Ein Teil der Sauce ging auf das heiße Ceranfeld und brannte sofort fest.
    Ich setzte mich und schenkte uns keinen reinen Wein ein. Der Appetit war mir vergangen, dennoch stopfte ich ein paar Nudeln in mich hinein und lobte Fin für sein Kochergebnis.
    „Und wo wohnst du jetzt?“, erkundigte er sich mitleidig.
    „Ich habe eine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung.“ Ich nannte ihm vorsichtshalber nicht die Adresse.
    „Du siehst erholt aus!“, lenkte ich von mir ab und schaute auf seinen Mund, der einen roten Ring von der Tomatensauce trug. Servietten hatte Fin vergessen.
    „Ja, zurzeit läuft es gut bei mir.“
    Das hatten meine Eltern berichtet, dachte ich an seine Familie denkend, die die Zeit am Strand totschlugen.
    Ich wollte Fin nicht

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