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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3
Autoren: Andrea Froh
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schlürfte.
    Als sie Fin von vorne sah, blieb sie eine Zeit lang stumm und schien zu überlegen. Auch Fin überlegte, stand dann aber auf und reichte Luise seine Hand.
    „Das ist Fin! Ein alter Schulfreund von mir“, brachte ich nervös heraus.
    „Hallo, ich bin Luise. Eine Freundin von Selina!“, stellte Luise sich vor.
    Fins Miene verdunkelte sich leicht, denn diese Frau hatte ihn verführt als sein Vater im Sterben gelegen hatte. Anstatt ihn auf dem Weg in den Himmel zu begleiten, hatte er sich von dieser Frau irritieren lassen, was er noch heute bereute. Er hasste diese Frau dafür und musste oft an diesen Tag denken, der Tag, an dem er einen großen Fehler begangen hatte. Doch von all dem wusste ich nichts und Fin tat so, als hätte er diese Luise noch nie vorher gesehen. Auch Luise wollte ihrer Freundin nichts von dieser Verführung erzählen, jedenfalls nicht sofort. So spielten wir drei ein falsches Spiel und führten ein kleines Theaterstück mit einer gepflegten Konversation auf.
    Da Luise einen Vorstellungstermin hatte, musste sie sich nach zwanzig Minuten verabschieden. Fin schaute ihr mit einem verzerrten Gesicht hinterher.
    Verdammt! Nun wusste Luise von meiner Affäre. Es wurde immer alles vertrackter und ich beschloss zukünftig vorsichtiger zu sein.
    „Ja, das war meine Freundin Luise“, sagte ich etwas nervös und schaute in meine leere Tasse.
    „Heißt deine andere Freundin mit dem gebrochenen Bein nicht auch Luise?“, fragte er nach und holte sein Portemonnaie aus der Gesäßtasche.
    „Ja, irgendwie verstehe ich mich mit den Luisen wohl ganz gut!“, faselte ich daher.
    Nach diesem kurzen Kontakt mit Luise verhielt sich Fin plötzlich so komisch, fast deprimiert oder traurig. Hatte ihm Luise gefallen? Schließlich war sie die schöne Frau von dem Foto, das ich ihm damals geschickt hatte. Hatte er sie wiedererkannt?
    Wir gingen in Fins Haus zurück, aber da es schon kurz vor 14 Uhr war, verließ ich ihn in einer niedergeschlagenen Stimmung.
    Lucia hatte zu Hause alles im Griff, aber ich musste mich zwischendurch mal sehen lassen und mir den Jungen mit dem Gips ansehen. Er genoss seinen Pflegezustand und machte einen guten Eindruck. Sein Vater hatte ihm ein neues Smartphone versprochen, auf das er sich schon freute.
    Als ich mit Lucia in der Küche einen Mandelpilzpudding verspeiste, erzählte ich ihr von meiner Begegnung mit Luise.
    Sie hielt sich bei dieser Nachricht die Hand vor den Mund und wirkte sehr erschrocken.
    „Diese Frau nicht gut. Ich spüren das“, redete sie eindringlich und kratze das leere Glas noch leerer.
    „Ach, Luise ist harmlos. Sie wird niemanden etwas erzählen. Außerdem weiß sie nicht, was ich mit Fin mache. Ich erzähle ihr, dass ich ihn nur zum Kaffeetrinken getroffen habe“, beruhigte ich Lucia, die sich mehr Sorgen machte als ich.
    Kurz bevor ich wieder zu Fin aufbrechen wollte, meldete sich Luise. Damit hatte ich fest gerechnet.
    „Na, hast du etwa ein Verhältnis mit dem schönen Fin?“, fragte sie so dämlich nach, dass ich sogleich wütend wurde.
    „Nein, habe ich nicht! Er war nur seit längerer Zeit mal wieder in Hamburg und wir haben uns kurz auf einen Kaffee getroffen.“
    „Soll ich dir mal etwas über diesen Typen erzählen?“, sagte sie in einem Ton, der mich total nervte.
    „Du meinst über Fin? Wieso kannst du mir etwas über ihn erzählen?“, wurde ich hellhörig. Was für eine Geschichte wollte sie mir da jetzt auftischen.
    „Es ist schon ein bisschen her. Ich wohnte noch in meiner schönen Wohnung und eines Abends klingelte es an der Tür. Da stand Fin auf der Matte und wollte zu dir, aber du warst ja nicht da. Logisch, weil das ja auch meine Wohnung war. Ich öffnete und erzählte ihm, dass ich eine Freundin aus München wäre und du beruflich unterwegs seist. Ich bat ihn rein und bot ihm etwas zu trinken an. Ja, und was meinst du was dann passiert ist?“, machte sie es spannend.
    „Erzähl schon!“, drängte ich sie und kaute an meinem Daumennagel, der so schön lackiert war.
    „Dann hat er mich ziemlich schnell verführt. Naja, du kennst mich ja, ich lasse mich nun mal leicht von einem Mann ins Bett zerren. Zudem war das schon ein Sahneschnittchen nach all den Butterkuchen, die ich davor hatte. Und als wir dann kurz, naja, du weißt schon, da ging sein verdammtes Handy und er ging auch noch ran. Es war das Krankenhaus, denn sein Vater war gerade gestorben. Nach dem Anruf verließ er fluchtartig die Wohnung und ich habe ihn
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