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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2
Autoren: Andrea Froh
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und mehr Verständnis zeigen.
    Das Taxi war nicht das modernste, aber es hatte wenigstens eine Klimaanlage. Der Fahrer redete irgendetwas auf Spanisch und ich l ächelte ihn nur an, da ich keine Lust auf Kommunikation hatte; stattdessen checkte ich meine Mails. Michael hatte mir geschrieben; es lief super zu Hause und ich sollte mich entspannen! Naja, der Kuss gestern Abend hatte mich entspannt, aber die Stunden davor…
    Es waren nicht mal zwanzig Minuten, da erreichte ich das Domizil meiner Eltern, das ich von Fotos kannte. Das gro ße Grundstück war mit einem imposanten Tor verschlossen. Ich bezahlte den Fahrer gut und stieg aus; stand vor dieser Sperre und suchte eine Klingel. Ich schaute in eine Kamera und Vater sprach zu mir, da öffnete sich das Tor und ich schritt hinein in die mir sehr unbekannte Welt meiner Eltern. Die lange Auffahrt kostete Kraft, denn es war warm und mein Koffer schwer. Da kam Vater mir schon entgegen gelaufen und riss mir mein Gepäck aus der Hand.
    „ Das brauchst du doch nicht Vater!“, begrüßte ich ihn und er machte keine Anstalten, mich in den Arm zu nehmen.
    „ Guten Morgen!“, sagte ich freundlich und sah madre in der Tür stehen, die aufgeregt von einen auf den anderen Fuß tippelte.
    Meine Mutter nahm mich liebevoll in den Arm und Vater tat es dann auch, weil Mutter es getan hatte, denn Vater tat Mutter alles nach und h örte auf sie wie ein gut erzogener Hund.
    Sie schoben mich wie ein M öbelstück in einen der vielen, kühlen Räume, die alle klimatisiert wurden. Ich hatte die Wahl zwischen drei Gästezimmern; grün, gelb oder blau. Mir war es gleich und ich entschied mich für blau.
    Die Finca war beeindruckend; sie hatte sicher einige Millionen gekostet. Kein Vergleich zu Fins H ütte mit dem Plastikpool.
    Meine Eltern hatten schon den Tisch f ür das Frühstück gedeckt. Bekamen sie noch weiteren Besuch? Der Tisch war vollgeladen mit Obst, Gemüse, frischen Brötchen, Käse, Quark, Eiern und noch vielen mehr.
    „ Da wir dir ja nicht nur Rohkost bieten wollen, haben wir dir auch noch etwas „Richtiges“ besorgt“, versuchte meine Mutter zu erklären. Ich musste wieder an das Rinderstück denken, aber darüber konnten wir ja später reden.
    Ich setzte mich auf einen Stuhl, von dem ich einen sch önen Blick auf den großen Pool, den wunderschönen Garten, der duftete und blühte, hatte.
    „ Hast du gut geschlafen Selina?“, wollte meine Mutter wissen und schenkte mir Orangensaft in das teure Kristallglas.
    „ Ja! Das Bett war zwar ziemlich weich, aber ich war so müde, dass ich es nicht gemerkt habe.“ Ich war vom Vortag noch so ausgehungert und hätte den ganzen Tisch leer essen können. Ich griff nach einer Banane.
    „ Wir freuen uns so sehr über deinen Besuch. Endlich hast du dir mal Zeit genommen. Kommen die Männer denn jetzt ohne dich klar?“, befragte mich madre, die eine Kiwi sehr ordentlich aushöhlte.
    „ Es geht auch ohne mich. Außerdem haben sie ja Lucia, die ihnen Mandelpilze kochen kann. Ich hätte euch schon mal viel früher besuchen sollen. Ihr habt es hier wirklich wunderschön. So stelle ich mir das Paradies vor, “ schwärmte ich und fuhr mit meinen Augen über die Gartenanlage, in der sich zwei Gärtner zu schaffen machten.
    „ Papa hat extra frische Sesambrötchen bei einem deutschen Bäcker gekauft. Die magst du doch so gerne. Er ist vierzig Minuten gefahren!“, sagte sie fast vorwurfsvoll und so musste ich wohl eines von den Achten essen. Aber wenn ich an die Verschwendung des Benzins und der Zeit dachte…
    Wir hatten uns viel zu erz ählen und es war wirklich nett mit meinen Eltern, wenn sie ihre Fürsorge etwas reduziert hätten, aber es war erträglich.
    „ Dein Vermieter macht einen sehr netten Eindruck. Wo hast du ihn denn kennen gelernt?“, erkundigte sich madre und schenkte mir die sechste Tasse „Lebensbaum“ Tee ein.
    „ Ich hatte seine Finca im Internet gefunden“, log ich, ohne rot zu werden, aber da ich sowieso noch rot war, wäre es nicht aufgefallen.
    „ Irgendwie kommt er mir bekannt vor!“, sagte Papa, der so lange geschwiegen hatte, denn wenn der Keks sprach, mussten die Krümel schweigen.
    „ Vielleicht hast du ihn mal irgendwo hier auf der Insel gesehen? So groß ist Mallorca nun auch nicht, “ stellte Mutter fest und faltete ihre Damast Serviette so ordentlich zusammen, als würde sie in einer Wäscherei arbeiten. Mama klatschte in die Hände und plötzlich tauchte aus dem Haus eine kleine,
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