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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2
Autoren: Andrea Froh
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noch Blätter…“
    „ Ja, danke Mama!“, unterbrach ich sie, da ich es nicht abkonnte, wenn sie so mütterlich wurde und immer wusste, was zu machen ist. Ich war erwachsen und konnte mir selber helfen. Genau aus diesem Grund hatte ich sie hier auch noch nicht besucht. Ich war damals froh gewesen, als sie aus Hamburg wegzogen waren und ich meine Ruhe vor ihnen gehabt hatte.
    „ Kind, wo wohnst du denn?“, erkundigte sich mein Vater und versuchte meine Mutter zu stoppen.
    „Ä hm, ich wohne…, jetzt habe ich vergessen, wie der kleine Ort …“
    „ Bei Santanyi!“, kam mir Fin zur Hilfe.
    „ Ah, das ist ja nicht weit von uns. Ab morgen wirst du natürlich bei uns wohnen. Wir haben vier Gästezimmer, “ sagte madre etwas angeberisch.
    „ Ja, gerne! Es ist so schön euch zu sehen“, versuchte ich zu lügen und hätte vor Ärger weinen mögen.
    Nun konnte ich Fin und seine Ausfl üge vergessen, denn meine Eltern würden mich vollkommen vereinnahmen und nicht mehr aus ihren Krallen lassen.
    „ Seit mir nicht böse, aber ich habe einen langen Tag hinter mir und bin jetzt sehr müde. Ich komme dann morgen zu euch, “ versuchte ich das irre Treffen zu beenden. Als wir im Begriff waren, uns mit Küsschen hier und Küsschen da, zu verabschieden, kam der Kellner mit zwei Tellern, auf denen zwei dicke Rinderfilets dampften. Ich bemerkte wie madre rot wurde und auf ihrem knochigen Hintern hin- und her schaukelte.
    „ So, zweimal Rinderfilet!“, sagte der freundliche Kellner.
    Ich sagte schnell „Tschüs!“ denn der Tag war mir zu voll gewesen.
    Ich w äre fast bewusstlos geworden; in meinem Kopf kreisten meine Eltern, Fin, Michael, die Jungs und diese dicken Rinderfilets.
    Was f ür ein Zufall war es bitte schön, dass ich ausgerechnet hier und heute meine Eltern treffen musste? Die Insel war ja nun nicht so klein wie eine Hallig, auf der die Wahrscheinlichkeit sich über den Weg zu laufen so groß gewesen wäre wie der Ausbruch des Vesuvs.
    Als wir im Auto sa ßen, schnaubte ich wie ein altes Pferd.
    „ Das kann doch nicht wahr sein, dass ich meine Eltern hier treffen muss!“, rief ich fast weinend.
    „ Wieso? Ist das so schlimm?“, wunderte sich Fin und ich erzählte ihm von meinen Erziehern und meinen Problemen mit ihnen.
    Den gesamten Heimweg redete ich über meine Kindheit, den schrecklichen Umzug, den Bauerntrampeln, meinem Hund usw. Fin hörte geduldig zu und wurde still; er musste wohl an seinen toten Vater denken. Er wäre vermutlich froh gewesen, wenn sein Vater noch leben würde und konnte meine Kritik wohl nicht ganz verstehen, da er sagte: „Aber deine Eltern machen doch einen netten Eindruck. Na gut, sie sind vielleicht etwas besorgt, aber sehr aufgeschlossen, “ beruhigte er mich und lenkte das Auto über die Steinsammlung, die eine Straße war. Hatte man hier eben noch ein paar mehr Steine verstreut oder war ich jetzt noch empfindlicher geworden?
    „ Das wird dann wohl nichts mit unserem Treffen. Aber ich melde mich bei dir. Ich kann nicht den ganzen Tag mit meinen Eltern zusammen sein, “ machte ich ihm klar.
    Fin schaute etwas geknickt drein, denn er hatte sich wohl schon auf die Zeit mit mir gefreut.
    Die Finca, in der ich für nur noch eine Nacht wohnen würde, lag im Dunkeln. Es brannten nur zwei schwache Solarleuchten am Eingang, die nicht viel Raum erleuchteten. Im Haus war es dunkel; man schlief wohl schon.
    Wir sa ßen noch zwanzig Minuten in der alten Karre, in der es temperaturmäßig nun gut war. Immer wieder fluchte ich über die Begegnung mit meinen Eltern, aber Fin versuchte mich zu beruhigen und griff nach meiner linken Hand.
    „ Schön, dass du da bist. Ärgere dich doch nicht! Vielleicht solltest du dich mal mit deinen Eltern versöhnen. Sie sind doch ganz OK. Ich hatte an meinem Vater auch immer etwas auszusetzen, aber man muss toleranter sein und daran denken, dass sie aus einer anderen Generation stammen. Zudem bist du ein Einzelkind, da sind die Eltern immer ganz besonders fürsorglich und ängstlich, da sie Sorge haben, dieses eine Kind zu verlieren. Wir versuchen dennoch etwas zu unternehmen. Sag ihnen doch einfach, dass ich dich zu einer Bootstour eingeladen habe, “ riet er mir.
    Er hatte ja Recht! Ich musste toleranter werden. Jeder ist eben anders und keiner ist gleich. Vielleicht war es Schicksal, dass ich meine Eltern an diesem Abend getroffen hatte. Ein Wink, dass wir uns wieder ann ähern und dass ich mich mehr um sie kümmern sollte.
    Fin sprang wie ein
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