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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2
Autoren: Andrea Froh
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Teil etwas aus, damit ich es besser sehen konnte.
    Ja, es war Fins Schal! Aber das konnte ich jetzt schlecht zugeben.
    „Sie müssen mich verwechseln! Den Schal kenne ich nicht!“, stotterte ich etwas nervös und wurde rot.
    „ Ich hätte schwören können…“, redete der Mann weiter und faltete den Schal wieder zusammen.
    „ Das ist sehr freundlich von Ihnen, aber den hat wohl ein anderer liegen lassen“, versuchte ich ihn schnell abzuwimmeln, da Roger schon merkwürdig schaute.
    Nachdem der Kellner mich so komisch angesehen hatte, verzog er sich und sprach seinen Kollegen an, der dann zu mir blickte und mich b öse fixierte.
    Super gelaufen! Es war einfach zu gef ährlich, mich mit Fin in der Öffentlichkeit zu zeigen.
    „ Der muss mich verwechselt haben!“, sagte ich nochmals zu meinem Sohn und fummelte nervös an dem leeren Kekspapier.
    Als ich mal eine ruhige Minute fand, rief ich den Galeristen an. Eine Frau meldete sich und erz ählte mir, dass Herr Bildling nicht im Hause wäre. Ich erklärte ihr, dass es um die Bilder von Herrn Reichenbach gehen würde und da wurde sie plötzlich ganz freundlich. „Warten Sie mal! Ich gebe Ihnen die Handynummer von Herrn Bildling…“
    Der Name war ja schon mal vielversprechend. Ich bedankte mich und tippte sofort die Nummer in das Telefon. Prompt meldete sich Herr Bildling, der sehr sympathisch klang.
    „Guten Tag! Ich bin eine Bekannte von Herrn Reichenbach. Wie Sie wissen, ist Herr Reichenbach Senior verstorben und…“
    Der Galerist fiel mir ins Wort: „Was, der Herr Reichenbach ist verstorben?“, erkundigte er sich völlig entsetzt.
    „ Ja, wussten Sie nichts davon?“
    „ Nein! Wir haben uns schon gewundert, dass er sich nicht mehr bei uns meldet. Wir hatten versucht, ihn telefonisch zu erreichen, aber die Leitung war tot“, erklärte er mir.
    „ Es geht um seine Bilder. Herr Reichenbach hat noch sehr viele schöne Bilder in seinem Haus hinterlassen und ich wollte Sie fragen, da ich Ihre Nummer in seinem Haus gefunden habe, ob Sie die Bilder kaufen möchten?“, erkundigte ich mich mit zittriger Stimme, denn ich hatte Angst vor einer Enttäuschung; zudem brauchte ich dringend 15 000 Euro für eine Spende, die ich ja eigentlich schon gemacht hatte.
    „ Gut, dass Sie sich melden. Wir sind sehr interessiert an den Bildern. Wir haben auch schon Abnehmer, “ erklärte der Galerist mir, die fast zu hüpfen begann vor Freude.
    „ Kommen Sie mich doch besuchen, dann können wir alles Weitere besprechen“, sagte er sehr freundlich. Das war ein Glückstag! Vor Freude küsste ich Lucia, die nicht wusste, was los war, aber das hätte ich ihr auch schlecht erzählen können. Ich wollte Fin noch nichts von meinem Telefonat erzählen, sondern erst mal schauen, was das Gespräch wirklich bringen würde. Gut gelaunt empfing ich Michael, der sich über meine nette Laune freute. Ich zauberte uns einen vegetarischen Nussbraten und öffnete eine Flasche Wein, denn ich musste meine Freude mit jemandem teilen.
    Zwei Tage sp äter saß ich in der großen Galerie und wartete bei einer Tasse Kaffee auf Herrn Bildner, von dem ich mir noch kein Bild gemacht hatte. Er ließ mich nicht lange warten und reichte mir seine kleinen, krummen Finger. Er war wohl Ende fünfzig; klein gewachsen, aber sehr gepflegt.
    Ich erkl ärte ihm zunächst wer ich war und was ich wollte. Er erzählte mir von Fins Vater; er muss ein großartiger Mann und Maler gewesen sein und sicher auch ein guter Vater.
    Mir war eigentlich nur wichtig, was die Bilder f ür einen Wert besaßen und so musste ich mir zunächst lange Tiraden anhören, bis ich endlich nach einer Stunde eine Preisinformation erhielt.
    „ Die letzten Bilder sind für 10 bis 20 000 Euro weggegangen“, hörte ich wie ein Echo in meinem Kopf. Das war ja mehr Geld als ich brauchte! Das war ja unglaublich! Fin war überhaupt nicht bewusst gewesen, was für Schätze in seinem Haus ruhten und er war kurz davor gewesen die Bilder zu verschenken. Ich tat nicht erstaunt, sonst wäre er vielleicht noch mit dem Preis runter gegangen.
    „ Ich würde mir die Bilder gerne ansehen“, sagte Herr Bildner und ich nickte nur eifrig und jubelte innerlich, denn die Sache mit der Spende, die mich etwas belastet hatte, konnte ich endlich erfolgreich beenden.
    Nach dem erfolgreichen Gespr äch mit Herrn Bildner erzählte ich Fin noch immer nichts von der guten Nachricht. Ein paar Tage später traf ich mich mit Herrn Bildner in dem Haus des Künstlers. Ich
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