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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2
Autoren: Andrea Froh
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zwanzig J ähriger aus dem Auto; öffnete mir die knarrende Autotür und hielt mir galant seine rechte Hand entgegen. Ich ging voraus und er folgte mir, ohne dass ich ihn eingeladen hatte.
    „ Dann wünsch ich dir eine gute Nacht und hoffe, dass du für mich ein bisschen Zeit rausschlagen kannst. Es war wirklich ein schöner Abend und danke für das Essen, “ flüsterte er, da er die Besitzer wohl nicht wecken wollte.
    „ Ich danke dir für den schönen Abend. Die Insel ist traumhaft und ich kann verstehen, warum du hier wohnst. Es tut mir Leid mit meinen Eltern…, “ fing ich wieder an, aber Fin unterbrach mich, legte einen Finger, der ganz zart nach Fisch roch, auf meine Lippen.
    Da stand er vor mir; in dem Schummerlicht sah ich kaum seine Augen. Tierische Ger äusche krochen in meine Ohren, ein sanfter Luftzug streichelte meine gereizte Haut. Ich war so müde und doch so wach; ich musste kurz an den Kuss denken, den er mir in Hamburg zwischen meine Zähne gedrückt hatte. Auf so einen hätte ich nun auch wieder Lust gehabt, aber war es gut? Wenn wir uns jetzt küssen würden, dann wäre die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns auf der Matratze wiederfinden würden recht groß.
    Ich hatte mich in Fin verliebt; in seinen K örper, der so anders war als Michaels, in seine lockere, heitere Art… Ich wollte das Kommende einfach unüberlegt auf mich zukommen lassen; wollte dem Schicksal freien Lauf lassen. Was sollte ich jetzt noch groß meine Vernunft fragen?
    Dann nahm er mein Gesicht in seine warmen H ände, führte seinen Kopf vielleicht so fünfzehn Zentimeter herunter, bis er meinen Mund fand. Seine warmen Lippen setzten sich nieder auf meine ungeduldigen. Mein Mund öffnete sich leicht und ließ seine gierige Zunge hinein, die in mir arbeitete. Seine Hände verließen mein Gesicht und umschlangen meine schlanke Taille, die mich eine Menge Arbeit gekostet hatte. Ich spürte seinen strammen Körper an dem meinen; spürte seine Erektion, die mich stimulierte. Ich vergaß die Welt um mich herum; seine Frau, seine Kinder und meine Familie. Ich war so betäubt, so liebeshungrig, dass ich zu einem unmöglichen Wesen mutierte, das nur noch an Sex dachte.
    Ich wei ß nicht, wie lange wir uns küssten, denn ich war so betäubt, fühlte mich so unrealistisch.
    Irgendwann trennten sich unsere M ünder und wir standen uns gegenüber, in dieser lauen Nacht, die total verrückt war.
    „ Ich lass dich jetzt schlafen!“, sagte er schnell und verschwand in seinem Wagen, ohne dass er sich noch einmal umdrehte.
    „ Ich melde mich dann bei dir!“, rief ich in die Dunkelheit und schaute den Rücklichtern hinterher, die langsam in der Dunkelheit verschwanden.
    Ohne mir die Z ähne zu reinigen, fiel ich auf die weiche Matratze und schlief, mit Bildern von einer küssenden Selina, zwei Rinderfilets und den besorgten Gesichtern meiner Eltern, ein.
    Eine grelle Sonne weckte mich am n ächsten Morgen. Mein Kopf tat etwas weh, aber ansonsten fühlte ich mich ganz gut. Ich musste die Ereignisse vom letzten Abend abrufen und bekam schlechte Laune, obwohl der Anblick auf die Landschaft schön war. Mein Gesicht hatte etwas von dem Rotton verloren. Ich pflegte mich ausgiebig und schlüpfte in ein weißes Sommerkleid, das ich in Hamburg selten tragen konnte.
    Ich packte meinen kleinen Koffer und war etwas traurig, das kleine Zimmer schon verlassen zu m üssen, denn eigentlich war es hier sehr gemütlich und ruhig; hier hatte ich endlich mal Ruhe und war nur für mich. Auf der Suche nach dem Vermieter traf ich auf seine Frau, die frische Orangen geerntet hatte.
    „ Wollen Sie jetzt frühstücken? Ich habe schon unter dem Baum auf der Terrasse für Sie gedeckt!“, sagte sie höflich.
    „ Das ist lieb von Ihnen, aber bei mir hat sich eine Veränderung ergeben. Ich habe gestern Freunde getroffen und die wollen unbedingt, dass ich bei ihnen wohne. Sie bekommen natürlich die Miete, aber ich ziehe jetzt aus, “ erklärte ich der Frau, die etwas ungläubig drein schaute.
    „ Das ist aber schade!“
    Hat es Ihnen denn bei uns gefallen?“, erkundigte sie sich und legte die Orangen behutsam auf den Boden als wären es Eier.
    „ Ja, sehr gut! Es ist wirklich schön bei Ihnen und ich werde gerne wieder kommen.“
    Ich bezahlte meine Miete und lie ß mir ein Taxi rufen, denn ich hatte meinen Eltern versprochen am Morgen zu kommen und das musste ich einhalten, ansonsten hätte ich mir wieder Vorwürfe anhören müssen; ich wollte mich ja ändern
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