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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2
Autoren: Andrea Froh
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ein trauriges Gesicht, da er wohl an seinen lieben Vater denken musste.
    „ Das ist aber nett! Hat er noch mehr Bilder gemalt?“, wollte ich wissen und fuhr mit den Fingern über das Bild, das etwas Trauriges an sich hatte.
    „ Lass und hochgehen! Dort ist sein Atelier, “ sagte Fin und stiefelte die knorrige Treppe empor.
    Nach der Treppe in den ersten, folgte noch eine in den zweiten Stock. Ein gro ßer heller Raum tat sich vor uns auf. Auf dem weißen Holzfußboden lagen Bilder, Farben und Pinsel, so als hätte der Künstler nur kurz den Raum verlassen.
    „ Wow! Dein Vater war ja ein richtiger Künstler! So viele Bilder! Was wirst du mit ihnen machen?“, fragte ich Fin, der ein Bild in die Hände nahm.
    „ Ich weiß nicht! Auf Mallorca habe ich nicht so viel Platz. Ich glaube auch nicht, dass ich sie verkaufen kann, “ sagte er traurig und legte das Bild behutsam auf den Boden zurück.
    „ Hast du es denn schon einmal versucht?“, wollte ich wissen und war begeistert von dem Stil des Malers.
    „ Nein! Mein Vater hat früher mit einem Galeristen zusammen gearbeitet, aber ich kenne ihn nicht.“
    „ Vielleicht können wir hier irgendwo eine Adresse finden?“, schlug ich vor und sah mich um.
    „ Ich weiß nicht! Vielleicht sollte ich die Bilder verschenken.“
    „ Das wäre doch zu schade! Willst du nicht die schönsten Bilder mitnehmen. Ich würde dir auch welche abkaufen, “ sagte ich euphorisch.
    „ Such dir so viele aus wie du magst. Ich schenke sie dir“, sagte er großzügig und setzte sich auf ein gemütliches Sofa.
    Ich bemerkte, dass ihn der Aufenthalt in seinem Elternhaus bedr ückte.
    „ Mochtest du deinen Vater?“
    „ Ja! Er hat mich immer unterstützt und als er so krank war…“ Fin fing an zu weinen. Ich hatte ihn noch nie so emotional gesehen. Er vergrub seinen Kopf hinter seinen Händen.
    „ Es tut mir leid!“ Ich berührte seine Schulter und streichelte seinen Rücken; ich fuhr mit meinen Händen durch sein Haar.
    „ Entschuldige!“, versuchte er sich zu fassen und rieb sich einen Rest Tränenflüssigkeit aus dem Gesicht.
    „ Du musst dich nicht entschuldigen! Es ist doch normal, dass man um Menschen weint, “ erklärte ich und nahm meine Hände von ihm.
    „ Selina, du bist wirklich eine gute Freundin. Mit dir kann ich über alles sprechen und man kann albern mit dir sein und nun zeige ich dir auch noch meine Gefühle, “ sagte er und lächelte wieder.
    Ich sagte nichts dazu; lehnte mich entspannt zur ück und schaute auf ein großes Bild, das uns gegenüber hing. Es zeigte eine nackte Frau im Profil.
    Fin lehnte sich ebenfalls zur ück und legte mir eine Hand auf mein Bein. So saßen wir auf dem kleinen Sofa, auf dem einst sein Vater gesessen hatte und starrten auf das Bild, auf dem es gar nicht so viel zu gucken gab.
    Ich musste an unsere Kindheit denken; musste daran denken, wie viele Jahre ins Land gegangen waren bis wir uns das erste Mal gesprochen hatten.
    Fin und ich; uns verband etwas; wir passten gut zusammen. Warum hatte ich nicht früher versucht Fin wieder zu finden?
    Er legte seinen Arm um mich und hauchte: „Ich schenke es dir!“
    „ Was schenkst du mir?“, flüsterte ich und sah ihn fragend an.
    „ Das Bild! Dir gefällt es doch. Es passt doch gut in deine Wohnung, “ bot er mir an.
    „ Ja, es gefällt mir, aber hängst du nicht an den Bildern?“
    „ Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich mich nicht mehr an materielle Dinge hängen möchte. Daher werde ich mich auch von dem Haus trennen, “ erklärte er und massierte leicht meine Schulter.
    „ Willst du dir das mit dem Haus nicht noch überlegen? Es ist so nett hier und dann die Lage. Vielleicht kommst du doch wieder nach Hamburg zurück? Willst du es nur verkaufen, weil du das Geld brauchst?“, fragte ich ihn eindringlich.
    Ich sprach so als w äre er Single, dabei hatte er, wie ich, einen Partner und Küken im Nest.
    „ Vielleicht sollte ich auf Mallorca alles verkaufen und nach Hamburg zurück kommen“, sinnierte er.
    Er wusste ja überhaupt nicht was er wollte. Zudem musste er sich ja auch mit seiner Frau absprechen.
    „ Was würdest du denn in Hamburg machen?“, hakte ich nach und genoss seine Hände auf meinem Körper.
    „ Ich bin gelernter Tischler. Ab und zu baue ich noch ein paar Möbel, das macht mir noch großen Spaß, “ erzählte er und ich war erstaunt über seinen Beruf, von dem er mir bisher nie etwas erzählt hatte. Ich dachte, er wäre ein Geschäftsmann. Von seiner
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