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Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)

Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)

Titel: Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Angriff im Eisland
     
    Ein Sturm fegte über das vereiste weiße Land. Prinz Sandrilas wandte den Kopf und blickte suchend nach Norden. Für einen kurzen Moment glaubte er, etwas zu hören. Ein Geräusch, das wie schnelle Schritte auf weichem Tiefschnee klang.
    Der einäugige Elbenprinz lauschte in das Tosen des Sturms. Um die Konzentration zu erhöhen, murmelte er eine magische Formel. Doch das Geräusch war nicht mehr zu vernehmen.
    „Wir sollten hier so schnell wie möglich verschwinden, Lirandil!“, sagte er dennoch an seinen Begleiter gerichtet.
    Fast hundert Schritte war der elbische Fährtensucher Lirandil von ihm entfernt, aber dennoch und trotz des Sturms reichte es völlig aus, wenn Sandrilas leise sprach. Selbst Sandrilas’ Herzschlag hätte Lirandil wahrnehmen können, hätte er sich darauf konzentriert, so fein war das Gehör eines Elben.
    „Ich brauche noch eine Weile“, gab Lirandil ebenso leise und doch klar verständlich zurück.
    Sandrilas seufzte. Er war angespannt. „Habt Ihr die Fährtensucherkunst verlernt, werter Lirandil, oder weshalb braucht Ihr so lange?“
    „Sind wir vielleicht kurzlebige Menschen, deren Zeit knapp ist und die deswegen immer in Eile sein müssen?“, antwortete der Fährtensucher mit einer Gegenfrage. „Die Spuren sind schwer zu lesen. Der Schnee deckt alles zu. Und doch bleibt immer etwas zurück.“
    In diesem Moment vernahm Sandrilas erneut Schritte – aber keinen Herzschlag!
    Der Einäugige riss sein Schwert hervor und schlug seinen Umhang zurück, damit er sich besser bewegen konnte. „Da ist etwas!“, rief er und streckte das Schwert in jene Richtung, aus der es seiner Einschätzung nach kam.
    Etwas oder … jemand!
    Auf jeden Fall ein Geschöpf ohne Herzschlag und rauschenden Blutfluss in den Adern, denn beides hätte Sandrilas vernommen.
    „Vorsicht!“, rief er.
    Hinter einer vereisten Anhöhe tauchte in diesem Moment ein auf zwei kräftigen Beinen laufendes drachenähnliches Wesen auf, das vollkommen aus Eis bestand. Doch dieses Eis war auf magische Weise so biegsam und geschmeidig wie Fleisch. Der lange, sehr kräftige Schwanz endete in einer Sichel, die an die Klinge einer Streitaxt erinnerte.
    Ein Eisdämon!, erkannte Sandrilas. Deswegen habe ich keinen Herzschlag vernommen!
    Andernorts waren diese Wesen auch als Eisdrachenläufer bekannt.
    Vor diesen Kreaturen hatte man Sandrilas und Lirandil eindringlich gewarnt, bevor sie sich in diesen abgelegenen Teil des Eislandes begeben hatten.
    Das Geschöpf wandte den Kopf, öffnete das Maul und ließ im nächsten Moment eine bläuliche Flamme daraus hervorschießen.
    Lirandil wich blitzschnell zur Seite, sodass die Flamme neben ihm in den Schnee fuhr. Es war ein bläuliches magisches Feuer.
    Der drachenhafte Eisdämon wirbelte seinen Schwanz umher, und die eisige Klinge schnellte in Halshöhe durch die Luft.
    Lirandil duckte sich, und wie ein übergroßes scharfes Henkersbeil glitt die Eisklinge über ihn hinweg. Der Schwung, mit dem der Hieb geführt wurde, war so gewaltig, dass sich auch der Eisdämon etwas drehte. Nur deshalb ging der nächste bläuliche Feuerstoß aus seinem aufgerissenen Maul ins Nichts.
    Lirandil wusste, dass es sinnlos war, in dieser Situation vor dem Eisdämon davonzulaufen, dafür war er ihm zu nahe. Nach ein paar Schritten hätte ihn entweder das magische Feuer oder ein erneuter Hieb mit dem Sichelschwanz erwischt.
    Also entschied er sich für das Gegenteil: Er nutzte den kurzen Moment, in dem der Eisdämon seine Balance wiederfinden und Kraft für einen weiteren Feuerstoß sammeln musste, um auf den Drachen zuzustürmen. Dabei schrie er eine magische Formel, die ihm zusätzliche Kraft verleihen sollte. Sein Sprung war daher etwas länger, als er es bei einem Menschen gleicher Größe und Kraft gewesen wäre.
    Er wirbelte sein Schwert und traf damit den Hals des Eisdämons.
    Die Klinge war noch in Athranor, der Alten Heimat der Elben, geschmiedet worden. Es gab kein härteres Material, aus dem sich Schwerter herstellen ließen, als diesen Stahl. So drang die Klinge ein Stück in den Hals des Wesens ein und ließ ein paar Eistücke herausspringen, sodass eine Kerbe entstand.
    Der Eisdämon schwankte kurz, aber der zischende Laut, der seinem Maul entfuhr, klang fast wie ein höhnisches Lachen.
    Auch der zweite Schwertstreich des Elbenkriegers schadete dem Eisdämon nicht besonders. Mehr als ein paar Kratzer in der eisigen Oberfläche seines Körpers konnte die Klinge aus hartem
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