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Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)

Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)

Titel: Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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geschwind auf seinen Beinen bewegte.
    Während des Laufens breiteten sie ihre libellenartigen Flügel auf, die aus hauchdünnem Eis bestanden und mit denen sie nicht fliegen, aber weite Sprünge unterstützen konnten.
    Sie haben sich an uns herangeschlichen!, erkannte Lirandil. Sie wollten nicht, dass wir sie hören!
    Hatte sie etwa in der Ödnis des Eislandes jemand erwartet und ihnen eine Falle gestellt?
    Lirandil blieb keine Zeit, darüber länger nachzudenken. Die ersten Verfolger waren bereits so nahe heran, dass er und Sandrilas in Reichweite der bläulichen Feuerstöße gerieten.
    Eine der Flammenattacken zischte dicht über die beiden Elbenkrieger hinweg.
    Dann tauchte vor ihnen plötzlich ein riesenhaftes Maul aus dem Schnee hervor. Es war so groß wie das Stadttor von Elbenhaven und gehörte einem gewaltigen wurmartigen Leviathan, einem Wesen, das sich durch dicke Schichten von Eis bohren konnte.
    Das Maul hatte den Schnee, auf dem sich Lirandil und Sandrilas befanden, bereits mit dem Unterkiefer untergraben und hob ihn an. Sandrilas und Lirandil verloren das Gleichgewicht und stürzten mitsamt einer gewaltigen Menge Schnee in den Schlund des Ungetüms, während sich das gewaltige Maul hinter ihnen schloss.
     
     

Auf dem Elbenturm
     
    Daron schrie auf, und seine Augen füllten sich vollkommen mit Schwärze. Er hob die Hände, so als müsste er sich vor einer unsichtbaren Kraft schützen. Gleichzeitig drang ihm eine magische Formel über die Lippen und wurde zu einem Teil seines Schreis.
    „Was ist denn los?“, fragte Waffenmeister Thamandor. „Hast du denn noch nie einen Spiegel gesehen? Daran ist nichts Ungewöhnliches, die Menschen verwenden sie ständig. Aber das wundert mich nicht. Wenn ich ein so kurzes Leben hätte, würde ich auch täglich in den Spiegel sehen, um mich zu vergewissern, dass ich noch existiere.“
    Daron schluckte.
    Die große Halle in der Werkstatt auf dem Elbenturm war angefüllt mit den seltsamsten Maschinen und Mechanismen. Bei manchen dieser Gegenstände konnte man sich auch nach längerer Betrachtung kaum vorstellen, zu welchem Zweck sie eigentlich konstruiert worden waren. Manchmal schien ihr Erfinder das selbst nicht so genau zu wissen. An etlichen davon hatte er offenbar auch das Interesse verloren, denn sie standen zum Teil schon seit mehr als hundert Jahren hier, ohne dass Thamandor oder einer seiner Helfer daran weitergearbeitet hätte.
    Der Spiegel, vor dem Daron und Thamandor standen, war von einem verschnörkelten Rahmen aus einem messingfarbenen Metall umgeben, in dem zahlreiche kleine Hebel eingearbeitet waren.
    Er hing an zwei Ketten, die von der Decke herabreichten und leicht hin und her schwangen.
    „Daron!“, vernahm der Elbenjunge einen Gedanken seiner Zwillingsschwester Sarwen. „Was hat dich so erschreckt? Es war nur dein eigenes Spiegelbild, das du gesehen hast!“
    „Genau das war es ja“, sandte Daron einen Gedanken zurück.
    Die Benutzung von Spiegeln war unter Elben unüblich. Schließlich konnte man sich sein Aussehen ja einprägen. Wozu man sich selbst immer wieder betrachten musste, wie es die Menschen taten, war den meisten Elben unverständlich. Aus diesem Grund gab es auch in der Burg von König Keandir nirgends Spiegel.
    Die Tür zur Werkstatt wurde geöffnet, und Sarwen trat ein. Sie war noch draußen im Hof gewesen, wo die beiden Elbenkinder auf ihrem Riesenfledertier Rarax gelandet waren. Während ihr Bruder den Waffenmeister in der Werkstatt aufgesucht hatte, war sie bei Rarax geblieben. Sie hatte gespürt, dass das drachengroße Flugungeheuer aus irgendeinem Grund nervös war, und einen einfachen Beruhigungszauber angewendet, wie ihn die Heiler manchmal benutzten.
    „Ich bin gewachsen!“, stellte Daron fest. Er schien darüber ziemlich erschüttert.
    Sarwen sah ihn stirnrunzelnd von oben bis unten an. „Ja, ich weiß“, sagte sie. „Eigentlich ist das normal“, fügte sie in Gedanken hinzu. „Nur dass du in der Vergangenheit nicht wachsen wolltest, damit dich unser Großvater nicht so schnell zu seinem Nachfolger machen kann.“
    Sie unterhielt sich lautlos mit ihrem Zwillingsbruder, denn dieser alte Streit zwischen den beiden Elbenkindern ging dem Erfinder und Waffenmeister nichts an.
    „Du bist bislang auch nicht gewachsen“, sandte Daron seiner Schwester einen trotzigen Gedanken.
    „Ja, aber nur, weil du nicht gewachsen bist und ich nicht wollte, dass wir verschieden schnell erwachsen werden!“
    „Jedes Elbenkind kann
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